6935807-1983_09_10.jpg
Digital In Arbeit

Grauer Frauen-Alltag

Werbung
Werbung
Werbung

Schauplatz der Handlung von Nancy Ząroulis faszinierendem Roman ist ein Zentrum der amerikanischen Textilindustrie im 19. Jahrhundert, in dessen Baum-woll-Spinnereien vorwiegend Frauen arbeiteten — 14 Stunden täglich.

Hinter der Fassade der „Stadt sozialer Wunder" verbirgt sich der graue, mühselige Alltag dieser Frauen, ihre absolute Abhängigkeit von macht- und geldgierigen Arbeitgebern.

Die Heldin des Buches, Sabra Palfrey, erlebt diese Situation mit bitteren Konsequenzen. Ihr Mann verläßt sie noch vor der Geburt ihrer Tochter, um für „eine bessere Welt" zu arbeiten. Ein Arbeiterführer, dem sie vertraute, geht den gleichen Weg. Damit beginnt Sabras Absturz ins Elend.

Sie lebt im verrufenen irischen Viertel und versucht, als Hausiererin, Bettlerin und schließlich Prostituierte, ihre kleine Tochter und sich selbst durchzubringen, bis ein glücklicher Zufall ihr neue Uberlebenschancen bietet.

Die Autorin schildert Sabra als Stellvertreterin der Industrie-Arbeiterinnen der frühkapitalistischen Gesellschaft, als Kämpferin gegen Ausbeutung, für Gerechtigkeit und Menschenwürde. .

UND SIE NANNTEN DAS DUNKEL LICHT. Von Nancy Zaroulis. Rowohlt Verlag. Reinbek b. Hamburg, 1982. 605 Seiten, geb., öS 288.80.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung