Am 13. März sind es 15 Jahre, dass Kardinal Franz König, von 1956 bis 1980 Erzbischof von Wien, im 99. Lebensjahr verstarb. Bis zuletzt war der Kardinal eine unangefochtene moralische Autorität, der weit über die katholische Kirche hinaus geachtet war. Sein letztes Interview gab der Kardinal der FURCHE -er erzählte im Februar 2004 in völliger geistiger Frische von seinen Erinnerungen an den Jesuitentheologen Karl Rahner, den König als Konzilsberater aufs II. Vatikanum mitgenommen hatte.Aus Anlass des 15. Todestags von Kardinal König und des zeitgleichen 6. Jahrestags der Papstwahl von
Natürlich kann man das Buch eines theologischen Autors und einen Dokumentarfilm nicht wirklich vergleichen. Aber was Wim Wenders filmische Papst-Hommage und Andreas R. Batloggs Buch "Der evangelische Papst" miteinander verbindet, ist die Begeisterung für den aktuellen Inhaber des Stuhls Petri. Während aber Wenders ein unkritisch Begeisterter bleibt, erweist sich Batlogg als kritischer Sympathisant, der sehr wohl kontroverse Stimmen aufnimmt und nicht beschönigt, wo diesem Papst Steine in den Weg gelegt werden, oder wo sich dieser auch für seine Anhänger nicht immer verständlich
FURCHE -Autorin Ursula Baatz setzt sich auch in ihrem neuen Buch mit der Praxis interreligiösen Dialogs auseinander. Die Philosophin und Religionsjournalistin hat den Band "Spiritualität, Religion, Weltanschauung" für ein konkretes Anliegen verfasst, sie bietet "Landkarten für systemisches Arbeiten" an. Baatz, die unter anderem als Achtsamkeitslehrerin mit einem Hintergrund in systemischer Beratung tätig ist, trägt der Beobachtung Rechnung, dass in der Psychotherapie das Thema Religion und Spiritualität oft auftaucht, aber vielfach der Kenntnisse von Therapeut(inn)en und der
Sein "El Sistema" hat viele Nachahmer gefunden -hierzulande etwa in der Ini tiative "Superar", in der u. a. Flüchtlingskinder via Musizieren "integriert" werden. Nun ist der venezolanische Ökonom, Politiker, Musiker und Visionär José Antonio Abreu 78-jährig in Caracas verstorben. Der Universitätsprofessor für Wirtschaft und Politiker (u. a. Kulturminister) war auch Dirigent und Pianist. 1975 gründete er das venezolanischen Jugendorchestersystem "El Sistema", das heute etwa 900.000 Mitwirkende und 10.000 Lehrer zählt, und das als Sozialprojekt u. a. für Straßenkinder weltweit Furore
Die Bewertung von gegen Juden gerichteten Stellen im Neuen Testament ist eine Herausforderung für Theologen und Exegeten. Zweifelsohne hat die Abgrenzung zwischen Christentum und Judentum Polemiken hervorgebracht, die in der 2000-jährigen Geschichte Verheerungen hinterlassen haben. Dennoch führten die Auseinandersetzungen der ersten Jahrhunderte nicht direkt kausal zur Schoa, an den Beginn christlicher Schuldgeschichte gegenüber den Juden gehören sie sehr wohl. Nicht nur der obenstehende Beitrag versucht hier eine differenzierte Sichtweise ,auch der Wiener Judaist Armin Lange legt
Es gibt journalistische Experten für Innenpolitik, es gibt Wirtschafts-, Medien-,Bildungs-,Sport-,Kultur-, Filmjournalisten. Doch Religion? Der Typus des unabhängigen Religionsjournalisten ist in Österreich eine echte Rarität - man findet ihn in den Religionsabteilungen des ORF, und im Printbereich hat bloß die FURCHE ein eigenes Religionsressort. Natürlich gibt es in den konfessionellen Medien auch hervorragende religiöse Kompetenz von Journalist(inn)en.Aber Religion ist nicht bloß Sache persönlichen Glaubens bzw. der Interessen einer Institution, sondern gehört zu den Phänomenen
