DIE FISCHER VON FECAMP. Roman von Henri Queffelec. Herder, Freiburg-Basel-Wien. 230 Seiten. S 139.10. — DAS NARRENHAUS. Von Slavkl Kolar. Band 168 Suhr-kamp. 108 Seiten. DM 4.80. - DIE SANDUHR. Aus Kurt Kluges Nachlaß. Herausgegeben von Carla Kluge und Heim Grothe. Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart. 288 Selten. DM 19.80. — TARAS BULBA. Roman von Gogol. Deutsch von Ilse Krämer. Verlag Jakob Hegner, Köln und Ölten. 248 Seiten. DM 12.80. — URWALD — LIEBE — DIAMANTEN. Ein Brasilienroman von Walter Alvares Keller. Schweizer Verlagshaus AG, Zürich. 576 Seiten. sFr./DM 14.80.Queffelecs
KÜMMERT EUCH NICHT UM SOKRATES. Drei Fernsehspiele von Josef Pieper. Kö-sel-Vcrlag, München. 208 Seiten. DM 14.60.Kühn lob ich mir den Kulturphilo-sophen! Piatons Dialoge Gorgias, Symposion und Phaidon nicht nur für unsere saloppe Zunge zurechtzumachen, zu stutzen und zu raffen, sondern gleich als Fernsehspiele in modernem Gewände und modernen Gewändern zu adaptieren und in Deutschland sogar aufführen zu lassen (mit Moog und Wäeman) — alle Achtung! Dem Wiener Fernseher liegt offenbar der Krimi besser auf der Zunge als Piaton. Und doch fürchte ich, daß es ein Experiment bleibt und
In diesen Tagen wandert ein 72 Jahre alter Mann die 30 Kilometer lange Straße von Baden bei Wien, seinem Buen retiro und zugleich unfreiwilligen Exil, mit seiner Nichte, Professor Wanda Mangold, nach Wien. Er wird diese Wanderung noch fünfmal wiederholen (Friedrich Funder: ,;Als Österreich den Sturm bestand“, S. 336 ff,), Damit tritt die achtunggebietende Gestalt des Gründers und Herausgebers der „Furche“, Dr. Friedrich Funder (Näheres über ihn siehe hier unter dem 19. Mai 1959 anläßlich seines Todes), ins Bild, praktisch auch „Die Furche“. Denn bei diesen mühsamen Besuchen
TAGEBÜCHER 1852—1354. Von Ottilie Ton Goethe. Bergland-Verlag, Wien, III. Band. 576 Seiten und 49 Seiten Bilder. 298 S. — Sonderband: WEIMAR IM JAHRE 1832 Von Henriette von Potwlsel. Briefe an Adele Schopenhauer. 66 Seiten und 16 Seiten Bilder. 172 S.
HELLAS’ STEINERNES ERBE. Von Faul MacKendrlck. F. A. Brockhaus Wiesbaden, 1965. 398 Seiten, 175 Abbildungen, DM 29.50. - DAS GOLDENE VLIES AUF DEN SPUREN DER ARGONAUTEN. Von Göran Schiidt. F. A. Brockhaus, Wiesbaden, 1965. 247 Seiten, 32 Kunstdrucktafeln, DM 19.80. - ODY SSEE. Von Homer. In Prosa übersetzt von
GOETHES GESPRACHE. Bd. I der Biedermann-Ausgabe. Artemis-Verlag, Zurich und Stuttgart. 1028 Seiten, 43 DM. — BRIEFE AN SEINE BRAUT LUISE RAU. Von Eduard Morike. Hg. von Friedhelm Kemp. Kb sei-Verlag, Miinchen. 324 Seiten, 12.80 DM. — DAS MERKWURDIGSTE JAHR MEINES LEBENS. Von August von K o t z b u e. Hg. von Wolfgang Promies. Kbsel-Verlag, Miinchen. 345 Seiten, 12.80 DM. — DEUTSCHE BALLADEN. Hg. von Hans Fromm. 4. iiberarbeitete und erweiterte Auflage. Carl- Hanser-Verlag, Miinchen. 388 Seiten, 15.80 DM. — APFEL AUS DEM PARADIES. Legenden der Welt. Hg. von Georg Adolf NarciB. V orwort von Gertrud von 1 e Fort. Ehren- wirt-Verlag, Miinchen. 368 Seiten, 25 ganzseitige Illustrationen von Hilda Sandtner. 19.80 DM. — THEODOR FONTANE: SAMTLICHE WERKE. Nymphenburger Verlagsbuch- handlung, Miinchen. 3. Abt., Bd. XVII (Aus England und Schottland), 696 Seiten, 36 DM, Bd. XXI/1 (Essays), 504 Seiten, 32 DM, Bde. XXII/1 u. 2 (Theaterkritiken), 976 Seiten, 48 DM, und 784 Seiten, 43 DM. — DIE HEILIGE JOHANNA. Von Bernard Shaw, edition suhrkamp Nr. 127. 146 Seiten, 22.20 S.
