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RELIGION

Ergebnisse des Familienfragebogens

Mehr als 34.000 Menschen haben laut Kathpress den Fragebogen zur Vorbereitung der Familiensynode ausgefüllt, wobei die Beteiligung in den einzelnen Diözesen massiv schwankte. So kamen aus Graz-Seckau gleich rund 26.000 Antworten, aus der Diözese St. Pölten gerade einmal rund 150. Grund dafür dürfte sein, dass einige Diözesen einen vereinfachten Fragebogen online stellten und auf unterschiedlichen Wegen verbreitet haben. Andere begnügten sich mit dem Originaldokument. In der Erzdiözese Wien gab es zumindest die Möglichkeit, den Originalfragebogen auch online zu beantworten, was in rund 8000 Antworten resultierte.

"Die Diskrepanz zwischen der offiziellen Lehre und den Ansichten vieler Gläubigen ist groß", hieß es nach der Analyse in einer Aussendung der Erzdiözese Wien. Dies bestätigen auch erste Ergebnisse der Grazer Auswertung: So gaben 68 Prozent an, "teilweise" nach der Lehre der Kirche zu leben, nur 21 Prozent tun dies "ganz". Dennoch wollen 89 Prozent den katholischen Glauben an ihre Kinder weitergeben. In Graz befürworteten 96 Prozent die Weitergabe von Sakramenten für wiederverheiratete Geschiedene. 71 Prozent teilen die "ablehnende Einstellung der katholischen Kirche gegenüber gleichgeschlechtlichen eingetragenen Partnerschaften" nicht. Und 95 Prozent finden, die Kirche sollte hormonelle Methoden der Empfängnisverhütung oder Kondome akzeptieren.

Empfängnisregelung unrealistisch

In der Diözese Innsbruck, die wie Graz einen vereinfachten Fragebogen online gestellt hat, sind 5092 Erhebungsbögen eingelangt. Das dortige Resümee: "Die größte Diskrepanz zwischen Lehre und Wirklichkeit zeigt sich in Fragen der Empfängnisregelung, des Umgangs mit Menschen in zweiter Ehe und in der Bewertung der Homosexualität, wobei sich hier in der Bewertung deutlich ein Altersunterschied feststellen lässt." In den anderen Diözesen zeigten sich ähnliche Ergebnisse: Auch in Kärnten gaben fast vier Fünftel der Befragten an, die ablehnende Haltung der Kirche gegenüber gleichgeschlechtlichen eingetragenen Partnerschaften nicht zu teilen. Ebenso sind die Gläubigen dafür, die Einstellung gegenüber wiederverheirateten Geschiedenen zu überdenken. 96 Prozent sprechen sich gegen einen Ausschluss von der Kommunion aus. Auch in der Diözese Linz haben die Teilnehmer an der Vatikan-Umfrage deutlich geantwortet: Kritisiert werden Abgehobenheit und Realitätsferne. Die kirchliche Lehre in der Frage der wiederverheirateten Geschiedenen wird als "unbarmherzig" und der Ausschluss von den Sakramenten sogar als "unchristlich" gesehen.

GESELLSCHAFT

Soziale Berufe gesundheitsgefährdet

Die Belastungen für Arbeitnehmer in Sozial-und Gesundheitsberufen nehmen einer aktuellen Studie der steirischen Arbeiterkammer (AK) zufolge "alarmierend zu". Knapp 40 Prozent der Bediensteten in Heimen, Spitälern, in mobilen Betreuungsdiensten und anderen sozialen Einrichtungen klagen bereits über Burnout-Symptome. Die Ursachen dafür lauten: Personalmangel und Personalabbau, Sparmaßnahmen, "hoher Druck von oben", Zeitdruck, immer mehr Bürokratie.

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