P. Sen Vellakada - © KMBÖ / Pumberger

P. Sen Vellakada: Von Indien über Klosterneuburg nach Zentralafrika

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Pater Sen Vellakada MSFS wurde für sein Engagement in Zentralafrika mit dem Romero-Preis 2023 ausge­zeichnet.

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Pater Sen Vellakada MSFS wurde für sein Engagement in Zentralafrika mit dem Romero-Preis 2023 ausge­zeichnet.

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Pater Sen Vellakada, indischer Ordensmann, ist für sein Engagement in Afrika mit dem „Romero-Preis für herausragende Leistungen im Bereich Gerechtigkeit und Entwicklung“ ausgezeichnet worden. Der nach dem salvadorianischen Märtyrerbischof Óscar Romero (1917–1980) benannte Preis wird von der Katholischen Männerbewegung verliehen und gilt als Österreichs bedeutendste Auszeichnung für in der Entwicklungszusammenarbeit engagierte Menschen.
Der 48-jährige P. Sen gehört den Missionaren des hl. Franz von Sales an und setzt sich für Bildungschancen benachteiligter Kinder in den zentralafrikanischen Ländern ein. Er engagiert sich u. a. im Tschad für den Bau von Schulgebäuden aus Ziegeln und Beton. Viele Schulen in diesem Land seien in einfachen strohgedeckten Lehmhütten untergebracht, oder der Unterricht finde unter einem Mangobaum statt, wie er berichtet. In der Provinzhauptstadt Doba im Süden des Tschad konnte er bereits ein Gebäude errichten; für die Schülerinnen und Schüler der Sekundärschule ist nun ein Neubau geplant.

Sen Vellakada wurde im südindischen Bundesstaat ­Kerala geboren. Dort begann er das Studium der Philosophie und der Theologie, zusätzlich studierte er Massenkommunikation und Psychologie. 2009 schickte ihn sein Orden nach Klosterneuburg, wo er in der Pfarr- und Krankenseelsorge des Stiftes tätig war, gleichzeitig machte er an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien sein Doktorat. Nach fast sieben Jahren „quasi in Luxus in Österreich“ sei es an der Zeit gewesen, einen Kon­trast zu erleben, meinte P. Sen in einem Interview für die Wiener Kirchenzeitung Der Sonntag: So habe er seinen Orden gebeten, nach Afrika auf Mission gehen zu dürfen.

Zurzeit ist Sen Vellakada Regens für die Theologie­studenten sowie Ökonom seiner Gemeinschaft in Kamerun und Koordinator der beiden großen Schulprojekte in Doba im Tschad und in Ngaoundéré, Nordkamerun.

Der mit 10.000 Euro dotierte Romero-Preis wurde in einem Festakt im Stift Klosterneuburg übergeben. Dabei würdigte der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl die Arbeit von P. Sen in einer Videobotschaft: Der Ordensmann eröffne mit seinem Schulprojekt Wege aus der Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit. Auch das Stift Klosterneuburg unterstützt die Projekte von P. Sen: „Vellakada hat breite Netzwerke zwischen Menschen geschaffen und schlägt für Menschen Brücken in die Zukunft“, so Propst Anton Höslinger bei der Preisverleihung.

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