Mit der Ausstellung "Zwischen Ideologie, Anpassung und Verfolgung.
Kunst und Nationalsozialismus in Tirol" widmet sich das Tiroler
Landesmuseum der längst überfälligen Aufarbeitung dieses Themas.
"Dem Eintretenden steht Astrid Kleins verspiegelte, durch Schusslöcher dramatisch durchsiebte und mit einem Hammer malträtierte Kommode fast im Weg."Lieben": nicht um das, was sich zwischen zwei Menschen abspielt, sondern um den Zustand der Welt geht es Nina Tabassomi. Um das Potenzial, das in der Liebe im weitesten Sinn steckt. Es geht weniger um Zweiheiten, als um Vielheiten, um Verknüpfungen, auch mit vielleicht die Ruhe Störendem. Anhand von vier sehr unterschiedlichen Positionen zelebriert Kunsthallen-Leiterin Tabassomi in der von ihr kuratierten Schau das Thema.Der Einstieg kommt als
"Die Ausstattung des 'Hope House' ist eine irritierende Mischung aus Altem und Neuem, aus Echtem und Nachgemachtem, sentimentaler Erinnerungsarbeit und scharfer Kapitalismuskritik."Was das Kunsthaus Bregenz von anderen vergleichbaren Institutionen grundlegend unterscheidet, ist der Mut, sich auf Experimente einzulassen. Aktuell auf das "Hope House", das der britisch-japanische Künstler Simon Fujiwara in den gläsernen Kunsttempel am Bodensee hineingebaut hat.Auf den ersten Blick kommt Fujiwaras "Hope House" wie eine Rekonstruktion des Anne-Frank-Hauses, einem der Tourismusmagneten Amsterdams
Zwei Ausstellungen zeigt die Innsbrucker Galerie im Taxispalais, die
doch eine sein könnten: Sonia Leimer und Herbert Hinteregger setzen
sich mit der Erkundung von Räumen künstlerisch auseinander.
Der amerikanische Konzeptkünstler Lawrence Weiner verwandelt das
Kunsthaus Bregenz in ein riesiges Buch. Vollgeschrieben mit
Buchstaben, die bedeutungsvoll aufgeladene Skulpturen sind.
Der ägyptische Künstler Wael Shawky verwandelt das Kunsthaus Bregenz
in eine Kreuzfahrerburg. In seiner Ausstellung erzählt er anhand der
Kreuzzüge von Krieg und Terror unter religiösem Vorzeichen und
schlägt so einen bedrückenden Bogen zur Gegenwart.
18 internationale Künstler und Künstlerinnen versuchen sich in der
Innsbrucker Galerie im Taxispalais an einer sehr persönlichen
Vermessung des Körpers.
Das Mezzanin des Tiroler Landesmuseums wird zur italienischen Piazza,
auf der sich Menschen begegnen, die um 1500 in Tirol den Ton
angegeben haben. Dabei wird Selbstinszenierung als verbindendes Thema
zwischen der Renaissance und der Gegenwart aufgegriffen.
Wer Heimo Zobernigs räumliche Intervention im Österreich-Pavillon der
heurigen Venedig-Biennale versäumt hat, kann sich mit einem Besuch
seiner Ausstellung im Kunsthaus Bregenz trösten.
Im sechsten und scheinbar letzten Messner Mountain Museum am
Kronplatz hoch über Bruneck geht es um traditionellen Alpinismus, der
und den Reinhold Messner geprägt hat. Gebaut wurde es von der
Star-Architektin Zaha Hadid als kaum bespielbare kurvige Hülle.
Joan Mitchells monumentale Werke, aber auch Persönliches wie Briefe
und Fotos zeigt das Kunsthaus Bregenz in einer beeindruckenden
Ausstellung, die sich der beinahe vergessenen Künstlerin widmet.
"Echt tierisch" geht es in der diesjährigen Sommerausstellung von
Schloss Ambras in Innsbruck zu. Sie zeigt teilweise noch nie
präsentierte Objekte und Kunstkammerstücke vom Feinsten.
