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Keine Angst vor einer Einheitswährung

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Der Abschied vom österreichischen Schilling fallt schwer (siehe FURCHE 27/1996). Neben verständlichen Ängsten vor dem Euro gibt es auch ganz irrationale Befürchtungen.

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Der Abschied vom österreichischen Schilling fallt schwer (siehe FURCHE 27/1996). Neben verständlichen Ängsten vor dem Euro gibt es auch ganz irrationale Befürchtungen.

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Es gibt weltweit nur fünf Staaten, die in den letzten Jahrzehnten ihre wirtschaftspolitischen Probleme ohne Abwertung lösen und so durch eine solide Währung beträchtliche Wohlstandsgewinne erzielen konnten. Österreich zählt mit Deutschland, Japan, den Niederlanden und der Schweiz zu jenen Volkswirtschaften, die infolge des stabilen Kurses ihrer Währung Waren, vor allem Energie und Rohstoffe, aber auch Dienstleistungen, günstig im Ausland beziehen. Das weiß auch, wer je einen Urlaub im Dollarraum und in den klassischen Abwertungsländern am Mittelmeer verbracht hat.

Diese Vorteile können allerdings nur erhalten bleiben, wenn die Stabilität des Euros, der künftigen gemein- notwendig. Der Euroraum muß auch samen Europäischen Währung, ge- danach durch eine verantwortungswährleistet ist. Wachsamkeit ist des- volle Wirtschaftspolitik eine Stabihalb nicht nur bei der Auswahl der litätsgemeinschaft bleiben.

Teilnehmer an der Währungsunion Völlig unbegründet ist die Refürchtung, die Umstellung selbst könnte irgend jemandem Verluste bringen. Wer das erwartet, verwechselt die Einführung des Euros mit einer Währungsreform, wie sie zweimal in diesem Jahrhundert nach verlustreichen Kriegen in Österreich stattgefunden hat.

Im Gegensatz zu diesem schweren chirurgischen Eingriff, der die Neuordnung eines zerrütteten Geldwesens durch die Wiederherstellung einer funktionsfähigen Währung anstrebt, ist die Europäische Währungsunion ein Zusammenschluß von abgesicherten Währungen; alle Geldwerte werden im selben Verhältnis zum Euro umgerechnet, ohne daß sich an Kaufkraft und Preisregulationen etwas ändert. Der Wert der Vermögensbestände (Wertpapiere, Sparbücher, Versicherungsansprüche) wird also durch die Wirtschafts- und Währungsunion nicht angetastet.

Niemand kann und braucht es sich, wie in der FURCHE befürchtet, „beim Umrechnen zu richten”.

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