Wer Maximilian Aichern dieser Tage begegnet, kann sich gar nicht vorstellen, dass der emeritierte Linzer Bischof am 26. Dezember seinen 85. Geburtstag feiert. Beim jüngsten Ordenstag in Wien wurde vermerkt: Seit 1964, als der 32-jährige Maximilian Aichern Abt-Koadjutor im steirischen Benediktinerstift St. Lambrecht wurde, nahm er jährlich an der größten Ordensveranstaltung im Land teil. Und auch dieses Jahr war offenkundig, wie agil der populäre Kirchenmann immer noch ist.1932 in eine Wiener Fleischhauerfamilie geboren, erlernte Aichern den väterlichen Beruf. Aber 1954 trat er bei den
Zwischen 1938 und 1945 wurden 800 Jüdinnen und Juden aus der Herminengasse in Wien-Leopoldstadt in die KZs und Vernichtungslager deportiert. Seit Kurzem ist beim Ausgang Herminengasse der U2-Station das Kunstprojekt "Lebenslinien" von Michaela Melián ,das an diese Deportationen erinnert, zu sehen (Bild). Melián zeichnet die 800 Einzelschicksale nach, indem sie jede Person mit einer Linie versieht, die von Wohnhäusern der Herminengasse zu den Konzentrationslagern bzw. Gettos führt. Bei der Bedenkwoche "Mechaye Hametim - Der die Toten auferweckt", die verschiedene christliche Organisationen
Der Wiener Rathausplatz ist am Samstag, 30. September, der Schauplatz des größten Österreich-Event zum Reformationsjubiläum. Die drei evangelischen Kirchen des Landes laden unter dem Motto "Reformation bewegt" ein. Von 12 bis 22 Uhr gibt es ein vielfältiges Programm für alle Altersgruppen, über 60 Acts werden auf drei Bühnen geboten. Schwerpunkt auf der Hauptbühne sind den Themen "Bewahrung der Schöpfung","Gerechtigkeit" und "Frieden" gewidmet, die von internationalen "Mutmacher(inne)n" angesprochen werden - u. a. der liberianischen Friedensnobelpreisträgerin Leymah Gbowee, der
Die Debatte um den Ethikunterricht tritt auf der Stelle. Seit 20 Jahren gibt es an verschiedenen Standorten den Schulversuch eines Ethikunterrichts für Schüler der Sekundarstufe II, die keinen Religionsunterricht besuchen. Mit dem eben beschlossenen Schulpaket werden diese Schulversuche bis 2025 verlängert. Daneben wird auch das Modell eines verpflichtenden Fachs "Ethik und Religion" für alle, zusätzlich zu einem Religionsunterricht, diskutiert. Der Salzburger Religionspädagoge Anton Bucher favorisiert dagegen ein Schulfach "Ethik und Religionen", das u. a. von den anerkannten
Eines der Schlagwörter in der Diskussion über islamisch begründete Gewalt heißt "Salafismus". Wie so oft ist die Verwendung dieses Begriffs einer islamistischen Strömung von Verkürzung geprägt, die nicht nur den tatsächlichen Vorgängen nicht gerecht wird, sondern auch den präzisen Umgang mit den gewalttätigen Phänomenen inklusive deren Überwindung erschwert. Das gilt auch für die nuancenlose Gleichsetzung von Salafismus, Wahhabismus und Dschihadismus.Der Wiener Islamwissenschafter Rüdiger Lohlker gehört im deutschen Sprachraum zu den besten Kennern der Grundlagen und Szenarien
Während der Wiener Islam-Pädagoge Ednan Aslan mit seiner Studie über islamische Kindergärten zurzeit vor allem mit der Stadt Wien im Clinch liegt, wurde eine weitere von ihm geleitete Studie über islamistische Radikalisierung veröffentlicht. Die vom Integrationsfonds in Auftrag gegebenen Studie beruht auf 29 narrativ-biografischen Interviews, 26 davon wurden in Justizanstalten geführt. Die Darstellung der einzelnen Radikalisierungsbiografien geben zweifelsohne exemplarische Einblicke.Kontrovers wurden vor allem die in der Studie angeführten "Kernergebnisse" diskutiert. Als eines dieser
