Drastisch, mahnend. Elegant

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Es ist eine verstörende Welt, in der Alexander Dworsky (Fritz Karl) lebt. Als Teil der Mittelschicht genießt er ein lichtdurchflutetes Designer-Eigenheim, nicht jedoch, ohne dafür seinen Willen, seine Identität und seine Bedürfnisse an den absoluten Kapitalismus abgegeben zu haben. Doch langsam beginnt er, die Mechanismen der Gesellschaft, die sich in arme "Minimumbezieher", Mittelschicht und Reiche aufteilt, zu durchschauen. Just in diesem Moment tritt die Agentur "Life Guidance" auf den Plan, die unglücklich gewordene Mittelständler wieder auf den rechten Weg bringen soll, betont freundlich zwar, aber dann doch mit einigem angsteinflößenden Nachdruck. Schließlich soll Alexanders Optimierung schnell vonstatten gehen. Ruth Mader hat ihre filmische Dystopie an Orwells "1984" angelehnt, bleibt aber im Setting stark in hiesigen Lebenswelten verwurzelt. Gemeinsam mit Martin Leidenfrost, mit dem sie das Drehbuch schrieb, serviert Mader einen streng beobachtenden Blick in eine (sehr) nahe Zukunft, in der Sicherheit und Überwachung mehr zählen als Freiheit und Selbstbestimmung. Die Zustände, die im Film herrschen, sind schon beinahe europaweit Realität und "Life Guidance" ist eigentlich gar kein Blick in die Zukunft mehr. Umso drastischer und mahnender wirkt dieses überaus elegant gemachte Drama.

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