Frösteln im Salzkammergut

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Andreas Prochaska gelingt mit "In 3 Tagen bist du tot!" Horror à la Haneke.

In 3 Tagen bist du tot!" kündigt eine SMS an, womit man sich unweigerlich an den Teenie-Horrorfilm "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" erinnert fühlt. Der Inhalt ist nicht ganz unbekannt: Fünf Maturanten bangen um ihr Leben, das Morden beginnt scheinbar ohne Motiv, bis die Freunde in ihren Erinnerungen kramen ... Wir befinden uns nicht etwa in einem Hollywood-Studio. Das Horrorszenario spielt in der friedlichen Kulisse des Salzkammergutes. Dass Gewaltakte am besten in eher mit Idyll assoziierten Landschaften wirken, weiß Andreas Prochaska ("Die 3 Posträuber") als ehemaliges Crewmitglied von Michael Haneke: Bei "Funny Games" wirkte er beispielsweise als Cutter; die frühere Zusammenarbeit ist spürbar. "In 3 Tagen bist du tot" arbeitet mit düsterer Atmosphäre, mit jungem österreichischem Soundtrack und frischen Gesichtern; mit zahlreichen Unterwasserszenen, Schauplätzen und Effekten.

Nur: Verlauf und Ausgang dieser zur Genüge durchexerzierte Geschichte sind recht vorhersehbar. Prochaskas Horror gleicht einem Potpourri amerikanischer Streifen - nur eben mit hiesigem Akzent. Selbst die Eingangssequenz - ein blutüberströmtes Mädchen stolpert eine Straße entlang - kennt man (zu sehen in "The Hole"). Aber immerhin: gut geklaut, beziehungsweise zitiert. Besonders, wenn man bedenkt, dass Prochaska im Gegensatz zu den hoch budgetierten Vorlagen mit 1,8 Mio. Euro auskam ...

IN 3 TAGEN BIST DU TOT

A 2006. Regie: Andreas Prochaska.

Mit Sabrina Reiter, Julia Rosa Stöckl, Laurence Rupp u. a.

Verleih: Filmladen. 97 Min.

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