Schaffelhofer - ©  APA / VÖZ

Walter Schaffelhofer: Konzilsbewegter Katholik und Verleger der FURCHE

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Walter Schaffelhofer gehört zu jener Generation, die durchs Konzil geprägt wurde. Und war ein wesentlicher Mitgestalter und Sozialpartner der heimischen Medienpolitik.

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Walter Schaffelhofer gehört zu jener Generation, die durchs Konzil geprägt wurde. Und war ein wesentlicher Mitgestalter und Sozialpartner der heimischen Medienpolitik.

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Er gehört zu jener Generation von Katholiken im Land, die durch das Zweite Vatikanische Konzil – auch beruflich – geprägt wurden. Walter Schaffelhofer war in den Konzilsjahren (1962–65) in der Führung der Katholischen Jugend Österreichs tätig, 1966 wurde der 23-Jährige Generalsekretär der Katholischen Aktion, der offiziellen und größten Laienorganisation der katholischen Kirche Österreichs. Von 1972–74 leitete Schaffelhofer als Generalsekretär den Österreichischen Synodalen Vorgang ein, war also schon für 50 Jahren wesentlich daran beteiligt, worum sich die katholische Kirche weltweit gerade unter dem Stichwort „Synodalität“ müht. Höhepunkt des kirchlichen Engagements von Walter Schaffelhofer war aber 1981–83 die organisatorische Leitung des Österreichischen Katholikentags, der im ersten Besuch von Papst Johannes Paul II. in Österreich kulminierte.

Bereits 1971 war Walter Schaffelhofer Generalsekretär des Zeitungsherausgeberverbandes VÖZ gewählt worden. Diese Funktion übte er zunächst bis 1977 aus. 1992 kehrte er zum VÖZ zurück und blieb dessen Generalsekretär bis zu seiner Pensionierung 2008. Schaffelhofer war in dieser Zeit ein wesentlicher Mitgestalter und Sozialpartner der heimischen Medienpolitik.

In den Jahren zwischen seinen Tätigkeiten für den VÖZ war Walter Schaffelhofer Verlagsleiter bzw. Geschäftsführer der FURCHE. Er hatte die verlegerische Leitung dieser Zeitung 1977 übernommen – unmittelbar zuvor hatte es nach dem Ende der FURCHE ausgesehen. Im Zuge einer „Rettungsaktion“ war die Zeitung vom Styria-Konzern übernommen worden und Walter Schaffelhofer gelang es in den Jahren danach, das Blatt immer diesseits des Abgrunds zu halten zu konsolidieren. So konnte etwa die Abonnentenzahl verdoppelt werden.

1986, zehn Jahre nach dem abgewendeten Showdown, bilanzierte Schaffelhofer in der FURCHE realistisch, aber auch stolz: „Wie ein Bergbauer Jahr für Jahr dem Boden gerade so viel abzuringen vermag, daß er seine Familie mehr schlecht als recht erhält, dabei aber weiß, daß er auch eine Idee weitergibt und nicht nur seinen Lebensunterhalt verdient, so hat auch DIE FURCHE im Verlauf der letzten zehn Jahre neue Felder dem Markt abgerungen.“ Schaffelhofer gehörte in diesen Jahren gewiss zu den Rettern dieser Zeitung.

Am 7. Oktober feierte Walter Schaffelhofer den 80. Geburtstag. DIE FURCHE gratuliert ihrem langjährigen Verleger von ganzem Herzen!

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