AUSGEWAHLTE WERKE. Von Franz N a b 1. Verlag Kremayr und Scheriau. Wien, 1965. Vier Bände mit ca. 2000 Seiten. Jeder Band S 95.-.Als der Rezensent vor 39 Jahren Franz Nabls nicht unbedeutendes, aber nicht sehr bezeichnendes Drama „Trieschübel” im Burgtheater sah, hatte er schon zwei der drei großen Romane, mit denen Nabl in die Literaturgeschichte eingegangen ist, „Ödhof” und „Die Ortliebschen Fraiuen”, die letzteren unter dem ersten Titel „Das Grab des Lebendigen” (der dritte Roman ist „Die Galgenfrist”, während „Ein Mann von gestern” eher als größere Erzählung
DAS DURGTHEATBR. Wirklichkeit und Illusion. Von Friedrich S o h r • F v o r I. — Speldol Vcrlftf, Wien IMS. MS Sellen mit reiehOB Bildichmuck in Farbe und Schwan weis. Praia S US.-. - SCHICKSAL SlIROTHEATER. Von Konrad SohrS( ndor- (ar. Stia ny.Bücherei, 101 Oral, IMe. 1 8 Selten. Prell S 18.-. - HANS MOSER. VolkikOBlker und Meniohendarataller. Von Dakar Mauru Fontana. Variai Kremirr nn Schönau, Wlaa UMS. SS Seiten alt 10 Bildtafeln. Preis S 11S.-.Für einen neuen Beitrag zur überreichen Burgtheaterliteratur bringt Friedrich Schreyvogl als erblich belasteter Ungroßneffe eines der
DAS TAUSENDJÄHRIGE KIND. Kritische Versuche eines heimlichen Patrioten zur Beantwortung der Frare nach Österreich. Von Hans Weltel. Mit Zeichnungen von Paul Flora. Verla Kremayr und Scheriau, Wien, 1B85. 81 Seiten. Preis 8 72.—.In diesem Buch, einer Sammlung von Aufsätzen zum Thema Österreich des bekannten Wiener Literaten Hans Weigel aus den letzten 20 Jahren, 1st unter III ein 30 Seiten umfassender Essay zum 150. Geburtstag Nestroys am 7. Dezember 1951 aus der Berliner Zeitschrift „Der Monat”. Er ist bestimmt nicht zufällig der umfangreichste der oft nur zwei bis drei Seiten lang
RELIGIÖSE DEUTSCHE DICHTUNG DES MITTELALTERS. Herausgegeben und erläutert von Hans Joachim Gernentz. Union-Verlag, Berlin. 458 Seiten, 16 farbige Bildtafeln.Weit ist der Bogen gespannt: von 750 bis 1500 n. Chr., vom Wessobrunner Gebet, Muspilli und Heliand bis Freidanks Bescheidenheit und Johannes von Saaz' „Ackermann aus Böhmen“. In echtem Pfingstgeist spricht es viele Sprachen: Alt-, Mittel- und Frühneuihoohdeutsch, Altsächsisch und Mittelniederdeutsch und natürlich Lateinisch, jeweils von modernen neuhochdeutschen Übertragungen begleitet. 16 Tafeln mittelalterlicher Buchmalerei