Zum 120-Jahr-Jubiläum des Unternehmens Swarovski und dem 20-jährigen
Bestehen der Kristallwelten wurden fünf Wunderkammern und auch die
Außenanlage von internationalen Künstlern neu gestaltet.
Biochemische Prozesse als kreatives Ausdrucksmittel setzt der
österreichische Künstler Thomas Feuerstein ein. Die Installation
zwischen Kunst und Naturwissenschaft läuft noch bis 10. Mai.
Der kanadische Fotograf Jeff Wall zeigt im Kunsthaus Bregenz 34
seiner "Tableaux Pictures Photographs" aus den letzten 17 Jahren. Die
kunstvoll arrangierten Szenen wirken bei genauerem Betrachten viel
hintergründiger als auf den ersten Blick.
Der erste Kunstpreis der Klocker-Stiftung geht an Lois Weinberger.
Mit seinem Preisgeld von 20.000 Euro ist dies die höchstdotierte
Auszeichnung seiner Art in Österreich.
Dass die Vorarlberger von ihrem Naturell her ein eher widerständiges Völkchen sind, zeigt sich schon an ihrer Architektur. Besonders der neuen. Gibt es doch kein Dorf im kleinen -je nach Standort - vor oder hinter dem Arlberg liegenden Land, in dem es kein Beispiel erstaunlich selbstbewussten neuen Bauens gibt. Das nicht nur beweist, dass man weiß, was sich baukünstlerisch auf der Welt tut, sondern in vielen Fällen mit einer raffinierten Neuinterpretation des gewachsenen Bestandes vor Ort zu tun hat. In der Verwendung von hier schon immer verwendeten heimischen Materialien, im sensiblen
Man muss nicht jüdisch sein, um die Geschichte Europas zu verstehen, aber es hilft", hat der britische Historiker Tony Judt einmal gesagt. Hilfreich ist auch die Ausstellung "Die ersten Europäer. Habsburger und andere Juden" im Jüdischen Museum Hohenems.Welche Zäsur der Erste Weltkrieg für die Geschichte Europas in den vergangenen 100 Jahren bedeutet, wird im heurigen Gedenkjahr mehr oder weniger schlüssig vielerorts darzustellen versucht. Das jüdische Museum Hohenems geht in seiner von Felicitas Heimann-Jelinek und Michaela Feurstein-Prasser kuratierten Sonderausstellung allerdings
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens zeigt die Galerie im Taxispalais
Arbeiten von neun zeitgenössischen Tiroler Künstlern, die fast
ausnahmslos international Karriere gemacht haben.
Unter dem Motto "Aufbrechen" begeht die Diözese Innsbruck ihr
50-Jahr-Jubiläum auch künstlerisch. Drei Künstler haben dieses auf
unterschiedliche Art interpretiert.
Pascale Marthine Tayou verwandelt in seiner ersten Einzelausstellung
in Österreich das Kunsthaus Bregenz in ein Paradies, in dem man nicht
sein möchte.
