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In der Kleinstadt

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Hinter der äußeren Verschlafenheit einer schwäbischen Kleinstadt entdeckt der Autor beängstigende Hintergründe, die Menschen zum Verhängnis werden.

Daß rothaarige Mädchen sich zu Dirnen entwickeln, wie man in ihrer Heimat behauptet, erfährt die sechzehnjährige Rita in sozusagen ihr vorbestimmten Affären, die schließlich mit ihrem Selbstmord enden. Ebenso tragisch verläuft die Geschichte „Hildes Endspiel”. Unglückselige Familienverhältnisse veranlassen das Mädchen, ihr Elternhaus zu verlassen. Zwischen zwei Männern stehend, sieht sie in wachsender Bedrängnis nur den Ausweg, beide zu töten.

Zeitverhältnisse spielen in „Elfriedes Traum” eine wesentliche Rolle. Auf der Suche nach der großen Liebe wandert die naive Heldin von einem Mann zum anderen, bis sie schließlich im gewünschten, nicht unbedrohten Hafen landet. Beinahe heiter verlaufen hingegen erste Liebeserprobungen des jungen Steff Schönemann in den letzten Kriegswochen 1945, von denen der Autor in „Heimas Höhepunkt” erzählt.

Das alles klingt ziemlich frivol, aber Storz entwickelt die zeitbedingten Schicksale seiner Protagonisten glaubhaft aus ihrer fragwürdigen Umwelt.

RITAS SOMMER. Von Oliver Storz. Hoffmann und Campe-Verlag, Hamburg 1984. 187 Seiten, geb., öS 187.20.

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