In dieser Überschrift schwingt ein „noch" mit. Lohnt es sich noch, soll man noch bleiben? Die Meinungsforschungen wollen ein Sinken des Schiffes Religion oder wenigstens der Kirchlichkeit registrieren. Sie selber leben vom urtümlichen Bedürfnis, die Welt zu entschleiern. Nachdem wir die Welt gründlich enträtselt haben, hat sie uns neue Rätsel aufgegeben. A n die Stelle des Philosophen scheint der Meinungsforscher zu treten, dessen hohe Prozentsätze oft genug als erstrebenswerte Normen verstanden werden. Aber dennoch - und hier ist ein Wort absichtlich gewählt - zum Teufel, wer sagt uns denn, wie man eigentlich leben soll?
Diozesaribisckof Johann Weber, Graz, sprach am 20. Mai vor der Frühjahrstagung der Katholischen Aktion der Diözese Graz-Seckau über die Bedeutung der Katholischen Aktion für die lebendige Pfarrgemeinde. Er betonte u. a.:, Die Zeit ist reif geworden für einen neuen Aufbruch der Katholischen Aktion. Wie lebt diese Kirche in Wirklichkeit? Bei aller Sünde, bei allem Mißbrauch, bei aller Halbheit, aller Kon-turlosigkeit lebt die Kirche als eine festliche, stille, befreiende Kirche. Diese Kirche lebt vom Geist Gottes, und wenn wir diesen Geist in dieser Stunde leidenschaftlich suchen,
Reklame, die etwas auf sich hält, bringt die strahlende Familie ins Büd. Familie am Frühstückstisch - nach ihrer Munterkeit zu schließen, müssen diese Leute schon vor drei Stunden aufgestanden sein. Familie am Kamin beim Feierabend - offensichtlich hat es nie schlechte Schulnoten und die Plagerei der Hausarbeit gegeben. Katholische Druckerzeugnisse sind nicht minder eifrig: Famüie beim Wandern, beim Kirchgang, bei der Festtafel der Erstkommunion - schön ist's!Mit diesen vorlauten Bemerkungen soll zunächst gar nichts vom Glück der Familie weggenommen werden. Aber ein wenig soll der
Der Bischof der Diözese Seckau-Graz, Johann Weber, vollendet am 26. April sein 50. Lebensjahr. In der österreichischen Bischofskonferenz hat er seit sieben Jahren die Funktion eines Referenten für Jugendfragen inne. Auf Grund dieser Erfahrungen untersucht er die Situation der Katholischen Jugend in Österreich.
Es sollen einige Gedanken festgehal- ten werden, die zugleich sehr behut- sam ausgesprochen werden müssen, denn der Priesterberuf ist und bleibt ein Geheimnis.Die Kirche ist immer in Bewegung, ob wir es wollen oder nicht. Sie geht auf die voile Enthüllung des Reiches Gottes zu, ist das pilgernde Volk Got- tes, deshalb entspricht Stillstand nicht ihrem Wesen, sie hat immer einen Schritt über das Bestehende zu tun.In der Zeit vor dem Konzil konnte man in der Kirche vor allem einen ver- schlossenen Tresor sehen, der das fiberlieferte Gut zu bewahren hatte. Es brandeten auch ungeheure Anstürme