Amani Abuzahra, Jahrgang 1983, studierte Medizin, Philosophie und Intercultural Studies an den Universitäten Wien und Salzburg. Sie ist Referentin für interkulturellen Dialog in der Erwachsenenbildung, und sie lehrt interkulturelle Pädagogik sowie Philosophie am Institut für Islamische Religion der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule (KPH) Wien-Krems. (Seit dem Studienjahr 2016/17 ist die Ausbildung der islamischen Religionslehrer(innen) in die KPH integriert.) Fragen der kulturellen Identität In ihrem Buch "Kulturelle Identität in einer multikulturellen Gesellschaft" setzt sich Amini
Bereits im Jahr 1946 hatte der Priesterintellektuelle und Wegbereiter der Auseinandersetzung von Kirche und zeitgenössischer Kunst, Otto Mauer (1907-73), die Zeitschrift Wort und Wahrheit gegründet. Ein Jahr später bildeten deren Redakteure und Autoren - darunter der spätere Presse-Herausgeber Otto Schulmeister, die Zeithistorikerin Erika Weinzierl, der Erwachsenenbildner Markus Bittner oder der Pastoralttheologe Ferdinand Klostermann - den Katholischen Akademiker/innenverband (KAVÖ), der nun am 19. Mai in Graz das 70-jährige Bestehen feiert. In sieben von neun Diözesen gibt es den KAV
"Ich hoffe, dass die sozialen Netzwerke und die anderen Plattformen und Großmächte des digitalen Zeitalters ihre faktische publizistische Verantwortung endlich anerkennen und annehmen. Ich hoffe, dass das öffentliche Sprechen irgendwann systematisch an den Schulen und Universitäten gelehrt wird. Und ich hoffe, dass sich die digitale Gesellschaft auf diese Weise allmählich in eine redaktionelle Gesellschaft verwandelt." So lautet die in einem Interview mit der Badischen Zeitung formulierte Vision von Bernhard Pörksen. Der Tübinger Medienwissenschafter konstatiert im Umgang mit den neuen
Mit seinem Rücktritt als Pfarrer im westfälischen Münster erregte Thomas Frings Ostern 2016 viel Aufmerksamkeit. Insbesondere sein schriftliches Statement "?Kurskorrektur!", mit dem er seinen Schritt begründet, wurde in kirchlichen Kreisen viel diskutiert. Mit "Aus, Amen, Ende? - So kann ich nicht mehr Pfarrer sein" weitet Frings, der nun in einem niederländischen Benediktinerkloster lebt, seine Thesen zu einem lesenwerten Buch aus, indem er ebenso betroffen machend wie nüchtern das Ende der herkömmlichen Kirche beschreibt. In eindrücklichen Schilderungen einer vergeblichen
Erzbischof Mesrob Krikorjan, Pionier der Ökumene in Österreich, aber auch der weltweiten Annäherung zwischen den Altorientalen und der römisch-katholischen Kirche, verstarb 84-jährig in Wien. Der 1932 im damals französisch verwalteten Aleppo geborene Sohn einer armenischen Familie, die den Genozid überlebt hatte, kam nach der Priesterweihe und Studien an der Universität Durham/GB 1959 erstmals nach Österreich, wo er ab 1962 die Seelsorge in der armenisch-apostolischen Gemeinde übernahm. 1964 war er in der von Kardinal König gegründeten Stiftung "Pro Oriente" ein Mann der ersten
Das Ausüben des Bischofsamts war ihm gerade zwei Jahre vergönnt. Und doch bleibt der emeritierte Bischof von Bozen-Brixen, Karl Golser, als spirituell Großer, als echter geistlicher Hirte in Erinnerung. Nach der Christmette im Brixener Dom kam Nachfolger Ivo Musser mit seinen Konzelebranten ans Krankenbett Golsers, die Mitbrüder sangen ihm ein letztes "Stille Nacht", wenig später verstarb der Bischof.Als der Südtiroler Bischof Wilhelm Egger 2008 einem Herzinfarkt erlag, ernannte Papst Benedikt XVI. den damals 65-jährigen Moraltheologen Golser zu dessen Nachfolger. Besonders soziale
"Wer euch antastet, tastet meinen Augapfel an." Dieses Gotteswort, das sich in der Hebräischen Bibel, dem Alten Testament der Christen, beim Propheten Sacharja findet, lässt an Deutlichkeit wenig zu wünschen übrig. Dass es in der Christentumsgeschichte aber allzu oft vergessen und/oder missachtet wurde, gehört zu den dunkelsten Kapiteln eben jener Historie: Der christliche Antijudaismus, ohne den der rassische Antisemitismus, der in die Schoa des NS-Regimes mündete, nicht denkbar wäre, muss auch theologisch aufgezeigt und überwunden werden.Das Volk Israel als Augapfel GottesEinen
Der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit wurde 1956 auf Veranlassung von Kardinal Franz König als Referat der katholischen Friedensbewegung "Pax Christi" durch den Begründer der Judaistik, Kurt Schubert (1923-2007), gegründet. 1965 konstituierte er sich als Verein in interkonfessioneller Trägerschaft. In ihm haben sich Christinnen und Christen verschiedener Konfession, sowie Vertreterinnen und Vertreter der jüdischen Gemeinden zusammengeschlossen. Seit einigen Jahren betreibt der Koordinierungsausschuss das Christlich-jüdische Informationszentrum in
Wilhelm Krautwaschl wurde 1963 in Gleisdorf in eine Bauersfamilie geboren. Nach Studien in Graz wurde er 1990 zum Priester geweiht. Er gehört der Fokolarbewegung an, die ihn spirituell bis heute stark prägt. Nach Kaplansstationen in Hartberg und Knittelfeld kam er nach Bruck an der Mur, wo er zuerst Kaplan, dann Pfarrer und schließlich Dechant war. 2006 berief ihn der damalige Bischof Egon Kapellari zum Regens des diözesanen Seminars und Bildungszentrum Augustinum. Diesen Posten hatte er bis zu seiner Ernennung zum 58. Bischof von Graz-Seckau inne, zu dem er am 14. Juni 2015 geweiht wurde.
Literatur wie bildende Kunst sind für Bischof Egon Kapellari nicht nur Steckenpferde, sondern bedürfen auch in ihrer Widerständigkeit der Rezeption durch den Christen. Derartige Glaubenssicht pflegte Kapellari schon als - legendärer - Hochschulseelsorger von Graz 1964-81. Bei seiner Bischofsweihe Anfang 1982 in Klagenfurt gehörte ein Gedicht von Ingeborg Bachmann wie selbstverständlich zu seiner ersten Predigt. Ebenso "selbstverständlich", dass Kapellari 2012, anlässlich des 70. Geburtstags von Peter Handke, bei einem Symposium auf der Katholisch-Theologischen Fakultät der
Bücher über das Judentum gibt es nicht wenige. Und besondere Knappheit wird man dem fast 700-seitigen "Basiswissen Judentum" auch nicht vorwerfen können. Aber dass ein derart voluminöses Werk kurzweilig, gut lesbar und vor allem informativ ist, soll dennoch hervorgehoben werden.Verfasst haben das Buch der Berliner Historiker und Judaist Andreas Nachama, sowie die beiden am Abraham Geiger Kolleg der Universität Potsdam, der ersten Rabbiner-Ausbildungsstätte nach der Schoa in Deutschland, tätigen Walter Homolka und Hartmut Bomhoff. Homolka, der Rektor des Kollegs, hat in den zehn Jahren
In Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik, hatte Papst Franziskus bereits vor zehn Tagen das Heilige Jahr der Barmherzigkeit symbolträchtig, aber inoffiziell eröffnet. Am 8. Dezember, der gleichzeitig auch den 50. Jahrestags des Abschlusses des II. Vatikanums markierte, begann das Jubeljahr offiziell, indem der Papst die Heilige Pforte im Petersdom öffnete und durchschritt (Bild). Ihm folgte sein Vorgänger Benedikt XVI. Im Heiligen Jahr sollten sich die Gläubigen die Haltung des barmherzigen Samariters zu eigen zu machen, forderte Franziskus: "Wir müssen die