"Übermaler“ Arnulf Rainer hat ein Leben lang Fotografien ihm unbekannter, meist nackter Frauen gesammelt - um sie in gestischer Umkreisung zu vervollkommnen. Mehr als sechzig Beispiele aus fünf Jahrzehnten zeigt die Galerie Thoman modern in Innsbruck.Arnulf Rainer scheint Frauen gegenüber ein Schüchterner zu sein. Setzt er sich in seiner Kunst doch nicht Aug’ in Aug’ mit leibhaftigen weiblichen Gegenübern auseinander, sondern mit deren von anderen fotografierten Abbildern. Und das ein Leben lang, wie die aktuelle Ausstellung bei Thoman modern eindrucksvoll vorführt, die von einem
Betritt man derzeit das Kunsthaus Bregenz, glaubt man sich in der Adresse geirrt zu haben, scheint man in einem Naturkundemuseum gelandet zu sein. Liegt doch im Zentrum der großen Halle des Erdgeschosses das 15 Meter lange Skelett eines Wals. Es ist allerdings kein reales, sondern ein vom mexikanischen Künstler Gabriel Orozco bis ins kleinste Detail naturgetreu aus Kunstharz nachgebildetes. Bereits vor sieben Jahren hat der inzwischen 51-jährige Künstler in der Londoner Tate Modern mit dieser monumentalen Skulptur für Furore gesorgt. Angeregt wurde er zu dieser Arbeit durch die Meldung,
"Von oben her betrachtet. Dächer und Dachlandschaften“ heißt die Sommerausstellung im Museum Kitzbühel. Sie zelebriert anhand exquisiter Beispiele den Wandel des Blicks vom 17. Jahrhundert bis heute.Egon Schiele und Alfons Walde haben sie geliebt, Gerhard Richter, Hans Weigand und Hubert Schmalix lieben sie: die Sicht auf Dächer und Dachlandschaften. Und sie sind nur fünf von jenen 18 Künstlern, deren Arbeiten zu diesem Sujet das Museum Kitzbühel für seine heurige Sommerausstellung aus diversen Sammlungen und Museen zusammengeliehen hat. Um mit ihnen fast das gesamte museale Haus zu
Er war einer, der in infantiler Lust an der Provokation im prüden Nachkriegsösterreich im Schlamm wühlte. Und das in mehrfacher Weise. Laut eigener Aussage wollte der 1925 im burgenländischen Grodnau geborene Lehrersohn Otto Muehl die Trennung von Kunst und Leben aufheben, um letztlich an deren Verwechslung fatal zu scheitern.In Rudolf Schwarzkogler, Günther Brus, Kurt Kren und Hermann Nitsch fand Otto Muehl in den späten 50er-Jahren Gleichgesinnte in ihrem Bestreben, das als reaktionär empfundene Tafelbild endgültig zu zerstören. Der Aktionismus war ihre Form des Ausdrucks,
Wade Guyton und Kelley Walker, 41 bzw. 43 Jahre alte Amerikaner mit Wohnsitz New York, haben unterschiedliche Galeristen und Karrieren. Als originäre Künstler waren sie zwar in Gruppenausstellungen - wie 2011 bei "So machen wir es“ auch im Kunsthaus Bregenz - nebeneinander präsent, sie vermieden es bisher aber ganz bewusst, gleichzeitig auch als Duo auszustellen. In diesem Sinn ist die Bregenzer Schau also eine Premiere, die reizvoll Verbindendes wie Trennendes sichtbar macht. Wobei sich durch diese Praxis unmittelbar die Frage nach Autorenschaft stellt. Und dies in zweifachem Sinn.
Waffen sind nicht nur zum Töten da, sondern dienen auch als Opfergaben für die Götter. Das war jedenfalls in alten Zeiten so, wie die Ausstellung "Waffen für die Götter “ im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum vorführt. Mehr als 700 Objekte werden dort gezeigt.Die Ausstellung führt zurück ins fünfte Jahrtausend vor Christus und endet im fünften Jahrhundert nach der Zeitenwende. Im ersten Teil geheimnisvoll präsentiert in lichterfüllten Schlitzen des Dunklen, während im zweiten die Objekte offen in weißen Vitrinen liegen. Was zum Ausdruck bringen soll, dass die den Göttern
Als Oscar Niemeyer 95 Jahre alt war, ließ er den Teppichboden in seinem an der Copacabana gelegenen Büro in Rio de Janeiro durch weiße Fliesen ersetzen. Jetzt sei sein Arbeitsplatz für die nächsten zehn Jahre hergerichtet, meinte der Architekt damals, wie immer eine dicke Havanna in der Hand. Das Poster über seinem Schreibtisch, das drei sich nackt am Strand räkelnde Frauen zeigt, ließ er hängen. Diese zehn Jahre hat er nicht ganz geschafft, ist der am 15. Dezember 1907 als Nachfahre deutscher Einwanderer geborene Baukünstler doch am Mittwoch der vergangenen Woche nur zehn Tage vor
