„Warum lieben sie ihn so?” Der Titel in der französischen Zeitung „Liberation” sprach Bände. Er zeugte von der Ratlosigkeit, mit welcher das Phänomen des Weltjugendtreffens von liberalen Medien betrachtet wurde.Versuche, den offensichtlichen Erfolg des Treffens abzuschwächen, indem man etwa den Besuch des Papstes am Grab des Genetikers und Abtreibungsgegners Jerome Lejeune als staatskritische Geste deuten wollte, blieben Episoden am Rande. Zu stark war die positive Kraft eines Mannes, der „einen Geist, der immer stärker wird, in einem Körper, der immer schwächer wird” hat,
Am 28. Jänner 1997 wurde es feierlich eröffnet: das Internationale Theologische Institut (ITI) für Studien zur Ehe und Familie im niederösterreichischen Gaming. Es geht zurück auf ein niederländisches Institut für Studien zu Ehe und Familie (MEDO), das im Jahr der Familie 1994 geschlossen werden mußte. Papst Johannes Paul II. bat daraufhin die Bischöfe Österreichs, das Institut weiterzuführen, vor allem auch zur Ausbildung zentral- und osteuropäischer Studenten. Der jahrelang in den USA lehrende Exeget Michael Waldstein wurde vor etwa einem Jahr vom als Kanzler fungie renden Wiener
Sie existierte parallel zur 40jähri-gen Epoche kommunistischer Unterdrückung in Ungarn (1948-89) und war so buntschillernd und lebendig wie auch umstritten: die „Bökor“-Bewegung, gegründet von einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der Kirche Ungarns, dem Piari-sfenpater György Bulänyi.Diesem und seinem Lebenswerk, die Aufrechterhaltung religiöser Praxis im Kontext einer spezifischen Spiritualität, geht der ungarische Theologe Andräs Mäte-Toth in einer theologischen Monographie, die zugleich seine Habilitationsschrift ist, nach. Das nicht unproblematische Verhältnis'zwischen
Daß einer, den das US-Magazin „Newsweek“ zum „Mann des Jahres“ 1996 kürte, eine Autobiographie verfaßt, ist keine Besonderheit. Daß dieser Mann Karol Wo-jtyla heißt, der als Papst Johannes Paul II. längst in die Geschichte eingegangen ist, ist jedoch einmalig in der Kirchengeschichte. „Geschenk und Geheimnis“ ist das eben auf deutsch erschienene 120 Seiten starke Oeuvre des Pontifex betitelt, in dem er seinen ganz persönlichen Werdegang vom kleinen Gymnasiasten aus dem polnischen Wadowice bis an die Spitze der katholischen Kirche beschreibt.Ks ist keine Autobiographie im
Es taucht auch außerhalb des kirchlichen Milieus und unabhängig davon auf: das Begriffspaar „Streiten - Beten”. Dies zeigte ein kürzlich in Wien abgehaltenes Symposion zum Thema „Streiten oder Bete - Konfliktkultur im Wände! der Zeit”, das von MODEM (Verein für angewandte Frauenforschung), veranstaltet wurde.Beten, so die Sozialwissenschafte-rin Margareta Philipp , sei eine „klärende Motivhaltung” und „eine Form von Meditation, die man mit der Aufklärung einfach wegrationalisiert hat”. Die historische Perspektive zur Konfliktlösung wurde von dem Soziologen Reinhold
Auf der Suche nach dem verlorenen Gott” - so das Generalthema - fanden sich letzte Woche 23 internationale Experten aus Religion, Wissenschaft und Politik zum „2. Wiener Kulturkongreß”, der in der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften abgehalten wurde, ein.Der von der österreichischen Kulturvereinigung sowie dem Forum Schwarzenbergplatz veranstaltete Kongreß mit prominenten Referenten (darunter auch Kardinal Franz König) stellte einen Annäherungsversuch an die Gotteskrise unserer Zeit dar. Die Palette der vorgetragenenReferate zeichnete sich durch Inhomogenität aus und
1921 wurde der Caritasverband der Erzdiözese Wien vom Wiener Erz-bischof Pifil gegründet - genau 24 Jahre, nachdem das Massenelend im Buhrgebiet im Zuge der Industrialisierung Prälat Lorenz Werth -mann zur Gründung des ersten Caritasverbandes veranlaßt hatte.Die Wiener Caritas kümmerte sich in ihren Anfängen um die durch die Nachwehen des Ersten Weltkriegs gezeichnete Bevölkerung; Ausspeisungen wurden organisiert und Auslandsaufenthalte für Kinder. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war geprägt durch den unermüdlichen Einsatz Prälat Leopold Ungars, der von 1950 bis 1988 die Wiener
Wenn sich eine Schar von Christen „Herde” nennt und in Form eines Briefes an ihre Hirten über manche Zustände innerhalb des kirchlichen Weidezauns empört, so ist es recht heilsam, einmal einen Blick über diesen Zaun zu tun.Welche Perspektive tut sich jenseits der Kirchenmauer auf? Offen gestanden: In einer Gesellschaft, deren sexueller Kontext vom „Cybersex” über Kindermißbrauch bis hin zu systematischen Massenvergewaltigungen reicht, machen sich manche Aussagen des „Herdenbriefs” recht eigenartig aus. Die blumige Bede vom biblischen Hohelied der Liebe als einem Text, wo