Das Bekenntnis zu historischer Verantwortung und das Erinnern an den christlichen Antijudaismus der Jahrhunderte sowie an den modernen Antisemitismus gehört zu den Voraussetzungen des christlich-jüdischen Dialogs. Seit vielen Jahren organisieren in Wien verschiedene katholische und evangelische Organisationen und auch die FUR-CHE Bedenkveranstaltungen rund um den Jahrstag der Novemberpogrome 1938, die gerade in Wien besonders gewalttätig verlaufen waren, und die auch als ein Anfangspunkt der Judenvernichtung durch das NS-Regime gelten.Am Jahrestag der Novemberpogrome, dem 9. November,
Das Bild kam mit der Fotografie nachhaltig ins Nachrichtenwesen. Diese mediale "Bebilderung" beherrschte die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, bis sie dann vom Fernsehen als Bild-Leitmedium abgelöst wurde. Der Wiener Fotohistoriker Anton Holzer hat dem Fotojournalismus in Österreich einen Bildband gewidmet. Ein halbes Tausend Seiten mit ebenso vielen Fotografien umfasst "Rasende Reporter. Eine Kulturgeschichte des Fotojournalismus". Von 1890 bis 1945 reicht der Bogen, den Holzer spannt: Revolutionär, wie das Foto die bisherigen Illustrationen in der Presse ersetzte und der Siegeszug des
Der "größte Brocken", die Übersiedlung der Redaktion und der Büros der Kleinen Zeitung in das neue Styria-Media-Center in Graz, hatte bereits Anfang der Karwoche stattgefunden. Nun hat die Styria Media Group, zu der die FURCHE gehört, auch architektonisch ein neues Flaggschiff: Das futuristische Gebäude vis-à-vis der Grazer Messe zählt mittlerweile zu den markanten Bauten der steirischen Landeshauptstadt.Am letzten Wochenende wurde das neue Styria-Hauptquartier in Anwesenheit von politischer und kirchlicher Prominenz gesegnet. Styria-Vorstandschef Markus Mair, Aufsichtsratsvorsitzender
Zwei Dokumentarfilme kommen diese Woche ins Kino. In Angela Christliebs "Naked Opera" geht es um einen unheilbar kranken Mann, der sich mit hübschen jungen Männern umgibt, und Wochenende für Wochenende die Welt bereist, um sein Leben und seine Lieblingsoper "Don Giovanni" perfekt zu inszenieren. So versucht der Luxemburger, seinem bürgerlichen Alltag zu entkommen.Die zweite, als "experimenteller Dokumentarfilm" ausgeschilderte Arbeit stammt von Manfred Neuwirth: In "Aus einem nahen Land" beobachtet der österreichische Filmer die Weinbauernfamilie Vitovec aus Kritzendorf bei Wien.
Was Georg Plank, Gründer der überregionalen und ökumenischen Initiative "Pastoralinnovation", in obigem Artikel einmahnt, fließt insbesondere in konkrete Projekte, die "Pastoralinnovation" entwickeln, ein. Ein Fokus liegt dabei etwa auf Programmen für das kirchliche Leben in Österreich und so genannten "Innovationsreisen", bei denen die Teilnehmer konkrete pastorale Situationen in anderen Ländern kennenlernen und für Innovationen und Neuausrichtungen hierzulande nutzen können.Ein besonderes "Forum für Innovation in und durch Kirchen" wird dabei "PfinXten 2015" sein, ein Event, das
FURCHE -Autorin Theresia Heimerl (Seite 3/4) und FURCHE-Gesprächspartner Stephan Goertz (Seite 6) zählen auch zu den Beitragenden des jüngsten Spezial-Heftes der deutschen Monatsschrift Herder Korrespondenz. Unter dem Titel "Leibfeindliches Christentum. Auf der Suche nach einer neuen Sexualmoral" stellen dort namhafte Autor(inn)en Wege zur Entkrampfung dieses seit Jahrzehnten blockierten Themenfeldes in der katholischen Kirche dar.Neben den auch im vorliegenden FURCHE-Schwerpunkt angesprochenen Aspekten finden sich Aufsätze zu Geschlechtertheorie, Zölibatsproblematik oder Konsequenzen aus