Christoph Thun-Hohenstein, Direktor des Österreichischen Museums für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, kurz MAK, über seine Visionen.Die Position des MAK "an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wirtschaft“, die "Berührungspunkte zwischen Neu und Alt“ machen für Christoph Thun-Hohenstein das Faszinierende seines Hauses aus.DIE FURCHE: Kulturministerin Claudia Schmied hat in ihrer Amtszeit fast nur Frauen in Schlüsselpositionen gehievt. Fühlen Sie sich als Quotenmann?Christoph Thun-Hohenstein (lacht): Nein. Die Ministerin wird wohl mein Konzept für die Zukunft des MAK überzeugt
"Wir sind das Gedächtnis Tirols“ steht im Leitbild der Tiroler Landesmuseen. 2007 wurden sie auf Wunsch des Landes Tirol als Hauptfinanzier von einem Vereinsmuseum in eine Betriebsgesellschaft mit Wolfgang Meighörner als Geschäftsführer umgewandelt. Dieses tirolische Gedächtnis wird in vier Häusern mehr oder weniger publikumswirksam zelebriert: im seit 1823 bestehenden Musentempel in der Innsbrucker Museumstraße, im Volkskunstmuseum, im ehemaligen maximilianischen Zeughaus und im erst im vergangenen Jahr eröffneten Tirol Panorama am geschichtsträchtigen Berg Isel. Mitverwaltet wird
Als Rahmenprogramm zum Europäischen Forum Alpbach widmet die Reither Galerie Schmidt heuer bereits zum 17. Mal einer wichtigen Position der zeitgenössischen österreichischen Kunst eine Personale. Heuer dem "permanenten Veränderer“ Oswald Oberhuber.Obwohl Oswald Oberhuber 81 Jahre alt ist, denkt er nicht ans Aufhören. Jeden Tag geht er in sein Atelier, um zu malen, zu zeichnen, zu schreiben, zu denken - letztlich sich täglich neu zu erfinden, wie es sich für jemanden gehört, der vor inzwischen 54 Jahren die permanente Veränderung zu seinem Lebensprinzip erhoben hat, und der darauf
Leben und Tod waren die Themen, mit denen sich Walter Pichler ein Leben lang auseinandergesetzt hat. Vergangenen Montag hat der große österreichische Bildhauer und Zeichner seinen Kampf gegen den Tod im Alter von 75 Jahren verloren. Ein Werk hinterlassend, das unvollendet bleiben muss. Fokussiert war er auf die Häuser, die der 1936 im Südtiroler Eggental geborene, als Kind einer Optantenfamilie ab 1939 im tirolischen Telfs aufgewachsene Walter Pichler seit 1972 in St. Martin an der Raab in Burgenland für seine Skulpturen gebaut hat.Als einzigartiges Gesamtkunstwerk, in dem die Grenzen
August von Sachsen besucht Ferdinand II. auf Schloss Ambras: 426 Jahre nach dem Tod des Kurfürsten konnten 65 ausgewählte Objekte aus seiner Kunst- und Wunderkammer nach Innsbruck reisen. Das reicht für einen Einblick in Pracht, Mirabilia und Technik.August von Sachsen wurde 1526 geboren, Ferdinand II. drei Jahre später. Der Sachse wurde 60 Jahre alt, der "Tiroler“ sechs Jahre älter. Der eine war Kur-, der andere Landesfürst. Was die seit ihrer Knappenzeit befreundeten Adeligen verbunden hat, war ihr Faible für alles Schöne, Exotische, Wundersame. Damit füllten sie ihre Kunst- und
Was Albin Egger-Lienz für Lienz ist, ist Alfons Walde für Kitzbühel und Werner Berg für Bleiburg. Die Museen dieser Städte sind mit den Arbeiten "ihrer“ Künstler voll - nun werden sie in einem gemeinsamen Ausstellungsprojekt einen Sommer lang gemischt.Was den 1868 in Lienz geborenen Albin Egger mit dem 23 Jahre jüngeren Kitzbüheler Alfons Walde und dem 36 Jahre jüngeren aus dem Ruhrgebiet nach Unterkärnten emigrierten Werner Berg verbindet, war ihr Arbeiten abseits großer Kunstzentren. Die jeweilige Region wurde für sie zur Bühne einer Kunst, die nur hier entstehen konnte:
Das ohnehin schon heiß umkämpfte Wiener Galerienparkett ist seit Kurzem noch heißer: Die Innsbrucker Galerie Thoman hat in bester Innenstadtlage eine noble Dependance programmatisch mit einer Personale des Schweizer Konzeptkünstlers John M Armleder eröffnet.In Innsbruck betreiben Elisabeth und Klaus Thoman seit 34 Jahren mit großem Erfolg eine Galerie, die 2006 in dem in Brüssel erscheinenden Handbuch für Sammler "art world dealers“ immerhin unter den 100 führenden Galerien weltweit aufscheint. Doch das genügt dem Galeristenehepaar, dessen ganze Leidenschaft die Kunst ist, nicht.