Dieser Artikel erschien am 23. April 1949. Es schien ein heiliger Frühling zu sein, als dieser Leitaufsatz unseres heutigen Chefredakteurstellvertreters und einstigen Filmkritikers, der inzwischen durch ein tückisches Leiden jeder Möglichkeit weiteren Außendienstes beraubt ist, die I. Wiener Filmfestwoche begrüßte. Ein gewisser Rückschlag ist nicht ausgeblieben. Trotzdem gräbt der religiöse Film auch heute noch tiefe Spuren in die Gegenwart des Films.Ein französischer Statistiker hat kürzlich festgestellt, daß keine Religion jemals so viele Gläubige gezählt habe wie der Film.Wer
Der 1901 verstorbenen Wienerin Ada Christen literarischer Rang schwankt wie ihre zwischenzeitliche Position: sie zählt nicht mehr zu Saar und zur Eschenbach, und ihre Vorstadtgeschichten, darunter die großartige „Jungfer Mutter“, sowie ihre bitterscharfen „Lieder einer Verlorenen“ und andere Gedichte weisen vorwärts auf die österreichische Arbeiterdichtung — die Verse „All euer girrendes Herzeleid / Tut lange nicht so weh / Wie Winterkälte im dünnen Kleid / Die bloßen Füße im Schnee“ könnten schon von Alfons Petzold sein. Der jüngste Auswahlband (aus Ostdeutschland!)
ÖSTERREICHISCHES SPORTBUCH 1964. Her-ausgegeben vom Bundesministerium für Unterricht. Österreichischer Bundesverlag, Wien und MUnchen, 1984. 228 Selten, 96 Kunst, drucktafeln, 4farbig, Großformat, Ganil. Frei! 255 S. — OLYMPIA 1964. Herausgegeben Ton Herlbert M e i s e 1 und Hans-Jürgen Winkler. Verlagsbuchhandlung Julius Breitschopf jnn., Wien, 1964. Großformat, 352 Selten, mehr als 600 Photos. Preis 150 8.Die IX. Olympischen Winterspiele in Innsbruck-Seefeld und die XVIII. Olympiade in Tokio haben dem Sportjahr 1964 das Gesicht gegeben — aufschlußreich beide für Österreich:
DER GLÜCKLICHE PRINZ UND ANDERS ERZÄHLUNGEN. Von Oscar Wilde. Wil-helm-Braumüller-Verlag, Wien. 124 Selten. Preis 46 S. — DER ELEFANT UND DER HUND. Von Marcel A y m e. Di Arche, Zürich. 12 Selten. Prell 4.80 sFr.Liest der moderne Mensch Märchen? Ein Versuch mit Oscar Wilde lohnte sich. Aus der großen Märchenausgabe ist hier eine kluge Auswahl in wohlfeiler Ausstattung getroffen worden. Das schönste: „Die Nachtigall und die Rose“, das tiefsinnigste: „Der Fischer und seine Seele“. Anders liegt der Fall bei Marcel Ayme, dessen von Hans Fischer raffiniert-kindlich illustrierte
Wer eine ältere Ausgabe der Werke Georg Büchners, etwa die 42 Jahre alte von Arnold Zweig, zum Vergleich mit der dtv-Taschen-buch-Gesamtausgabe Büchners (dtv 70), der die neueste Auflage der Insel-Ausgabe Fritz Bergemanns zugrunde liegt, heranzieht, staunt über den Zuwachs, den die posthume Literaturforschung aus dem Werk des mit 23 Jahren verstorbenen un-ausgegorenen Genies ans Tageslicht gehoben hat. Denn hier werden nicht nur die beiden vulkanisch herausgeschleuderten Dramen „Dantons Tod“ und „Woyzeck“, das Lustspiel „Leonce und Lena“ und die Lenz-Novelle, sondern auch die