Kurz bevor das II. Vatikanum mit dem Dokument "Unitatis Redintegratio" die katholische Sicht auf die anderen christlichen Kirchen bahnbrechend veränderte, gründete 1964 Kardinal König in Wien die Stiftung Pro Oriente, die sich der Ökumene mit den Ostkirchen verschrieben hat. In den Anfangsjahren war der Akademikerseelsorger Otto Mauer einer der Motoren hinter der Stiftung. Im Lauf der letzten 50 Jahre gelangen im Umfeld von Pro Oriente einige Durchbrüche. Der erste davon war 1971 die "Wiener christologische Formel", durch die die 1500 Jahre währende Kirchentrennung zwischen den
In Wien waren die Ereignisse der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 besonders verheerend. So wurden im Zug der Pogrome 42 Synagogen und Bethäuser in der Stadt zerstört, mehr als 6500 Juden wurden verhaftet.Auch heuer laden verschiedene christliche Gruppierungen - in Kooperation mit der FURCHE - rund um diesen Gedenktag zur Bedenkwoche "Mechaye Hametim - Der die Toten auferweckt" ein. Höhepunkt dieser Woche ist der Ökumenische Gottesdienst in der Wiener Ruprechtskirche, bei der der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, Superintendent Lothar Pöll, Worte des
Im Jahr 1965 kam Erwin Kräutler als Missionar nach Xingu. 15 Jahre später "beerbte" er seinen Onkel Erich als Bischof. Zum 75er im Juli wird er dem Papst den Rücktritt anbieten. Im Vorfeld seines "Runden" legt Kräutler seine bislang ausführlichste Biografie vor: "Mein Leben für Amazonien" ist die ebenso faszinierende wie bedrückende Schilderung des Lebens mit den Menschen in dieser größten Diözese Brasiliens.Wie aus dem "Missionar" der "Bruder" der Entrechteten und Indios wurde, wird in den Schilderungen des Vorarlbergers in der Neuen Welt wiederholt deutlich, auch wie sehr die
Er trägt - wie die Kardinäle - das päpstliche Legaten-Rot. Und den Ehrentitel "Primas Germaniae". Heute ist er der zweite Erzbischof in Österreich und Metropolit der Salzburger Kirchenprovinz. Im Gegensatz zu seinen Amtsbrüdern im Land wird er vom Salzburger Domkapitel aus einem römischen Dreiervorschlag gewählt. Am 13. November 2013 war es wieder soweit: Die kirchlichen Wahlmänner kürten Franz Lackner zum 90. Nachfolger des heiligen Rupert. Am 7. Jänner nahm der neue Erzbischof seine Diözese in Besitz, fünf Tage später überreichte ihm Amtsvorgänger Alois Kothgasser im
Seit geraumer Zeit gibt es verstärkte Aktivitäten von "konfessionsfreien" oder "religionsfreien" Gruppierungen. Das ist eine unmittelbare Folge einer religiös pluralen Gesellschaft. Die Atheistin Ulrike von Chossy, Leiterin der "Humanistischen Grundschule Fürth" und der Agnostiker und Politologe Michael Bauer stellen das in ihrem Buch "Erziehen ohne Religion" dar, das ein Ratgeber für Eltern und Lehrer sein will.Wenn Religionspädagoge Martin Jäggle seinen Mitchristen ins Stammbuch schreibt, sie müssten sich der intellektuell anspruchsvollen Herausforderung stellen, ihren Glauben in der
Weltweit gebe es einen Trend zur staatlichen Kontrolle von Presseräten: Dies konstatierte vor wenigen Tagen Johann P. Fritz, Direktor des in Wien ansässigen Internationalen Presse Instituts: Immer mehr Regierungen nähmen die Presse an ihre Kandare - das Ergebnis: Der Pressefreiheit geht es auch im Lichte dieser Warnungen global nicht gut.Angesichts solcher Entwicklung in Richtung staatlicher Aufsicht wäre es mehr als angebracht, dass sich die Medienbranche selbst um die Qualitätssicherung der Informationen, die sie verbreitet, bemüht: Selbstkontrolle ist besser als Staatskontrolle - das
