HUS IN KÖN fANZ: Der Bericht dts Peter von Mladonlowlt . übersetit, ein- geleitet und erklärt von JOsef B u j n o e h. Slawische Geschichtsschreiber, Band III. Verlag Styria, Gras. 1963. 295 Selten, Preis 98 S.Wer mit böhmischer Literatur aufgewachsen ist, kennt Gestalten wie den alten Handwerksmeister in Nerudas „Kleinseitner Geschichten”, der jedesmal in Tränen ausbrach, wenn er beim Lesen an den Abschnitt vom Tode des Meisters Johann Hus kam… Es gibt in Böhmen wenig Bücher von gleicher geschichtsbildender Kraft: zu vergleichen ist nur noch Kosmas’ Chronik, aus der die
LEXIKON DER WELTLITERATUR IM 20. JAHRHUNDERT. Zweiter Band K-Z. 1. und 2. Auflage. Herder-Verlag, Freiburg-Basel-Wien. 1)24 Spalten Text und7 Ahhildnnfftn. Prei 88.40 DM.Bereits der an dieser Stelle schon ausführlich gewürdigte 1. Sand des Herderschen Literaturlexikons ließ erkennen, daß hier ein modernes Standardwerk im Entstehen ist, das seinesgleichen im deutschen Sprachraum nicht hat. Die Vorarbeiten dazu wurden vor einigen Jahren im Forschungsinstitut für Europäische Gegenwartskunde geleistet, den Feinschliff und zahlreiche Ergänzungen bekamen die einzelnen Artikel (und der
ZU EINER PROFILIERTEN REIHE hat sich, trotz ihrer beschamenden Kiirze, die monatliche Funfminutensendung „Chr i st in der Zeit" entwickelt. Sehr gut und frei sprechende Prediger behandeln allgemein-menschliche Themen aus christlicher Sieht. Es ware nur zu iiberlegen, ob es bei einer so kurzen Sendung angebracht ist, neben dem gesprochenen Wort noch Bilder zu zetgen, die, obzwar meist recht gut aus- gewdhlt, die damit verbundene Teilung der Aufmerksamkeit des Zuschauers nur seiten rechtfertigen durften.*DIE VERMITTLUNG AKTUELLER EREIGNISSE gehort zu den wesentlichen Aufgaben des Fernsehens.
Die Bregenzer Festspiele 1959 standen unter einem besonders günstigen Zeichen. Der unsicherste Faktor, der heuer über Oesterreich ein Unglück nach dem anderen brachte, spielte Bregenz freundlich mit: das Wetter. Die Ausfälle an Seeaufführungen hielten sich in engeren Grenzen als je zuvor. Dreimal ereignete es sich, daß während des Tages ein Wolkenbruch den anderen jagte und am Abend das Spiel auf dem See in Szene gehen konnte, weil der Regen vorbei war. Wie haben wir doch in viel schöneren Sommern bangend gegen den Himmel gesehen, auf dem nach einem sonnigen Tag schwere Gewitter wolken
Der Verfasser — ein im Westen lebender russischer Kunsthistoriker und Kulturkritiker — bietet hier eine Darstellung der Situation von Dichtung und Kunst in unserer Zeit. Die großen Wandlungen, die sich hier seit ungefähr einem Jahrhundert vollzogen haben, werden kritisch geprüft und Viele davon erscheinen als Zeichen eines Auflösungsprozesses, als verhängnisvolle Entwicklungen, die zum Untergang führen können, weil sie die Kunst an ihrer Wurzel bedrohen. Weidle untersucht nun sehr scharfsinnig und mit dem Rüstzeug eines reichen Wissens und subtiler Einfühlung die einzelnen
Ei war in der Sacht vom 14, auf den IS. Mai: In dsn Wandelgängen dts französischen Parlaments spannen sich die Intrigen, hofierten die Kommunisten und priesen ihr Rezept einer Volksfront an, drohte die Rechte. Ein unsicherer Pinay wußte keinen Ausweg, Bidault rief nach de Gaulle, verschreckte Abgeordnete unterbrachen ihr Abendessen, das sie im Schutz der Bajonette einnahmen, Bin Napoleon hütte in diesem \ugen-bliek nicht getigert, das parlamentarische Regime tu stürten, da selbst die tur Hilfe aufgerufene Politii mit gewisser Schadenfreude dem forcierten Bad einiger Abgeordneter in der