Ob die deutschsprachige und deutsch übersetzte Filmliteratur, die in den letzten Jahren gegenüber dem Ausland gewaltig aufgeholt hat, dem Höhepunkt zustrebt? Es gibt in letzter Zeit neben erfreulichen Überraschungen auch schon grimmige Enttäuschungen.Stolz dürfen wir nach längerer Pause wieder einmal auf eine Wiener Publikation sein, auf das von der Ersten österreichischen Sparkasse, unserem oft gerühmten großen österreichischen Mäzen, den Erziehern gewidmete Handbuch „Geheime Miterzieher“ (nicht im Buchhandel, 145 Seiten, reich illustriert). Obwohl der kurze Presseartikel
Autobiographien haben, so unzuverlässig sie im einzelnen sein mögen, einen unersetzlichen zweifachen Wert. Sie reißen blitzartig Hintergründe aus dem Dunkel des schöpferischen Aktes auf und gewähren Einblick in die Zeit und Umwelt des Künstlers, so intuitiv und hellsehend, wie niemand sie sieht, auch nicht der Historiker. Handelt es sich noch dazu um den Universalkönner (Buchautor, Regisseur, Darsteller, oft auch Kameramann und Musiker) Charles Chaplin, den Bernard Shaw das einzige Genie der Filmgeschichte genannt hat, durfte man auf die Selbstdarstellung seines Lebens und Werkes
DIE VERBANNTEN. Von Al ja Ra chm a n o wa. Aus dem russischen Manuskript übertragen von Dr. Arnulf Hoyer. Huber und C o. A. G. Frauenfeld, Zürich, 1964. 349 Seite mit 6 Bildtafeln. Preis 23.50 sFr. — RUSSISCHE FRAUEN. Diederichs Taschenausgaben. 298 Seiten. Preis 14.80 DM. — GEH AUF DEN MARKT. Roman von A. J. Cronin. Zsol- nay-Verlag, 1964. Preis 140 S. — MEIN FRANZ V. ASSISI. Roman von Nikos Kazmi- zakls, Fischer-Bücherei, Nr. 613. 295 Seiten. Preis 3.80 DM.
Die Geschichte des Films ist die Geschichte seiner schöpferischen Potenzen, vorwiegend also seiner Regisseure. Wunderlicherweise ist Hans Hellmut Kirsts „Bilanz der Traumfabrik” (Verlag F. Bruckmann, München, 1963, 200 Seiten, 83 Abbildungen, Preis 12.80 DM) eines der ersten Filmbücher deutscher Sprache, das diesen Gedanken nicht nur antippt, sondern auch durchsteht. Einem Vorwurf, der sich trotzdem aufdrängt: der Stil des Buches sei für eine seriöse Historie zu flott und zu fesch, nimmt der Bestsellerromanautor und Journalist Kirst lieber gleich selber den Wind aus den Segeln, indem
Mit „Goethe: Gedichte in zwei Bänden“ (EC 99 und EC 100) beschließt und krönt die Fischer- Bücherei ihre weltliterarische Hundertreihe „Exempla classtco“, als Ganzes selbst eine Krone des gesamten Taschenbuchexperimentes unserer Tage. Der Abschluß ist würdig. Die beiden Doppelbände mit fast 1000 Seiten folgen der modernen 14bändigen Hamburger Goethe-Ausgabe von Erich Trunz, der im zweiten Band, nach dem Text des „Westöstlichen Diwans“, nicht weniger als 400 Seiten Anmerkungen und eine stattliche Bibliographie beisteuert. Die „vorletzten“ Ausgaben der genannten Reihe:
