Mehr Licht ins Dunkel

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Im vorigen Jahr habe ich an dieser Stelle um Ihre Spende für "Die Furche" gebeten. Keine Sorge, ich werde das heuer nicht wiederholen, und ich muss es auch nicht. Das Jahr 2009 war für "Die Furche" sehr schwierig, doch 2010 hat auch uns wieder ein Aufatmen beschert. Mit enormem Einsatz haben wir es geschafft, "Die Furche" wieder auf Kurs zu bringen, auf einen Kurs, der auch nach dem Abgang von Horst Pirker im Konzernvorstand akzeptiert wird.

Zur Akzeptanz gehört, dass man anerkennt, dass "Die Furche" ein Nischenprodukt ist und immer bleiben wird. Sie trifft nicht den Geschmack der Massen, will ihn auch gar nicht treffen. Dafür erntet sie von den wahren Gourmets unter den Zeitungslesern viel Lob. Würden Zeitungsanzeigen nach den Kriterien Wertschätzung, Lob, Identifikation vergeben werden, wäre "Die Furche" Marktführer. So aber bleibt sie jenen vorbehalten, die die Gabe der Differenzierung haben und zwischen marktschreierischem Sensations-PR-Gekritzel und informativem Qualitätsjournalismus zu unterscheiden wissen. Nicht überall, wo Qualität draufsteht, ist nämlich auch Qualität drin. Nun könnte man sich mit dieser Einsicht zufrieden geben und sich getrost in den Clubsessel der Zeitungsleserelite zurückziehen, natürlich mit einer "Furche" in der Hand und dem Hochgefühl, ich habe da etwas, das andere nicht haben. Könnte man, hätten die Medien keinen Einfluss auf die Gesellschaft, in der wir leben. Haben sie aber. Und daher kann es uns nicht gleichgültig sein, von welchen Medien dieses Land "regiert" wird.

Ich habe einen Traum. Ich stelle mir vor, jeder "Furche"-Abonnent schenkt einem Menschen in seinem Umfeld, in der Familie, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz, ein "Furche"-Abo. Dieses Geschenk kommt nicht nur 51 Mal im nächsten Jahr an, sondern eröffnet auch neue Sichtweisen und Perspektiven. "Die Furche" wird dann immer noch ein Nischenprodukt sein, aber sie wird mehr Strahlkraft und mehr Relevanz haben als bisher, und ein bisschen mehr Licht ins Dunkel würde auch der österreichischen Medienlandschaft nicht schaden.

So lade ich Sie ein, meinen Traum mit mir zu teilen, und verbleibe mit den besten Wünschen für die kommenden Festtage.

Gerda Schaffelhofer

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