Österreich-Disput
Skeptisch über die Forderung nach einem Gottesbezug in der neuen österreichischen Verfassung hat sich der Präsident des Verfassungsgerichtshofes, Karl Korinek, geäußert. "Gott braucht keine Verfassung", meinte Korinek in einem Interview für die Tageszeitung Die Presse. Es bestehe in der Frage des Gottesbezugs im Österreich-Konvent weiterhin "Dissens". Als bekennender Christ halte er das Problem aber für "überschätzt", so Korinek. Wichtig sei, dass der Inhalt der Verfassung mit den Prinzipien Solidarität, Subsidiarität und Menschenwürde vereinbar ist. KAP
Irak-Leid
Die christlichen Bischöfe des Irak haben mit aller Entschiedenheit die Anschlagsserie auf christliche und islamische Gotteshäuser im Land verurteilt. Diese Attentate bedrohten das traditionelle Zusammenleben der verschiedenen Glaubensgemeinschaften, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Kirchen. Im Irak leben mindestens eine Million Christen unterschiedlicher Konfession. Die größte Kirche ist die mit Rom unierte chaldäisch-katholische Kirche. KAP
Anglikaner-Krise
2005 werden in England erstmals mehr Frauen als Männer geweiht werden: Die Zulassung von Frauen zum Priesteramt hatte 1992 zu einer großen Krise in der anglikanischen Kirche geführt. Die Entscheidung war mit erheblichen Zugeständnissen an den konservativen Flügel verbunden: Gemeinden, die gegen Frauen am Altar waren, erhielten das Recht, sich von ihrem Bischof loszusagen, wenn dieser Priesterinnen befürwortete. Diese Gemeinden, bis zu 350 von 13.000, werden noch heute von "fliegenden Bischöfen" aus dem Lager der Traditionalisten betreut. Viele konservative Priester schieden damals sogar aus der Kirche aus, was zu horrenden Entschädigungszahlungen führte. Jetzt bahnt sich eine neue Krise an: Frauen streben das Amt der Bischöfin an. In den anglikanischen Kirchen der USA, Kanadas, Neuseelands und Polynesiens gibt es bereits Bischöfinnen. In Schottland und Irland wurden die Kirchenverfassungen entsprechend angepasst. Nun wächst der Druck auf die Mutterkirche in England, nachzuziehen. Konservative drohen für diesen Fall mit Kirchenspaltung. epdÖ
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