Wir leben in einer Welt des schnellen Wandels, des Zerbrechens jahrhundertealter Traditionen und einer früher unvorstellbaren Dynamik. Alle Probleme der sozialen und technischen Veränderung, die uns selbst in Europa, Amerika und den übrigen Bereichen der abendländischen Kultur schwer zu schaffen machen, die Auflösung der geschlossenen bäuerlichen Welt und ihre Einordnung in eine* moderne Gesellschaft, die Überwindung der Proletarisierung, der Wohlstand für alle gelten in einer von uns oft kaum erahnten Wucht auch in den Entwicklungsländern, nur daß sich dort alles angesichts einer
Die unübersehbare Not breiter Massen in den sogenannten Entwicklungsländern sowie die durch westliche Eingriffe hervorgerufene Gleichgewichtsstörung des gesamten kulturellen, wirtschaftlichen, sozialen und religiösen Gefüges, das durch die westliche Hygiene verursachte rapide und disproportionierte Bevölkerungswachstum und die nicht hinreichend auf die wirklichen Bedürfnisse abgestimmte und daher oft proletarisierend wirkende westliche Schulbildung haben in den beiden Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg ein Problem in das Bewußtsein der abendländischen Welt rücken lassen, das
Gerücht gehen um, von Mund zu Mund, und finden ihren Niederschlag auch in manchem „Leserbrief“ und in mancher Zeitungsnotiz, Gerüchte über ungarische Flüchtlinge, die mit dem nach unseren Begriffen ausreichend guten Essen oder den gespendeten Kleidern nicht zufrieden gewesen seien, die die vermittelte Arbeit nicht durchgehalten oder sonst einen Unfug getrieben hätten. Es ist klar, daß der Bürger, Bauer und Arbeiter, der dieses Mal wirklich ein pürbares Opfer gebracht hat, solche Gerüchte nicht gerne hört, daß sie seine weitere Hilfsbereitschaft lähmen und dem altbewährten,