Utama - © Foto: Polyfilm

„Utama – Ein Leben in Würde“ – Überleben im Altiplano

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„Utama – Ein Leben in Würde“: Alejandro Loayzas Debütfilm erzählt lakonisch und grandios geduldig, wie der Klimawandel auch entlegene Regionen Boliviens heimsucht.

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„Utama – Ein Leben in Würde“: Alejandro Loayzas Debütfilm erzählt lakonisch und grandios geduldig, wie der Klimawandel auch entlegene Regionen Boliviens heimsucht.

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Alejandro Loayza Grisi schildert in seinem Spielfilmdebüt „Utama“ eindringlich, wie sehr sich der Klimawandel auch auf indigene Kulturen auswirkt. Zunehmend schwieriger wird nämlich aufgrund der anhaltenden Trockenheit das Leben eines alten Paares im bolivianischen Altiplano. Lange Risse durchziehen die ausgedörrte Erde, der Brunnen der Hütte ist ebenso versiegt wie der im Dorf. Wie die Risse in der Erde macht auch das Quietschen der Pumpe des Brunnens die Trockenheit fast physisch spürbar. Um Wasser zu holen, muss so die Frau (Luisa Quispe) bis zum Fluss, der nur noch ein größeres Rinnsal ist, gehen. Der Mann (José Calcina) wiederum muss immer weiter ziehen, um im kargen Hochland Weideflächen für die Lamas zu finden. Bewegung kommt in dieses Leben, als der etwa 17-jährige Enkel (Santos Choque) auftaucht. Mit ihm bricht quasi die Moderne in diese archaische Welt ein, in der es keine Elektrizität, keine Autos und keine Smartphones gibt. Auf Zuspitzung und Dramatisierung verzichtet Grisi in seinem beim Sundance Film Festival 2022 mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichneten Spielfilm. Er erzählt lakonisch und einfach, aber durch den ebenso genauen wie geduldigen Blick auf diese Lebenswelt, die Authentizität seiner beiden Laiendarsteller, die auch im realen Leben ein Paar sind, und die grandiosen Landschaftstotalen der uruguayanisch-argentinischen Kamerafrau Bárbara Álvarez entwickelt „Utama“ eine Kraft und eine Intensität, denen man sich nicht entziehen kann.

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