Das Wort wurde von Dr. W. Schreiber, dem Geschäftsführer des Bundes katholischer Unternehmer (Köln) in die Debatte über die Rentenreform in Deutschland geworfen. In der sehr gründlich und sachlich geführten Debatte der Fachexperten und Interessenvertreter wurde diese „Existenzsicherung in der industriellen Gesellschaft” als Diskussionsbasis aufgenommen, doch erhoben sich auch in diesen Foren schon lebhafte Widerstände. Ein großes Duell zwischen zwei anerkannten Fachexperten der Versicherungsmathematik, Dr. H e u b e c k (Deutsche Gesellschaft für Versicherungsmathematik) und Dr. T
Man erlebt allerlei in einer Redaktion: Bitterernstes, Fröhliches, Herzbedrückendes und so manches, das zum Gemüte spricht. Die Zeit von Mitte November bis 20 Dezember brachte unserer wie wohl jeder größeren Redaktion nicht nur im Hinblick auf die kommenden Feiertage ein erhöhtes Arbeitstempo, sondern auch eine Fülle von Zuschriften und Gratulationen, so manche begleitet von einer kleinen Widmung von Lesern, die in der „Zeit der gelösten Herzen“ ihrer Zeitung in irgendeiner Form Dank und ihre freundliche Gesinnung bekunden wollten. Diese Geschenke an die Redaktion hatten ihre
Das jüngst so vielerörterte Marokko ist ein Land, das in den letzten fünfzig Jahren größeren Fortschritt erzielt hat als die meisten Länder der Erde, größeren als in seinen vorhergehenden tausend Jahren. Aber es ist mehr als das: Es ist ein Paradigma für die Abwandlung der Kräfte, die in den letzten zehn Jahren die Welt bewegen, und — geben wir zu — unterwühlen.Kolonialmächte sind eigentlich etwas anderes, und es gibt deren mehr, als man sich gewöhnlich vorstellt. Nicht schmale Wasser-, Straßen wie die von Gibraltar oder die Behringstraße bestimmen den Charakter einer
Unter den zahlreichen Zeitschriften Deutschlands verdient die 1947 mit dem Blick auf das Vorbild des „Teutschen Merkur“ gegründete Monatsschrift „Merkur“ wegen ihrer besonderen Zielsetzung und ihres hohen geistigen Niveaus stärkste Beachtung. Unabhängig von politischen Bindungen, verpflichtet sie sich keiner Doktrin, sondern tritt für eine Haltung ein, die heute besonders not tut, „die Haltung all derer, die sich in und außerhalb des deutschen Sprachbereichs der großen europäischen Tradition der Freiheit des Geistes verpflichtet wissen.“ „Merkur“ läßt Vertreter der
Keyserling begmnt das vorliegende Buch mit dem Saz Augustins (Confessiones III, LX), den er in französischer Übersetzung zitiert: „Toutes les actions de vos serviteurs sont l'expression des necessites du present ou la figure de l'avenir.“ — „Ich habe von jeher völlig unbefangen nur das eine Ziel verfolgt, dasjenige, was mich von innen her bestimmte und trieb, in der Welt zu verwirklichen, ohne jede Rücksicht auf Meinungen und sonstige Äußerlichkeiten, die eigenen inbegriffen. Was sich in meinem Leben empirisch als Lust am Abenteuer, als Herausfordern, als Planung,
Der Leiter der Wiener Stadtplanung, Professor B r u n n e r, gab dieser Tage anläßlich eines Vortrages im Ingenieur-und Architektenverein die offizielle Stellungnahme seines Amtes zu der bekanntlich heftig umstrittenen Frage der Stephansplatz-Neugestaltung bekannt und begründete ausführlich, was die Planungsämter zur Bevorzugung jenes vielfach angegriffenen Projekts des Architekten Appel Veranlaßt habe:Das Studium der Umgebung alter Dome lehre, daß die großen Kathedralen nicht der Einschließung durch schnurgerade Häuserfluchten, sondern durch organisch gewachsene und gegliederte
„Sie fragen, wohin dieser Kampf noch führen wird, der gegenwärtig in Böhmen ausgetragen wird? Sie fürchten, das Schicksal des Erzbischofs Beran werde das gleiche wie das des Kardinal Mindszenty oder des Erzbischofs Stepanič sein?“ Die Stimme meines Begleiters schweigt. Die Totenstille der Nacht liegt wieder über dem Berge Tabor. Ein sanfter Wind streicht über die Hänge und bringt das monotone Murmeln des Jordans herauf, der am Fuße des Berges vorbeifließt. Autogeräusch unterbricht von weither die Stille. Ein Auto klettert langsam die Bergstraße herauf, die Kegel der