Die Reither Galerie Schmidt widmet ihre heurige Ausstellung zum Europäischen Forum im benachbarten Alpbach Günter Brus. Gezeigt wird ein Querschnitt durch das vielschichtige Werk eines Künstlers, der sich vom Staatsfeind zum gefeierten Staatskünstler gewandelt hat.Allsommerlich, wenn sich im kleinen Tiroler Bergdorf Alpbach die Eliten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft aus aller Welt im Rahmen des Europäischen Forum Alpbach zum kritischen Diskurs treffen, beginnt auch in der Galerie von Gottfried Schmidt im benachbarten Reith der Höhepunkt des Ausstellungsjahres. Indem - heuer
"Das Malen wird mir Gott sei Dank nie langweilig. Denn was kann spannender sein, als sich seine Wirklichkeiten täglich neu zu erschaffen.“ So Markus Prachensky vor wenigen Jahren - der Innsbrucker in Wien mit kakanischen Wurzeln, der vergangenen Samstag im Alter von 79 Jahren gestorben ist. Die Farbe Rot prägt das imposante informelle Werk Prachenskys, der, wie so viele seiner Zeitgenossen, in den 50er-Jahren vom kunstinnigen Monsignore Otto Mauer entdeckt wurde. Nach Wien gegangen ist der 1932 in Innsbruck in eine Familie malender Baukünstler Hineingeborene allerdings, um bei Lois
Um eine Neudefinition der Tiroler Identität sollte es in dem neuen Museum "Tirol Panorama“ am Innsbrucker Bergisel gehen. Geworden ist daraus allerdings nicht mehr als ein von abgegriffenen Klischees triefendes Zappen durch die Geschichte.Das "Tirol Panorama“ heißt Tirols erster nach dem Zweiten Weltkrieg entstandener Museumsneubau. Das Land spendierte sich den 25-Millionen-Euro-Bau zum Gedenkjahr 2009, in dem sich die heldenhafte Schlacht der Tiroler unter "Nationalheld“ Andreas Hofer gegen die Franzosen zum 200. Mal gejährt hat. Mit zweijähriger Verspätung hat das neue Museum nun
Oswald Oberhuber war zarte 27, als er per Manifest die "permanente Veränderung“ zu seinem Lebensprinzip ausgerufen hat. Als Mensch wie als Künstler, der sich keinerlei Konvention, keinem Stil, keiner Technik, keinem Genre unterordnen wollte, um immer offen zu sein für Neues, Experimentelles, Stimmungen aller Art. 53 ereignisreiche Jahre sind seither vergangen, in denen der am 1. Februar 1931 in Meran geborene, in Innsbruck aufgewachsene Oberhuber viel erreicht hat. Nach Studien der Bildhauerei bei Fritz Wotruba an der Wiener Akademie der Bildenden Künste bzw. bei Willi Baumeister in
Auch nach Ende der Festspiele lockt das Salzburger Museum der Moderne mit dem Rupertinum in der Altstadt sowie dem Museum auf dem Mönchsberg Kunstliebhaber: Mit Daniel Richters Bildern und Elfie Semotans Künstlerfotos am einen Standort, mit Erwin Wurms Installation und Max Ernst Bildwelten am anderen.Die heurigen Salzburger Festspiele sind zwar vorbei, die großen Ausstellungen des Rupertinums bzw. des Museums der Moderne am Mönchsberg aber zur Freude der Kunstliebhaber noch nicht. Im Zentrum des Interesses steht heuer der deutsche Shootingstar Daniel Richter, nicht zuletzt durch sein
