Ein ungewöhnlicher Vorgang: Eine Gruppe intellektueller Katholiken im neuen Volksstaate Polen wendet sich in einem offenen Brief an die Redaktionen der französischen Zeitschriften und beklagt sich über die „Agitation gegen Volkspolen", die westliche katholische Kreise als Antwort auf den Fall Wyszyiiski betrieben hätten. Es drängt sie, eine Abschrift dieses Briefes an die „Oesterreichische Furche" zu senden, „kommentarlos" zwar, wie der Begleitbrief meint, zugleich aber ihren Glauben versichernd, daß in den katholischen Kreisen des Westens doch gewisse Kräfte vorhanden seien, „die geneigt wären, ihre Haltung im Geiste der christlichen Ideale des Friedens und des Gerechtigkeitsgefühls einer Ueberprüfung zu unterziehen". Dieser Brief, aus dem wir bei aller erschütternden Eingeengtheit seines Blickfeldes eine ehrliche Absicht heraussehen möchten, stellt einen Akt von zeitgeschichtlicher Bedeutung dar. Wir veröffentlichen ihn daher im Wortlaut und lassen seinen Ausführungen auch unseren Standpunkt in aller gebotenen Klarheit folgen. Die „Furche"