Eine Familienchronik deT Dichterbrüder und ihrer Geschwister, der Schwestern Carla und Julia sowie des Verfassers. Zwischen den Geburtsdaten der beiden Brüder Heinrich (geboren 1871) und Thomas (geboren 1875) und dienen des Autors (geboren 1890) liegen 19 beziehungsweise 15 Jahre. Das ist für den Blickpunkt des Chronisten von entscheidender Bedeutung. Denn es ist der Jüngste der Familie, der das familiengeschichtliche Geschehen aus dem Abstand der Jugend auf seine Weise reproduziert, womit eine für einen Familiengeschichte Schreibenden vorteilhafte Distanz gegeben ist, die der Übersicht
Auf Wolfsegg. Roman. Von Fanny W i b-m e r - P e d i t. Eduard-Kaiser-Verlag, Klagenfurt. — Der Hochwalder. Roman. Von derselben Verfasserin. Ebenda.Fanny Wibmer-Pedit setzt mit diesen beiden Romanen den vorausgegangenen Roman „Die Dirnburg“ fort (siehe „Furche“ vom 4. April 1950). Sie faßt nunmehr diese drei Osttiroler Heimatromane, deren zeitlichen Bogen sie aus dem 14. Jahrhundert herüber bis in die Gegenwart spannt (wobei sie allerdings drei Jahrhunderte nur kursorisch einbezieht), zusammen unter dem Ubertitel „Bauerntrilogie“. Wir können also jetzt den Bauplan des
Sage des Herzens. Gesammelte Gedichte. Von Siegfried F r e 1 b e r g. Paul-Neff-Verlag, Wien. 93 Seiten. — A LoabI Brot vo dahoam. Mundartgedichte aus dem verlorenen Süd-mähren. Von Karl Bacher. Europäischer Verlag, Wien. 79 Seiten. — Sprich auch dul Gedichte. Von Lois S c h 1 f e r 1. Verlag Stehllcek & Pühringer, Wien - Atzgersdorf. 113 Seiten. — Sicht Ins Blaue. Gedichte. Von Bernhard Simm Inger. Verlag der Sankt-Paulus-Druckeret, Luxemburg. 149 SeitenSiegfried Freiberg gab un6 sein Bestes im realistischen Roman. Jetzt legt er, anläßlich seines 50, Geburtstags, seine Lyrik
Zwei Dichter, ein süd- und ein norddeutscher, faßten in der Mitte des Lebens — der eine zählt jetzt 43, der andere 53 Lebensjahre — ihr bisheriges lyrisches Werk (jeder drei Einzelbände) zusammen; und zwei eng verbundene Verlage brachten diese Sammelbände vorbildlich liebevoll und edel in der Ausstattung heraus, vergleichbar etwa den lyrischen Gesamtausgaben, die seinerzeit der Insel-Verlag von Hans Carossa und Friedrich Schnack veranstaltete. Es handelt sich in beiden Fällen um Ermächtigte, dazu bestellt, „nach dem Unedlichen zu fragen in all der Endlichkeit der Welt“. Die
Novalis. Briefe und Werke. Erster Band: Briefe und Tagebücher. 492 Selten. — Zweiter Band: Die Dichtungen. 486 Seiten. — Dritter Band: Die Fragmente, 997 Seiten. — Verlag Lambert Schneider, Heidelberg (Berlin)Als Textgrundlage dieser dreibändigen Dünndruckausgabe, die als eine der erfreulichsten Leistungen der deutschen Nachkriegsproduktion gewertet werden kann, dienten die von Fehlern gereinigten Erstdrucke, da sich der größte und wichtigste Teil der Handschriften an unzugänglicher Stelle im Ausland befindet. Lediglich die Originale der Berliner Staatsbibliothek konnten für den
Frankreich ist das Land der literarischen Preise. Alljährlich treten dort berufene oder unberufene Richter zusammen, um über Bücher und Schriftsteller zu urteilen. Aus einer Menge von Wettbewerbern sollen die jeweils rühmlichsten auserkoren werden. Und der bildliche Lorbeerkranz samt dem zumeist auch nur sinnbildlichen und entwerteten Geldpreis bringen dem Gekrönten außer der Notorietät. die fortan seinem Namen anhaftet, noch einen buchhändlerischen Erfolg, der in die Zehntausende, mitunter in die Hunderttausende von Bänden geht, was mit Tausenden, beziehungsweise Zehntausenden
Der im Vorjahr verstorbene Dichter Albert H. Rausch, der einen großen Teil seiner Werke unter dem Namen Benrath veröffentlichte, wird in seiner künstlerischen Bedeutung noch lange nicht genug gewürdigt. Von seinem Leben weiß man wenig, denn immer trat seine Person hinter dem Werk zurück. Er wurde in Friedberg in Hessen 1882 geboren, studierte an verschiedenen Universitäten Geschichte und romanische Sprachen und lebte viel im Ausland, besonders in Paris und in Italien. Die hellenische Antike und die Kultur des Mittelmeerraumes waren die entscheidenden Formkräfte seiner Persönlichkeit.