Das Tiroler Landesmuseum widmet dem österreichischen Maler Max Weiler eine große Retrospektive. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Weilers Kunstwerke und Arbeiten für den öffentlichen Raum, die er stets unmittelbar für den jeweiligen Ort selbst konzipierte.Der 100. Geburtstag von Max Weiler ist Anlass für einen Ausstellungsreigen: Das Essl Museum feiert den kongenialen Maler, die Albertina im kommenden Jahr den Grafiker und das Tiroler Landesmuseum nun den Macher von Kunst im öffentlichen Raum.Diese rund 60 Arbeiten, davon 40 ausgeführte, nehmen zahlenmäßig im riesigen Œuvre Max
Seit zehn Jahren malt Arnulf Rainer nicht mehr. Umso interessanter macht diese Tatsache seine Personale in der Innsbrucker Galerie Thoman mit den letzten, noch nie gezeigten Bildern des von der Kunst besessenen und getriebenen 80-jährigen „Übermalers“.Bilder, die zeigen, dass der ehemals radikale Auslöscher mild geworden ist. „Das Testosteron ist mir halt ausgegangen“, lächelt Rainer keineswegs entschuldigend, um sofort festzustellen, was in diesem oder jenem Bild nicht stimmt, was er baldigst richtigstellen will. Eigentlich könnte sich der 1929 in Baden bei Wien geborene Arnulf
Das Rätselraten ist zu Ende: Karola Kraus wird am 1. Oktober Edelbert Köb als Leiterin des Wiener Museums Moderner Kunst Stiftung Ludwig beerben. Für Kulturministerin Claudia Schmied ist die 49-Jährige „absolut erste Wahl“. Verbinde sie in ihrer Person doch Teamorientierung mit Qualität, internationaler Reputation, Besucherorientierung und betriebswirtschaftlichem Denken. Wobei Letzteres besonders wichtig sein dürfte, konnte ihr die Ministerin doch in absehbarer Zeit keine Erhöhung des Budgets versprechen. Die als Leiterin der Kunsthalle Baden-Baden prekäre deutsche Verhältnisse
Die Innsbrucker Galerie Thoman zeigt zum ersten Mal in Österreich Werke des international umtriebigen Künstlers Jannis Kounellis. Seiner Kunst haftet das Flair des Archaischen, in einem überkonfessionellen Sinn Kultischen, die Grundfragen des Menschseins Berührenden an.Jannis Kounellis ist einer der Großmeister der Arte povera, der „armen“ Kunst. Und so sind seit den sechziger Jahren an sich kunstfremde, aber emotional besetzte Materialien wie Eisen, Jute, Baumwolle, Kohle, Holz und Glas auch die, aus denen der in Rom lebende Grieche bevorzugt seine Arbeiten macht. Bereits 2003 hatte
Venedig steht ganz im Zeichen der 53. Biennale. Unter dem Motto „Weltenmachen“ präsentieren mehr als 90 Künstler aus 77 Ländern ihre Arbeiten. Dieses Jahr im Mittelpunkt: der Prozess des Kunstmachens und die persönliche Auseinandersetzung der Künstler mit der Welt.Selbst wenn nun wieder die Millionenyachten eines Roman Abramovic und Bill Gates vor den venezianischen Giardini ankern: In der 53. Auflage der Biennale geht es nicht um Party, um Kunst als spektakulär inszenierten Event, sondern um Kunst als Katalysator einer zutiefst verunsicherten Menschheit.Unter dem Motto