Alle Angst ist schon gelitten, vorgestorben jeder Tod, „ hingeblutet alle Bittep, eingeliebt in Wein und Brot.Ach, mein Herr, wohl sind gegeben Brot und Wein der Pilgerschaft. Doch wie oft in meinem Leben stärkt mich nicht mehr ihre Kraft. Furchtbar stoßen Ängste nieder -r und ich bin dann ganz allein.Wohl hör ich Dein Rufen wieder: Wahrlich, du wirst bei mir sein! Sieh mich an: Ich bin vertrieben in die dunkle Einsamkeit.Ich erleide nicht Dein Lieben, ich erliebe nicht Dein Leid.Du mußt oft mich überdulden, wenn ich ungebärdig bin.Ich will nicht Dein Blut verschulden — und ich tu
In Vorarlberg wurde schon von alters her Theater gespielt, meist von Kolpings- und Arbeitervereinen, Jugendgruppen, in Schulen und gelegentlich auch bei verschiedenen Vereinsveranstaltungen anderer Art, die einen „Eintakter“ zur Füllung ihres Programmes brauchten oder mißbrauchten. Hier muß erwähnt werden, daß die Marktgemeinde Götzis Sitz eines sehr fleißig spielenden Theatervereines war, der Jahr für Jahr volkstümliche und klassische Schauspiele aufführte und durch seine „Passionsspiele“ im ganzen Land berühmt wurde.Nach dem Zweiten Weltkrieg erkannte man, daß das
Der Mann hob es aus der Krippe und die blasse Frau legte es an ihre Brust.Gerhard und ich waren von diesem Bilde der Weihnacht tief angerührt. Kampf und Not, Einsamkeit und Schwermut versanken vor dem Schönen, das unser Herz bannte und das wir dankbar geschehen ließen.Es sei wohl schwer gewesen, dieses Abschiednehmen von Scholle und Herd, diese Flucht ins Ungewisse, ins Darben und Notleiden, sagte ach zu den Himaitlosen, Da blühte ein inniges Lächeln aus dem Antlitz der jungen Mutter und leise sprach sie:„Wir haben jetzt das Kind.“Das Kind! Den größten Reichtum der Welt besaßen nun
Dieser Sommer schenkte mir die langersehnte Gelegenheit, von der Adriainsel Grado aus mit dem Bus über Monfalcone nach Duino zu fahren. Dieser kleine Ort, noch nicht so überlaufen wie die andern vielen Badeorte an der „blauen Adria“, liegt an der Höhe des adriatischen Meerbogens, zwischen Grado und Triest, und hätte wohl nicht den berühmten Klang, wenn sich nicht dort auf einem Felsenvorsprung das Schloß Duino erheben würde, in dem der Dichter Rainer Maria Rilke, der vor 100 Jahren geboren wurde, oft geweilt hat. Es ist die Geburtsstätte seiner größten Schöpfung, der „Duineser Elegien“.
Alle Angst ist schon gelitten, vorgestorben jeder Tod, hingeblutet alle Bitten, eingeliebt in Wein und Brot.Ach, mein Herr, wohl sind gegebenBrot und Wein der Pilgerschaft, Doch wie oft in meinem Leben stärkt mich nicht mehr ihre Kraft.Furchtbar stoßen Ängste nieder — und ich bin dann ganz allein. Wohl hör“ ich dein Rufen wieder: Wahrlich, du wirst bei mir sein!Sieh mich an: ich bin vertrieben in die dunkle Einsamkeit. Ich erleide nicht dein Lieben, ich erliebe nicht dein Leid.Du mußt oft mich überdulden, wenn ich ungebärdig bin. Ich will nicht dein Blutverschulden — und ich tu es
Wohin kannst du die Krippe stellen? Die Erde ist voll Blut und Tränen. Die Schluchten des Hasses klaffen weit. Die hoffenden Stege sind abgemorscht. Stürme verheeren Kontinente.Fluten spülen Menschen ins Meer.Beben und Hunger, Wohlstand und Tanz. Wohin kannst du die Krippe stellen?Den Weg versperren verzweifelte Augen, bittende Hände, Schreie der Verfolgten. Wunden versehren das Ebenbild Gottes. Wohin kannst du die Krippe stellen?Trage die Krippe in dich hinein, dorthin, wo noch Stille ist, Wahrheit und das Echo von Schalmeien aus der ersten heiligen Nacht.Dann öffne die Türe und sprich
Am 12. September 1966 jährte sich zum zehntenmal der Todestag des Dichters Hans Carossa. Vor zehn Jahren ging nur folgende kurze Notiz vom Ableben des großen deutschen Dichters durch die Presse: „Der Dichter Hans Carossa ist in der Nacht zum Mittwoch im Alter von 77 Jahren in seinem Heim in Riittsteig bei Passau plötzlich verstorben. Des Verstorbenen dichterisches Schaffen erhielt aus seinem Wirken als Arzt seine entscheidenden Impulse. Fast alle Werke Carossas sind Lebensgedenkbücher.“ Eine beschämende Tatsache, diese paar dürftigen Worte, wenn man bedenkt, daß Carossas Werke auch
Ja, jetzt wär alles unter Dach, der Wein im Faß, das Korn im Kasten.Im Garten steht gekrönt der Mohn.Ja, jetzt wär Zeit zum Rasten.Du aber kommst nicht mehr vors Haus, wenn Wald und Hügel dunkeln, wenn in dem Glas, das vor mir steht, die frühen Sterne funkeln.Die Blumen, einst von dir gepflanzt, verhauchen ihre Träume.Aus alten Bäumen tropft das Laub,Die Stille öffnet ferne Räume.Dein Leben war so gut getan.Ich hab es dir verschwiegen.Jetzt trinke ich aus deinem Krug.Kämst du heraufgestiegenlHeut könnt’ ich sagen, was du warst.Ich griffe deine kalten Hände.Ich ging mit dir durch
Der Bauer ist tot. Der Bauer fährt ab vom großen Hof zum engen Grab. Mitten im Herbst.Die Knechte und Mägd' gehn wie im Traum, vergessen das Beten und fassen es kaum: mitten im Herbst.Wie eine Fahne die Sense er schwang.Der Löhner des Lebens den Acker bezwang.Bauer, und jetzt?Wer hat dich nächtens hinausgehetzt? Ein fremder Knecht hat die Sense gewetzt, draußen am Tor.Du griffst nach dem Seil, das vom Türmchen hing. Die Glocke schrie, als dein Sterben anfing. Mitten der Nacht.Ahnten's die Tiere? Im Stall war es laut. Wind klagte durchs Haus, das du erbaut. Mitten der Nacht.Der Brunnen