DAS RAUHE LEBEN. Auswahl. Von Alfons Petzold. Bearbeitung: Dr. Heinz Scholz, im Einvernehmen mit der Witwe des Dichters, Frau Hedwig Petzold. österreichischer Bundesverlag, Wien und München, 1964. 188 Seiten. Preis 58 S.Die deutsche Literaturgeschichte ist mit dem Österreicher Alfons Petzold nicht sehr freundlich verfahren. Sie hatten draußen ihre eigenen Arbeiterdichter, Engelke und Lersch, Bartel und Bröger und andere, mußten aber in den Jahren 1933 bis 1945 erleben, daß nicht alle von ihnen die Fahne makellos hielten …Aber auch in seiner österreichischen Heimat hat es mit dem
HEINRICH VON KLEIST: SÄMTLICHE WERKE UND BRIEFE IN SIEBEN BÄNDEN. Mit einer Einleitung von Helmut Sembdner. Deutscher Taschenbuchverlag München 1964. Jeder Band zirka 300 Seiten. Band 1 bis 6 Großbände, Preis k 8.60 DM; Band 7 Normalband, Preis 2.50 DM.„Eine blinde Tat entspringt aus der von Leidenschaft aufgewühlten Seele, die sich über ihr Verhältnis zur Wirklichkeit völlig getäuscht hat. Aber die geschehene Tat ist nicht zurückzunehmen. Sie bleibt unwiderruflich. Die Schillersche Möglichkeit, Taten durch Taten zu sühnen, kennt Kleist nicht. Es gibt keine Umkehr. Wohl verhilft
BRIEFE AUS DER VERBANNUNG (TRISTIA UND EPISTULAE EX PONTO). Von O v i d. Lateinisch und deutsch. Übertragen von Wilhelm Willige. Eingeleitet und erläutert von Georg Luck. Wie alle folgenden im Artemis-Verlag, Zürich und Stuttgart, 1963/64. 594 Seiten. Preis 34.50 sFr. — LIEBESELEGIEN. Von Proper! und T i b u 11. Lateinisch und deutsch. Herausgegeben und übersetzt von Georg Luck, 506 Seiten. Preis 183.50 S. — PYTHAGORAS. Von Iamblichos. Herausgegeben, übersetzt und elngeieitet von Michael von Alb recht. Griechisch und deutsch. 380 Selten. Preis 31.50 DM. - In der Reihe „Lebendige Antike“: DIE HEERFAHRT DER ATHENER NACH SIZILIEN. Von Thukydides. Herausgegeben und übertragen von Georg Peter Landmann. 136 Selten. Preis 4.80 DM. — RÖMISCHES ALLTAGSLEBEN. Von Rudolf Heim. 64 Selten. Preis 38.10 DM. — LEIBESÜBUNGEN IM ALTEN ATHEN (ANARCHASIS). Von Lukian. Eingeleitet und übertragen von Erwin S t e 1 n d 1. 80 Seiten. Preis 3.80 DM. — GAUDEAMUS. Lieder von Scheffel, In Lateinische übertragen von Peter Wiesmann. 93 Seiten. Preis 4.80 DM.
LYRIK DES ABENDLANDES. Ausgewählt von Geor; Brilling, gemeinsam mit Hans Hennecke, Curt Hohoff und Karl Vogler. 5. Auflage. Hanser-Verlag, München, 1963. 163 Seiten. Preis, Leinen, tt DM, Leder, 40 DM.