Pseudo-SpielAm Sonntag bekommt die ZIB von Sat.1 Konkurrenz: Denn jetzt gibt es dort das Family Date.Eine deutsche Familie mit attraktiver Tochter steht im Mittelpunkt der Show. In diese schneien drei süße Jungs hinein: Während der Sendung stellt sich heraus, wer von den knackigen Buhlern mit Fräulein Tochter zwei Wochen auf die Seychellen fahren darf. Wer fällt die Entscheidung dafür? Die Eltern prüfen die Kandidaten auf Herz und Nieren (sowie mit dem Lügendetektor) und treffen für die Tochter die Wahl.Da waren zuletzt Herr und Frau Hoffmann, Wellness-Center-Betreiber in
Ein Zapp-BerichtVon einem "Krimi" war allenthalben die Rede: Der letzte Wahl-Sonntag in Deutschland hatte es tatsächlich in sich. Erst nach drei Uhr früh gab es das Endergebnis, das einen langsamen, aber unaufhörlichen Trend besiegelte: Die anfänglich siegesgewisse CDU/ CSU verlor ihren Vorsprung sukzessive, sodass am Ende nicht nur Rot-Grün im Bundestag, sondern sogar die SPD selbst unter den Parteien die Nase kaum, aber doch vorn hatte.Zappen zwischen den Kanälen war an diesem Abend jedenfalls angesagt. ARD und ZDF präsentierten ihre je eigene Hochrechnung und auch RTL hatte im Verein
Peter Hertel ist für Kritiker eines katholischen Fundamentalismus kein Unbekannter - und für das Opus Dei ein rotes Tuch: Hatte sich der frühere Redakteur beim Norddeutschen Rundfunk doch in mehreren Büchern kritisch mit dem "Werk Gottes" auseinander gesetzt. Nun legt Hertel in seinem neuen Buch "Glaubenswächter" eine Bestandsaufnahme jenes konservativen und ultrakonservativen Katholizismus vor, der vom Dokument "Dominus Iesus" bis zu den jüngsten Ökumene-Querelen in Salzburg in der katholischen Kirche des deutschen Sprachraumes spürbar ist.Teilweise lexikalisch - von Organisationen
Im dritten Stock des Wiener Afroasiatischen Instituts befindet sich die kirchliche Anlaufstelle für den interreligiösen Dialog. Die „Kontaktstelle für Wreltreligionen" versucht unter ihrem Leiter Petrus Bsteh das Gespräch der Religionen österreichweit zu koordinieren. Obwohl die „Kontaktstelle" eine Einrichtung der katholischen Bischofskonferenz ist, versteht sie sich als Angebot aller christlichen Kirchen an die Religionsgemeinschaften, gegenseitige Beziehungen aufzubauen. Neben den koordinierenden Tätigkeiten bietet die „Kontaktstelle" unter anderem:■ eine
Wege zu Gott und zu sich selbst”, betitelt sich das diesjährige Jahrbuch der Diözese Gurk. Gemeint ist damit „Christliche Meditation”, die auf unterschiedliche Weise und in vielfältigen Facetten dargestellt wird: Neben den Klassikern der Meditation wie Stundengebet, Rosenkranz oder geistliche Begleitung nach Ignatius von Loyola erscheinen auch jene Meditationsformen beleuchtet, die in, den letzten Jahren in Mode gekommen sind, dennoch aber schon zum genuin christlichen Meditationsgut gehören; Beispiele dafür sind sakraler Tanz, Gehen und Wandern als Meditation, Zen, östliche Mystik
Menschenarm sind die Zentren der Großstädte in bezug auf die Wohnbevölkerung. Menschenüberströmt jedoch ist die „City” als „Hauptplatz” der Stadt: wirtschaftliches Zentrum und Ort der kulturellen Szene. Nicht zuletzt haben die Innenstädte eine Symbolkraft, die über den unmittelbaren Ort hinausgeht: In den Herzen der Großstädte kulminiert das, was die Stadt ausstrahlt - die Sehnsucht nach menschenwürdigem Zusammenleben ebenso wie der Fluch, der den modernen Gesellschaften auch anhaftet.Die Herausforderungen der Großstadt an eine Kirche, die sich den Menschen der Zeit stellt,
