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Keine Utopie mehr

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„Schneelicht" ist der letzte Roman des in seiner schwedischen Heimat hochgeschätzten Schriftstellers Lars Andersson.

Die Handlung beginnt als Familiengeschichte. Per Jvar Mar-klund, der als junger Mann seine lappländische Heimat verlassen hat, ist es gelungen, in der Stadt als Lehrer und Historiker Karriere zu machen, als er die Nachricht vom Tod seines jüngeren Bruders erhält. Die Fahrt zum Begräbnis wird für ihn zur Erfahrung der Selbstkonfrontation.

Ein zweiter Teil der Handlung betrifft Helga, Marklunds Tochter, die in Uppsala als Biochemikerin in einem Labor arbeitet, zu dem auch eine „Hochrisiko-Abteilung" gehört. Dort kommt eine junge amerikanische Forscherin geheimen Experimenten mit Viren auf die Spur, die eine tödliche Epidemie auslösen können, vor der es keinen Schutz gibt. Sie verschwindet ins ferne, anscheinend vergessene Repja, wo sie ihr Schicksal ereilt.

Marklund entdeckt auf einem Waldgang die Leiche einer jungen Frau; die Tote ist die amerikanische Forscherin. Seine Meldung bei der Polizei scheint erwartet worden zu sein. Man fragt, ob er die Leiche berührt habe, was er zugibt.

Daraufhin das Versprechen, die drei aus dem inzwischen völlig abgesperrten Repja per Hubschrauber abzuholen. Die wartenden Menschen hören ihn kommen: aber er landet nicht, sondern schießt sie tot Die drei in Repja wurden umgebracht, um die Gefahr einer tödlichen Epidemie abzuwenden.

Keine Utopie mehr. In vielen Ländern werden hochwirksame biologische Vernichtungswaffen entwickelt. Ein ebenso unbequemes wie hellsichtiges Buch.

SCHNEELICHT. Von Lars Andersson. Aus dem Schwedischen von Ruprecht Volz. Hanser-Verlag, München 1981. 291 Seiten, geb., öS 258,40.

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