Friede ist mehr als nur Nicht-Krieg. Die Macht des Wortes und des Bildes hat damit zu tun. Friedenstiften muß gelernt sein. Rüstungswettlauf ist gefährlich: ein klares Wort, zu rechter Zeit gesprochen.
Auch in der Bundesrepublik Deutschland ist der Streit um die Freigabe der Abtreibung erneut aufgeflammt. Der Vorsitzende der Westdeutschen Bischofskonferenz, Kardinal Joseph Höffner, sprach in einem Interview des Deutschlandfunks in diesem Zusammenhang von Mord und meinte, er verstehe, wenn ein Münchner Arzt das Abtreibungsgeschehen in der Bundesrepublik als Massenmord bezeichnet habe. Darauf warf Bundesjustizminister Hans Jochen Vogel dem Kardinal in einem Brief „als katholischer Abgeordneter” vor, die Reform des Paragraphen 218 des deutschen Strafgesetzbuches mit der Ausrottung jüdischer Mitbürger gleichzusetzen. Hierzu nahm nun der Kardinal in einem Brief an Vogel Stellung. Darin heißt es u. a.:
„Es haben, zwei BjęčhojEššynodėn stattgefunden: Die eine in der Synoden«-Aula zu. Rom, die andere in den Massenmedien“, meinte ein Bisdhdf kürz vor dem Ende der Synode. Als einer, der dabeigewesen ist,- will ich darzulegen versuchen, was ich für das Charakteristische dieser Bischofssynode halte. Das Eigentliche, das viele Bischöfe, auch mich, überrascht hat, war nicht die in den westlichen Ländern horchgespielte Spannung zwischen „Progressiven“ und- „Konservativen“, auch nicht die Auseinandersetzung mit den uns bedrängenden Fragen des Säkularismus, der religiösen GleiChgültigjkeit, und des Atheismus. Charakteristisch für diese Bischofssynode ;War vielmehr die erstaunliche Eigenständigkeit und das gesunde Selbstbewußtsein der Bischöfe aus der Dritten Welt, eine Erscheinung, die deutlich zeigt, daß sich auch in der Kirche eine allmähliche Verlagerung der Gewichte von Europa und Nordamerika nach dem Süden, nach Afrika, Asien und Lateinamerika, vollzieht.
Im demokratischen Staat vermögen die Bürger nur selten ihre Rechte unmittelbar auszuüben. Man kann nicht jeden Gesetzesentwurf einem Volksentscheid unterwerfen. Ein so schwerfälliges Verfahren würde das staatliche Leben lähmen. Die Bürger wählen deshalb in der repräsentativen Demokratie ihre Vertreter, die als Abgeordnete im Parlament leichter handlungsfähig sind.