Anfang November 1989 wurde das Zellstoffwerk Obir geschlossen. Und nur wenige Monate später konnten Wissenschafter bereits eine deutliche Erholung des Gewässers beobachten. Die häßlichen schwarzen Eisensulfitablagerungen auf den Steinen begannen zu verschwinden, es konnten keine Bakterien mehr nachgewiesen werden, und bei den kleinsten Wasserbewohnern zeigte sich ebenfalls eine Umstellung in Richtung einer Reinwasser-Lebensgemeinschaft.Das ist nur ein - und zwar ein überaus erfreuliches -Beispiel aus dem „Kärntner Fließ-Gewässergüteatlas”, der vom Amt der Kärntner Landesregierung
Der Umweltschutz gewinnt in Österreichs Außenpolitik immer mehr an Bedeutung. Dieser Tatsache Rechnung tragend, wurde mit 1. Mai 1989 im Bundeskanzleramt eine eigene Abteilung für bi- und multilaterale Umweltschutzfragen geschaffen. Leiter der Abteilung ist Gesandter Ge-org Calice. “Die Schaffung dieser Abteilung im Rahmen der wirtschaftspolitischen Sektion des Bundeskanzleramtes dokumentiert den hohen Stellenwert, den der Umweltschutz besonders bei unseren östlichen Nachbarn in den letzten Jahren erreicht hat“, betont Calice.Die Alpenrepublik kann übrigens auch auf diesem Gebiet für
Die Luftverpestung durch die Großindustrie konnte in Oberösterreich bereits erheblich gedrückt werden. Jetzt widmet sich das Bundesland dem Sorgenkind Nummer zwei: dem Müllberg, der auch den Oberösterreichern allmählich über den Kopf wächst.
Die Reaktionen der Öffentlichkeit auf die Chemieunfälle in Se-veso, Bhopal, Basel und Kairo waren — wie nicht anders zu erwarten — emotionell, kritisch und äußerst negativ für die chemische Industrie. Für den Laien aber eher überraschend ist das ungläubige Staunen, mit dem viele Exponenten der Chemie auf diese kritische Öffentlichkeit reagieren. Nicht selten stieß und stößt man nach wie vor auf völlige Verständnislo-sigkeit gegenüber den Befürchtungen der Bevölkerung.In der Tat: Das Erwachen war für viele Chemie-Bosse bitter. Hubert Nachtsheim von der „Gesellschaft
Durchhalteparolen sind in Linz — was die Qualität der Atemluft betrifft - derzeit en vogue. War ursprünglich von einem Zeithorizont bis 1995 die Rede (und dann später bis 1990), so sollen nun schon unter dem Druck der Realität 1988/89 die bedeutendsten Emissionsminderungen wirksam werden.Zwischen 1990 und 1992 ist dann eine zweite Etappe von Umweltschutzprojekten angesagt, die eine weitere Reduzierung der Schadstoffwerte bringen soll.So wird zum Beispiel die Chemie Linz AG bis 1990 an die zwanzig Umweltschutzprojekte realisieren und dafür etwa zwei Milliarden Schilling investieren.
Die Linzer Luft ist ein gefährlicher Cocktail, wie Untersuchungen an Kindern zeigen. Darum ist Linz die große Freiluft-Probebühne für die Luftreinhaltung in Österreich geworden.
Als Baugewerkschaftsboß Roman Rautner im Herbst 1981 angesichts einer drohenden Winterarbeitslosigkeit verlauten ließ:„Unsere Geduld ist zu Ende. Wir werden die Mehrheit der Bevölkerung mobilisieren und die Grünen von Mann zu Mann stellen — mit aller Konsequenz“, da lag urplötzlich die Gefahr von Barrikadenkämpfen in der Luft.Angeheizt wurde die bisher eher unter der Oberfläche schwelende Kontroverse noch durch einige polemische Artikel in der „Solidarität“, wo zum Beispiel Günther Welser die Umweltschützer als „apokalyptische Geisterreiter“ apostrophierte.Die
Kein politisches System hat in den vergangenen Jahrtausenden vermocht, das zu tun, was Ingenieure zuwege brachten, indem sie die Erkenntnisse von Naturwissenschaften! nutzten: der breiten Masse der Menschheit schwere Arbeit abzunehmen, damit die Sklaverei zu beenden und ihr einen Lebensstandard zu verschaffen, den noch vor Jahrzehnten niemand erträumt hat.So hat sich etwa in der Bundesrepublik Deutschland in je 25 Jahren ab 1875 das Volkseinkommen pro Einwohner bis zu 30 Prozent erhöht, ab 1950 aber um 300 Prozent. Dabei ist in diesen 100 Jahren die Arbeitszeit beinahe auf die Hälfte
Lin Geräusch-Cocktail sondergleichen empfängt den Besucher, der das altehrwürdige Palais Meran - die ehemalige Sommerresidenz Erzherzog Johanns - in Graz betritt. Ein Synkopen schlagendes Saxophon, elektronische Musik, Blockflöten, eine mühsam „gerührte” Trommel und einige nebeneinander auf gedämpften Klavieren werkende, ihre Fingerübungen über Kopfhörer kontrollierende Studenten ergeben einen beträchtlichen Pegel, der seinen letzten „Schliff durch den vorbeibrausenden Verkehr erhält. Daß darüber hinaus noch auf den engen Gängen und in allen möglichen Winkeln Studenten
Das Lernen ist kein einheitlicher und homogener Prozeß, sondern ein kompliziertes, in zahlreichen aufeinanderfolgenden Phasen ablaufendes Geschehen. Bisher gibt es auch kein geschlossenes, neuropsychologisches Modell des Lemefts. Aber es existiert immerhin schön eine Reihe ‘• von Grundbausteinen, die durch Forschungen in aller Welt weiter vermehrt werden. In Wien hat sich vor allem Univ.-Prof. Dr. Giselher Guttmann vom Psychologischen Institut der Universität mit Forschungsstrategien beschäftigt, die sich mit stofflichen Veränderungen im Zentralnervensystem beschäftigen. Ein Teil
In Gefängnissen und psychiatrischen Anstalten als weitgehend geschlossene Institutionen müssen Menschen auf relativ engem Raum miteinander leben und auskommen. Daß es dabei zur Ausbildung von Eigengesetzlichkeiten und letztlich zur Entstehung von Subkulturen kommt ist bekannt und ergibt sich zwangsläufig aus den gegebenen Verhältnissen. Diese Subkulturen haben nun ganz spezifische Kommunikationsmittel entwickelt. Eines der menschlichsten davon ist die Sprache.Dabei unterscheiden sich aber Gefängnis und psychiatrische Anstalt sehr wesentlich voneinander. Während hinter Kerkermauern eine
Die Herstellung von Tabletten ist auch heute noch eine unerhört komplizierte Angelegenheit, müssen doch neben der Auswahl eines oder mehrerer Wirkstoffe noch ein ganzes Arsenal von Binde- und Sprengmitteln (zerfallfördernde Substanzen) herangezogen werden, bis Tabletten entstehen. Die Schwierigkeit, aus vielen tausenden Hilfstoffen den geeigneten herauszufinden, könnte wegfallen, sollte sich die Idee eines Innsbrucker Wissenschafters verwirklichen lassen: Die Konstruktion einer Tablette „am Reißbrett“.Noch ist das nicht möglich. Allerdings liegt der „theoretische Aufbau“ einer