Die Diskussion um den Ethikunterricht ist auch in Österreich brandaktuell, nicht, zuletzt angesichts der eben anlaufenden Schulversuche in Wien und Westösterreich. In Deutschland ist die Auseinandersetzung weiter gediehen, da durch das im Bundesland Brandenburg eingeführte Schulfach „Lebensgestaltung - Ethik - Religionskunde” (LER) bereits konkrete Anhaltspunkte zur Verfügung stehen.Die Tübinger Religionspädagogen Albert Biesinger und Joachim Hänle haben in der Theologischen Reihe „Quaestiones Disputatae” einen Band herausgegeben, der diese Problematik aus katholischer
Orthodoxes Judentum versteht sich selbst als das authentische Judentum; in Israel spitzt sich die Auseinandersetzung mit anderen Strömungen zu: So gibt es (beinahe erfolgreiche) Versuche, den Staat dazu zu bringen, Konversionen oder Eheschließungen, die nicht unter Aufsicht orthodoxer Rabbiner getätigt wurden, nicht anzuerkennen. Vor allem das liberale Judentum („Reformjudentum”) fühlt sich in der innerjüdischen Diskussion an' den Rand gedrängt; in der öffentlichen Wahrnehmung haftet dem „progressiven Judentum”, wie es sich neuerdings nennt, zudem der Geruch von Traditionsbruch
Es gibt wieder öffentliche Auseinandersetzung um die Abtreibung. Auslöser waren Gebete und Aktionen von Anhängern der „Pro-Life”-Bewegung vor einer Abtreibungsklinik in Wien. Diese Gruppierungen versuchen (nach amerikanischem Vorbild), vor den Kliniken zu beten, dort Frauen anzusprechen und die Öffentlichkeit gegen die Abtreibung zu mobili-seren. Neben Befürwortern der Fristenregelung sprechen sich vor allein Beratungsinstitutionen auch solche, die von der Kirche unterstützt werden - gegen die Aktionen der „Pro-Lifer” aus.Daß die Diskussion eskaliert, war am 3. August im Wiener
Wenn Ehepartner und Kinder, die verschiedenen Konfessionen angehören, ihr Glaubensleben praktizieren wollen (die Kirchen müßten ja froh über jede Familie sein, der dies ein Anliegen ist!), gibt es große Hindernisse. Die Verweigerung eucharistischer Gastfreundschaft durch die katholische Kirche ist für viele dieser Familien mehr als ein Ärgernis. Nicht zuletzt daher „übertreten” Engagierte die Kirchenordnung - ohne das Sakrament der Eucharistie gering achten zu wollen (im Gegenteil).Die jetzt für Wien eingeführte Regelung wird verschieden beurteilt werden - etwa nach dem Motto,
Kontemplation und Apostolat (oder zeitgeistiger: Mystik und Politik) sind in der Konzeption der Orden ebenso wesentlich wie das Element gemeinschaftlichen Lebens. Etwa hundertzwanzig Frauenorden und -kongregationen gibt es in Österreich, um die achtzig Männerorden weist die Statistik auf.Profile und Spiritualitäten sind sehr unterschiedlich, gottgeweihtes Leben reicht von der Beschaulichkeit „reinen" Gebets bis zur Herausforderung von Sozialarbeit.Von einer Blüte der Orden kann zur Zeit keine Rede sein, dennoch sind Orden in Österreich nach wie vor wichtig; Zukunft und Auftrag
ORDENSSPITÄLER: KOSTEN VXD PHILOSOPHIE 35 kirchliche Krankenanstalten gibt es in Österreich (davon 25 von Frauenorden). Jedes fünfte Spitalsbett steht in einem Ordenshaus. Die Kosten in diesen Spitälern sind geringer als in anderen Anstalten. Seit der Einführung leistungsbe-zogener Berechnungssysteme ist das noch klarer: So kostet ein sogenannter „LKF-Punkt" (eine leistungsbezogene Einheit fiir Spitalskosten) in einem Wiener Ordenskrankenhaus öS 1,16, der Wiener Durchschnitt liegt mit öS 2,48 mehr als doppelt so hoch, auch den österreichweiten Vergleich (öS 1,66/ LKF-Punkt)