Ein mit innerer Dynamik und mit rücksichtsloser Realistik geschriebenes Buch ist der Roman von Gerald Kersh „Die Schwachen und die Starken (P.-Zsolnay-Verlag). Mit beißender Ironie und jener metaphysischen Transparenz, die auch viele andere anglo-ameri- kanische Romanciers sich zu eigen gemacht haben, legt Kersh die seelische Dürftigkeit und Verlassenheit des modernen Zivilisationsmenschen freu Eine Gruppe snobbistischer Geldmenschen wird bei der Besichtigung einer Grotte verschüttet. Die Todesangst entlarvt sie, der falche Glanz fällt ab, ein Häufchen armseliger, von ihren
Aus kränklichen Kindern werden oft alte Leute. Die Republik von Weimar trat in ihren Anfängen mit säkularen Ansprüchen auf und sank mit vierzehn Jahren in ihrer Sünden Maienblüte ins Grab der Diktatur. Die Republik von Bonn ist ein sehr zartes und kränkliches Kind — ob sie Aussichten auf ein hohes Alter hat? Man ist versucht, an die Dritte französische Republik zu denken, die es zunächst nicht einmal zum Namen und niemals zur Verfassung gebracht hat und doch manchen Sturm überlebte, ja in der „Vierten" Republik nochmals auferstanden ist und erst jetzt am Ende ihrer Kräfte zu
In diesen Tagen halten die Priester der Erzdiözese Wien Beratungen ab, in denen über die so wichtige Frage gesprochen wird, wie die Mauer, die viele dem Christentum und dem christlichen Leben Entfremdete, Abseitsstehende von der Kirche trennt, diese scheinbar unüberwindliche Mauer, doch durchbrochen werden kann. Das Thema geht nicht nur die Priester, sondern alle ernsten Christen an.Betrachten wir den Zustand in unserem Lande: Mehr als neunzig Prozent sind katholisch getauft und die meisten bekennen sich auch tätig durch die Kirchensteuer zur katholischen Kirche. Das heißt also; von zehn
Österreich und Preußen im Spiegel österreichischer Geschichtsauffassung. Von Walter Heydendorff. Verlag A. Sexl, Wien. Preußen und Österreich im Ringen um die deutsche Seele. Von Theo Rody. Verlag Schnell und Steiner, München,
Die Verwirrung der nach geistiger Orientierung Suchenden wurde in den vergangenen Jahren systematisch gefördert durch die sehr einseitige und höchst willkürliche Ausrichtung, welche nicht nur die Forschungen, sondern auch die Quellensammlungen, und Nachschlagewerke im Deutschen Reich erhielten. Eine Durchsicht der seit 1933 erschienenen Lexika zeigt die Verheerungen, welche hier ein bösartiges Totschweigen, Ausmerzen, zumindest arges Entstellen im geistigen Raum eines großes Volkes verursacht hat, eines Volkes, dessen großer Ruhm einst eben gerade die Weite, Größe, Freiheit und
Wien zählte am 23. Dezember 1947 eine Gesamtbevölkerung von 1,731.767 Personen, davon waren 741.265 Männer. Diese wohnten — abgesehen von ungefähr 1400 Anstalten mit ungefähr 70.000 Insassen — in 677.000 Haushalten, während es vor dem Krieg 743.224 gab, so daß die Summe von 66.000 Zerstörten Haushalten aufscheint. 1947 sind ungefähr 19.000 Ehegründungen dazugekommen. Das Heiratsalter gipfelte im letzten Jahr — für ganz Österreich mit 62.791 Eheschließungen gerechnet — bei den Bräuten von 21 bis 24, bei den Männern von 24 bis 27 Jahren. Bei den männlichen Altersklassen
Immer mächtiger wird in unseren Tagen der Ruf nach einer Neuordnung unseres staatlichen Lebens. Es entspringt dieses Streben einer geschichtlichen Notwendigkeit, da die gewaltigen Erschütterungen der letzten Jahrzehnte zwangsläufig die Forderung nach einem umfassenden Neubau unseres Staates und seiner Verwaltung mit sich brachten. Die Dringlichkeit einer tiefgreifenden Reform ist für Österreich auch schon dadurch gegeben, daß die letzte grundlegende staatliche Neuordnung noch in den Tagen des aufgeklärten Absolutismus vor sidi ging. Denn was seit den Tagen der Kaiserin Maria Theresia