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Erschütternd

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Ein ungewöhnliches Zeitdokument, dieses Tagebuch einer gescheiten, hellhörigen Zwölfjährigen über den Ersten Weltkrieg: Elfriede Kühr, genannt JPiete", alias Jo Mihaly, schrieb es auf Anregung ihrer Mutter: Berichte über das, was sie selbst erlebt hat, oder erfuhr: aus Pressemeldungen, amtlichen Verlautbarungen, Gesprächen mit Erwachsenen und Briefen von der Front.

Das Mädchen lebte bei ihrer Großmutter in Schneidemühl, einem Bahnknotenpunkt an der deutsch-polnischen Grenze, durch den zahllose Truppentransporte nach Osten, später von dort auf die westlichen Kriegsschauplätze, geleitet wurden.

Sie war eine gute Beobachterin und Zuhörerin, erkannte früher als die meisten Erwachsenen die Widersprüche zwischen den begeisterten offiziellen Siegesmeldungen von allen Fronten und dem, was die Opfer dieses Krieges erdulden mußten: die Verwundeten, die Flüchtlinge aus dem von der russischen Armee besetzten Ostpreussen, die Kriegsgefangenen, die durch Schneidemühl kamen.

Im Kinderspital der Stadt, in dem sie in der Säuglingsabteilung mitarbeitete, sah sie ihre

Dieser Ausgabe liegt ein Informationsprospekt des Verlages Andreas & Andreas über die Buchserie „Weltreiche" bei.

Wir machen unsere geschätzten Leser darauf aufmerksam.

kleinen Schützlinge an Hunger sterben.

Durch ihre dunklen Kriegserfahrungen wurde sie Pazifistin. Alle späteren Bücher der Jo Mihaly dienten der Arbeit für den Frieden und dem Verständnis zwischen den Völkern unserer geteilten Welt.

„...DA GIBT'S EIN WIEDERSEHEN." Kriegstagebuch eines Mädchens 1914-1918. Von Jo Mihaly. Verlag Kerle, Freiburg/Heidelberg 1982. 392 Seiten, geb., öS 258,40.

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