Roter Peperoncino

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Mit Charme, aber gegen Meloni - was sich die SPÖ von Italien abschauen könnte.

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Mit Charme, aber gegen Meloni - was sich die SPÖ von Italien abschauen könnte.

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Einen aufgelegten Elfmeter zu verschießen, kann schon mal passieren. Aber den Schuss auf Dauer zu verweigern, ist doch ein bisschen grenzwertig. Die Kanzlerpartei mag in der Dauerkrise sein, den „Menschen da draußen“ mögen Rekordinflation, explodierende Mieten und sonstige Folgen der „Zeitenwende“ um die Ohren fliegen, und die SPÖ verharrt in einem kuriosen Gegenprogramm: dem dolce far niente. Nun gut, die Roten halten eine lukullische Tradition in Ehren, in der man den Barolo zu schätzen weiß – aber wird dolce vita reichen, um in stürmischer Zeit den „Führungsanspruch“ zu stellen? Immerhin ist man jetzt in die Gänge gekommen und tritt zwar nicht mit neuen Ideen, dafür aber mit einer alten Personaldebatte an die Öffentlichkeit. Doch die Frage, ob der hantige Hans Peter Doskozil der bedächtigen Pamela Rendi-Wagner das Ruder aus der Hand nehmen soll, gleicht der Wahl zwischen verschiedenen Schlaftabletten. Um endlich aufzuwachen, empfiehlt sich der Blick nach Italien: Dort zeigt die designierte Vorsitzende des Partito Democratico gerade, was Politik mit „Peperoncino“ bedeuten kann – mit Charme, aber gegen Meloni. Vielleicht hat ja Elly Schlein ein feuriges Rezept parat?

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