DIE SCHULGESETZE DES BUNDES. Heram-rereben Ton Dr. Leo K ö v e s 1 und Doktor Friedrich Jellounch ek. Österreichischer Bundesverlar, Wien, und Verlar für lugend und Volk, Wien, 1964. 276 Selten. Preis 96 S.Dieses übersichtliche Kompendium unserer Schulgesetzgebung enthält alle verfassungsrechtlichen Grundlagen und Gesetze von 1867 bis 1962 im Wortlaut. Unberücksichtigt sind nur die Vorschriften des Hochschulrechtes, des land- und forstwirtschaftlichen Schulwesens und des Lehrerdienstrechtes. Die hochverdienstvolle Publikation soll durch eine gesammelte Darstellung der noch notwendigen
LOSCHT DEN GEIS* JUCHT AUS. Amt und Charisma der Kirche. Von Karl R a h n e r. Discophon-Schallplatte, 25 cm, 33/upm. Nr. 50.119. Preis 105 S.Zum 60. Geburtstag des Theologen Karl Rahner SJ. legt die Discophon, die bereits Rahners Betrachtungen zu Advent, Weihnacht, Karfreitag und Ostern sowie über die Eucharistie herausgebracht hat, den heute schon historischen Vortrag „Löscht den Geist nicht aus“ vor. Eindrucksvoll kommt aus dem klaren, beschwörenden Wort „eines Großen der Kirche in der Gegenwart“ (Leo Waltermann) die Mahnung, die dialogische und pluralistische Struktur der
„Die ganze Welt ist ein Hiroshima, das die Bombe noch nicht getroffen hat.“ Mit diesen Worten beschließt der heute erst 40jährige, in Berlin geborene schwedische Journalist Erwin Leiser das Buch zu seinem dritten Dokumentarfilm, den er seinen ersten .beiden, „Mein Kampf“ (1960) und „Eichmann und das Dritte Reich“ (1961), nachgeschickt hat: „Wähle das Leben“ (Hans-Deutsch-Verlag, Wien-Stuttgart-Basel, 1963. 170 Seiten mit 140 Bildern, glanzfolienkaschierter Pappband, Preis 96 S). Gebannt starrt man auf die erdrückende Wucht der Bilder, die nicht alle aus dem Film, sondern
Die Wiedererweckung der altgriechischen Olympischen Spiele durch Pierre de Coubertin, die zur ersten „Olympiade neuer Zeit“ in Athen, 1896, führte, hat ganz offensichtlich weniger romantisch zurück als prophetisch vorwärts geschaut: tief hinein ins Zeitalter der leidenschaftsgepeitschten, säbelrasselnden Nationalismen, denen die Olympischen Spiele als waffenlose, faire, kämpferische Begegnung der besten Athleten der Welt ohne Unterschied der Rasse und Religion entgegenwirken sollten. Die Idee war gut und gedieh: Selbst in der vor Spannung knisternden Atmosphäre der Sommerolympiade
Überreich hat den Weihnachtsbüchertisch der Jugend der Arena- Verlag Georg Popp in Würzburg gedeckt.Mit der „Kulturgeschichte aus erster Hand — Berichte von Augenzeugen und Zeitgenossen” (432 Seiten, illustriert, 124.30 S) hat derVerlag einen neuartigen Typ von Bildungsbuch begründet, der jahr- tausendeweit auf Quellen zurückgreift. Diese Quellenauswahl ist hier überaus sorgsam und glücklich durchgeführt: hier sind die fehlenden Autoritäten und Leitbilder der Jugend! — Den allenthalben auftauchenden Versuchen, dem Krimi- Hunger der jungen Leute auf saubere und unbedenkliche
Am Äiiiaug war cue „neicnspost . uas xierz von Druck- und Verlagshäusern ist fast immer die Zeitung. Das „Herz Reichspost“ schlug sogar schon früher, als sein Corpus — das neue Haus Herold — am Leben war.Die Chronik dieser Zeitung, die in mehreren Phasen das Schicksal und die Geschichte Österreichs wesentlich mitbestimmt hat, ist noch nicht geschrieben. Man findet das meiste darüber in den leider vergriffenen beiden Memoirenbänden des Mannes, der als Herausgeber und Chefredakteur ab 1903 35 Jahre von den 44 Jahren der Lebenszeit der Zeitung (1894 bis 1938) ihr Geschick
