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Zwiespältiges Leben

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Der Arbeitersohn Alan Sillitoe, 1928 in Nottingham geboren, gehört heute zu den bedeutendsten englischen Schriftstellern der Gegenwart. Ein einjähriger Spitalsaufenthalt wegen Tb wurde für den damals jungen Mann zum Lese-Paradies, an das sich ein Spanien-Aufenthalt anschloß: Beginn von Sillitoes schriftstellerischer Karriere, die ihn schnell berühmt machte.

Das jetzt in deutscher Übersetzung vorliegende Werk „Die Flamme des Lebens“ ist der dritte und letzte Teil der „William- Posters-Trilogie“ des Autors: die turbulente Geschichte sehr verschiedener Menschen, die, zusammengewürfelt in einer Kommune, nach Wurzeln eines neuen Lebens suchen. Doch kommt es dazu nur in Ansätzen. Familien- Wirrnisse, und Konflikte zwischen den Zielen der einzelnen, führen zu allgemeinem Tohuwabohu, schließlich zum Auseinanderfallen der Gruppe.

Die Einblendung vergangener Geschehnisse, des Algerienkriegs, der Arbeiterbewegung und revolutionären Einsatzes seiner Figuren, zeigen Sillitoes gesellschaftliches und politisches Engagement, das eingebettet ist in den Drang seiner Protagonisten nach persönlicher Identität und Liebe zu den Menschen.

Uber dem Schluß des Buches liegt der Schimmer von Melancholie: Bescheidung und geduldiges Warten auf den Augenblick, wieder gefordert zu sein.

DIE FLAMME DES LEBENS. Von Alan Sillitoe. Aus dem Englischen von Hanna Neves. Diogenes Verlag, Zürich 1982. 388 Seiten Ln. öS 22630.

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