Erinnerungsbücher, deren wir fast schon zu viel besitzen, haben nur dann einen Wert, wenn sie über das Persönliche hinausdringen ins Geschichtliche; ja, wenn sie auch bei den äußeren Erscheinungen des Geschichtlichen nicht stehenbleiben, sondern dem Geist begegnen, der sich in der Geschichte auswirkt. In diesem Zusammenhang erlangen' die Aufzeichnungen Rudolf Kässners: Umgang der Jahre, Gleichnis, Gespräch, Essay, Erinnerung ihren Wert; Abhandlungen und Aphorismen philosophischen und kunstkritischen Inhalts müßten, wohl durch andere Werke des Denkers ergänzt — wenigstens in
Die geheime Front. Organisation, Personen und Aktionen des deutschen Geheimdienstes. Von Walter Hagen. Nibelungen-Verlag, Linz und Wien. 515 Seiten.Zahlreich sind die vorliegenden Erinnerungsbücher über den zweiten Weltkrieg, über das System und die Männer des Nationalsozialismus. Berufene und unberufene Wortführer des „anderen Deutschland“, alliierte Staatsmänner, Exilpolitiker von gestern und heute, ja selbst namhafte Vertreter der abgetretenen politi sehen Richtung sind in den Zeugenstand getreten, um vor dem allein zuständigen, vor einem wirklich inter- und übernationalen
Durch die Spitalbaracken, in denen die Kranken und Verwundeten aus der Krim Pflege finden, schreitet bei tiefer Nacht eine Frau, deren Tatkraft alles zu danken ist, was hier zur Linderung der Leiden aufgeboten wird. Es wird berichtet, daß die Kranken ihren Schatten küssen, wenn er auf ihr Bett fällt. .Die Dame mit der Lampe“, wie sie genannt wird — Florence Nightingale —, beendet mit diesem Rundgang allnächtlich ein Tagewerk, in dem sich persönliche Opferbereitschaft, Erfahrung, Willenskraft und Organisationsgabe die Waage halten.Florence Nightingale, in der Idylle des
Heinrich Suso Waldeck besaß es selbst, das er preisend besang, „das magische Wort, dem schaffenden Schauen folgend”. Was für ein sinnenmächtiger und zugleich sprachgewaltiger Meister! Was für ein alles durchdringender und auseinanderlegendes und doch wieder so auferbauendes und gestaltendes Auge! Was für ein den Schicksalsdonner wie die Grillenweise liebend erlauschendes Ohr! Was für ein ahnendes, um den Menschen wissendes Herz! — Ahnen, wissen wir jetzt, da wir es nun in allen seinen Kammern bewohnen können. Die Antlitzgedichte, Die milde Stunde, Rast im Dunkel (Nachgelassene
Ich habe in meiner eigenen Knabenzeit sie nocHerlebt und ihren Segen, ihre Seligkeit ausgekostet: jene halbe Stunde der Besinnung, da der Tag abschied, die Nacht jedoch noch nicht hereingebrochen war.In jener halben Stunde des Dämmerns wurde damals nicht Licht gemacht, und zwar nicht nur aus Sparsamkeit, sondern auch aus überkommener Lebensweisheit. Damals also wurde nicht gleich Licht gemacht, hastig, voreilig, ungeduldig, wie wir das heute tun, die wir nichts mehr erwarten können, nicht den Morgen, Mittag, Abend, nicht die Nacht: zunehmend veräußerlicht, auch wenn wir das nicht
Zu den erregendsten Gestalten der mittelalterlichen Kirchengeschichte gehört die heilige Katharina von Siena. Sie sagte von sich selber: „Mein Wesen ist Feuer!“ Das ist ein mystisches Wort und läßt erahnen, wie weit das Göttliche von dieser Natur Besitz ergriffen h t. Die Forschung hat sidi seit Jahrhunderten mit dieser Gestalt beschäftigt und es ist für den Historiker seltsam genug, daß eine junge Frau — sie starb schon mit 33 Jahren — einen derartigen Einfluß auf die geschiditliche Entwicklung der Kirche nehmen konnte, wie ihn etwa die Rückführung Gregors XI. von Avignon
Menschen ohne Phantasie, und zwar die ernsthaften, ernst zu nehmenden unter ihnen, denen wir manche wertvolle Verstandes- und Willcnsleistung zu danken haben, empfinden, auch wenn sie es nicht gerne zugeben, ein Mißtrauen und Mißbehagen, wenn von „Seele“ die Rede ist, der ewig Unwägbaren, Unbegreiflichen, die kein Irdischer je absieht und ermißt.Für sie ist sie — mit sehr viel Recht — das Unheimliche an sich, da5 Rand-, Ufer-, Umriß- und Gestalt-, das Grund- und Bodenlose, immer wieder einmal auch Vorwand und Anlaß zu allem möglichen Zauber und Klimbim; und in der Tat, die
Nicht von dem Verfahren Lenaus oder Eichendorffs, dessen schönste Naturlieder vielfach der dankbaren Rückerinnerung an erwanderte österreichische Landschaft ihr Leben verdanken, ist hier die Rede, von dem Verfahren, heißt das, landschaftliche Elemente und Motive als stimmungsbildenden Bebel“ zu verwenden, als Typus, Tropus, Figur, um mit Landschaft des Raumes Landschaft nVi Seele zu schaffen:Der Hirt bläst seine Weise, Von fern ein Schuß rtoch fällt Die Wälder rausdien leise Und Ströme tief irr Feld.Nur hinter jenem Hügel Noch spielt der Abendschein Oh. hätt' ich, hau' ich