Was wir Seine Auferstehung nennen und unbedacht als Sein privates Schicksal betrachten, ist nur auf der Oberfläche der ganzen Wirklichkeit das erste Symptom in der Erfahrung dafür, daß hinter der sogenannten Erfahrung (die wir so wichtig nehmen) alles schon anders geworden ist in der wahren und entscheidenden Tiefe aller Dinge. [...] Schon schaffen von der Herzmitte der Welt aus [...] die neuen Kräfte einer verklärten Erde, schon ist im Innersten aller Wirklichkeit die Vergeblichkeit, die Sünde und der Tod besiegt, und es braucht nur noch eine kleine Weile, die wir die Geschichte post
Herr Pfarrer György Kis hat mich gebeten in Berufung auf eine jahrzehntelange Bekanntschaft, zu dem vorliegenden Buch eine kleine Einführung zu schreiben. Ich tue dies gern, weil ich davon überzeugt bin, daß dieses Buch, gedruckt und auch gelesen, einen wichtigen und guten Dienst in der Gesellschaft und der Kirche tun kann.Ich habe in diesem Vorwort nicht über die schriftstellerischen und vor allem nicht über diejenigen Qualitäten zu urteilen, die man an ein Buch stellen kann, das ein Stück der jüngsten Geschichte und einen guten Teil des eigenen Lebens berichtet. Vor allem kann ich
Der Begriff strukturelle „Sünde" ist ein neuer Begriff, bei dem es sich fragt, ob er geeignet sei, gewisse vorhandene Tatbestände deutlicher in den Blick zu bekommen. Ein neues Wort hat ja im Grunde den Sinn, auf kurze prägnante Weise auf einen Tatbestand aufmerksam zu machen, den man, ist dieses Wort nicht vorhanden, nicht so deutlich sieht___Es muß deutlich festgehalten werden, daß eine strukturelle Sünde, bzw. das, was damit sachlich gemeint ist, verschieden ist, und zwar wesenhaft, von der persönlichen Sünde. Ein Mensch kann zum Beispiel zwar vor Gottes Gericht die
Das fünfzigjährige Jubiläum des Österreichischen Pastoralinstituts, einer Einrichtung der österreichischen Bischofskonferenz zum Studium pastoraler Fragen der Kirche in Österreich, war am 8. April Anlaß einer Festveranstaltung in der Wiener Universität. In seinem Festvortrag ging Professor Rahner von der Notwendigkeit seelsorglicher Überlegungen für die Weltkirche auf dem Hintergrund profaner Zukunftsstrategien für die Weitaus und zählte Voraussetzungen für eine solche Strategie der Weltkirche auf. Wir zitieren im folgenden auszugsweise.
Weil ich ein Mensch und Christ bin, ist es für mich im letzten doch selbstverständlich, daß ich ein Christ in der Kirche, ein kirchlicher Christ bin.Ich möchte das Denken und die freie Entscheidung nicht „sozialisieren", Verstand und Freiheit bei einem Kollektiv abliefern. Aber ich kann mich nun einmal auch nicht so wichtig nehmen, daß mir meine eigene Uberzeugung noch wirklich radikal wichtig wäre, wie es dem Glauben als totaler Lebensentscheidung eigen sein muß, wenn sie von vornherein und nur die meine sein wollte.Wenn Religion das Eigentlichste und Ganze des Menschen meint,
Früher ereignete sich der Glaube des einzelnen in einem homogen christlichen Milieu auch der profanen und bürgerlichen Öffentlichkeit, man konnte glauben, was mindestens in der Dimension der Öffentlichkeit und der verbalen Kommunikation von mehr oder werliger allen geglaubt wurde, so daß es beinahe so aussah, als werde einem gerade in der Dimension des Glaubens doch die unabwälzbare Last der Verantwortung, der Entscheidung des Glaubens gegen Unglaube, der Hoffnung wider alle Hoffnung, der unbelohn-ten Liebe abgenommen.Heute ist das anders. Heute muß christlicher Glaube vollzogen werden,
Was die Frage des primatialen Anspruchs des römischen Bischofs, des Papstes und seiner, unter bestimmten Bedingungen unfehlbaren Lehrautorität angeht, so ist zu sagen, daß dem Papst als dem sichtbaren Haupt der Kirche nur diejenigen Prärogativen zugeschrieben werden, die der Kirche als solcher nach dem katholischen und dem vorreformatorischen Glaubensverständnis eindeutig zukommen.Daß die Kirche als solche in einem Konzil mit einer letzten, irreversiblen, das Gewissen des Christen verbindlich normierenden Autorität sprechen kann, darüber kann ja für die vorreformatorische Kirche kein
Über die kosmische und gesellschaftliche Dimension der Hoffnung, über die Hoffnung des pilgernden Volkes Gottes auf seiner Wanderung, seinem immer neuen Exodus aus jeder verfestigten Situation in allen Dimensionen des menschlichen Daseins wird in der heutigen Theologie und Existentialontologie viel verhandelt. liier sei nur auf einen kleinen, wohl meist unbeachteten Text in der dogmatischen Konstitution über die Kirche, „lumen gentium“, aufmerksam gemacht. Er steht im vierten Kapitel, Nr. 35, im Laienkapitel dieser Konstitution. Da wird von den Laien gesagt, sie dürften ihre
Die Kirche weiß in ihrem Glaubensbewußtsein, daß auch der Geist zu ihr gehört, daß er für sie unersetzlich ist. Sie lehrt ausdrücklich, daß zur Kirche nicht nur das Amt, die Institution, die Überlieferung, die immer gleichbleibenden Normen und so das Geplante, das Voraussehbare gehöre. Die Kirche weiß, daß das Unerwartete und Unberechenbare ihrer eigenen Geschichte nicht nur die von außen an sie herankommende unübersehbare Situation ist, die sie mit ihren Prinzipien, die immer gleich bleiben, bewältigt. Die Kirche weiß, daß in ihr eigenes innerstes Wesen der Geist Gottes
Es ist schwer, in abgenützten Menschenworten dem Geheimnis der Freude der Oster- tage gerecht zu werden. Nicht bloß, weil alle Geheimnisse des Evangeliums nur mühsam in die Enge unseres Wesens eindringen und noch schwerer unser Wort sie greift. Die Osterbotschaft ist die menschlichste Kunde des Christentums. Darum verstehen wir sie am schwersten. Denn das Wahrste und Naheliegendste, das Leichteste ist am schwersten zu sein, zu tun und zu glauben. Wir Menschen von heute nämlich leben aus dem unausgesprochenen und darum uns um so selbstverständlicheren Vorurteil, das Religiöse sei bloß