Dieser FURCHE-Text wurde automatisiert gescannt und aufbereitet. Der Inhalt ist von uns digital noch nicht redigiert. Verzeihen Sie etwaige Fehler - wir arbeiten daran.
Elektroauto enttäuscht
Das batteriebetriebene Elektro-auto ist nicht das erhoffte Umwelt-Allheilmittel. In der jüngsten Studie des Ökologie-Instituts schneidet das Elektroauto nicht gut ab. Wenn es mit Strom aus kalorischen Kraftwerken "betankt" wird, ist seine ökologische Gesamtbilanz schlechter als die der üblichen "Benzin-Stinker". Da es sich bei der elektrischen Energie für viele batteriebetriebene Autos um einen zusätzlichen Bedarf handeln würde, und der Überschußstrom der Wasserkraftwerke immer knapper wird, könnte ein verstärkter Einsatz der Elektroautos sogar einen erheblichen Mehrbedarf an kalori-schem Strom bedeuten. Fazit: Bes-sere Luft in den Innenstädten. Aber insgesamt eine höhere Umweltbe-lastung.
Die Studie wurde vom Wissen-schaftsministerium in Auftrag ge-geben und von Verkehrsplanern und Elektrotechnikern gemeinsam er-arbeitet. Fünf Antriebssysteme für Pkw wurden verglichen: Ottomotor mit und ohne Katalysator, Stirlingmotor (Heißgasmotor, 1818 erfunden, derzeit kaum von praktischer Bedeutung), Elektromotor sowie Hybridantriebe (kombinierte Elektro/Benzinantriebe).
Betrieben wurde der Ottomotor mit Benzin und Wasserstoff, der Stirlingmotor mit Benzin und der Elektromotor mit kalorisch erzeugtem Strom sowie Strom aus dezentralen Solaranlagen. In die ökologische Gesamtbilanz der Antriebe wurden der Energieverbrauch bei Herstellung und Betrieb des Fahrzeugs, der Rohstoffeinsatz, die Luftschadstoffe und der Flächenverbrauch für Straßen, Parkplätze und Kraftwerke einbezogen, nicht aber Preis und Verkehrssicherheit.
Ergebnis: Ein großflächiger Einsatz von Elektromobilen könnte nur bei einem gleichzeitigen Ausbau der solaren Stromerzeugung einen positiven ökologischen Effekt ergeben. Ohne diese Maßnahme würden Umweltprobleme eher vergrößert als gelöst.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!