Sehr geehrter Herr Maximilian Schell!In der Literaturbeilage der großen deutschen Zeitung „Die Welt“ (Nummer 92/1963) lese ich unter dem Titel „Die Wespen und die Prominenz“ Ihre vernichtende Abrechnung mit den „Wespen“ unserer Tage: einer ganz bestimmten Abart der sonst so lobenswerten Zunft der Film- und Photoreporter.Ich gehöre zwar nicht zur Prominenz, die unter ihren Stichen und Blitzen zuvorderst zu leiden hat; bei vielen Anlässen aber habe auch ich das nerventötende Klicken und Summen ihrer Folterinstrumente an Leib und Seele erlitten. Ich bin Journalist und Filmkritiker
Es war kürzlich an dieser Stelle (siehe „Die Furche“ Nr. 48 vom 2. Dezember 1961) vom „Brennspiegel Film“ die Rede, der nahezu alle Züge der Zeit aufnehme, überhöhe oder verzerre und solcherart wieder in die Zeit zurückwirke. Der Angstfilm und der Kriegsfilm (I. und 11. Kapitel) waren als erste Auswahl dieser Wechselwirkung ausführlicher behandelt — drei weitere mögen hier den Gedanken beschließen.III. KAPITEL: DAS SÜSSE LEBENTP\aß der Slogan von der dolce vita in Rom geprägt worden ist, ist kein Zufall. Das wilde, demokratische Aufschießen der Weltstadt, abzulesen an dem
Der Film, das Phänomen Film, ist ein Brennspiegel, in dem sich die einfaUenden Züge der Zeit brechen. In seinem Brennpunkt entzünden sich diese überhöhten oder verzerrten Tendenzen in Form der Millionen Filme und wirken in dieser ihren neuen Gestalt wieder in die Zeit zurück. Durch letzteres erhält christliche Filmarbeit ihren besonderen Sinn, durch ersteres die Sorge, die Seelsorge an der Zeit: „Woraus zu ersehen wäre, wodurch der Film letztlich besser werden könnte“ (Gunter Kroll).1. WAS IST HINTER DEM BRETTERZAUN?Hier Männer,Abenteurer, Desperados, schuldig und
Es ist überflüssig geworden, über das Phänomen der Taschenbücher zu meditieren. Ihr Sieg ist vollkommen im ungeheuren Wandel des Verhältnisses des .Menschen zum Buch verständlich, und es bleibt nur noch übrig, die einzelnen Stationen zu verzeichnen.
DIE FRIEDENSPOLITIK DES PER1KLES. Von Karl D i e n e 11. Rudolf-M.-Rohrer- Verlag, Wien-Wiesbaden. 174 Seiten. Preis 86 S.Perikies gehört zu den schwankendsten Charakterbildern der Geschichte. Schon die Zeitgenossen haben ihm nichts geschenkt. Das Schicksal stellte ihn in jene glanzvoll und zugleich düster schimmernde Epoche der griechischen Geschichte, in der — zwischen Waffen und Musen — eine kühne Staatenbundidee in Dualismus auseinanderbrach — er führte letzten Endes zum Untergang Griechenlands. Andere Widersprüche, in der Person und im wortkargen „Frieden-Krieg-Konzept" des
Zum zweiten Todestag des Gründers und Herausgebers der ,,Furche“, Dr. Friedrich Funder, am 19. Mai, setzt der Verfasser der untenstehenden Erinnerungen die zu Ostern des vorigen Jahres (siehe „Die Furche“ Nr. 16 vom 16. April 1960) begonnene Anekdotenreihe fort.ImprovisoriumZeitungen. Jubiläen und — Titelbilder haben ihre Schicksale „wie die Bücher“. Das Titelbild des Blattes, anläßlich des 10. Geburtstages der „Furche“, ja also, das war so eine eigene Sache.Es wollte und wollte nicht klappen. Viele Entwürfe lagen schon da, aber sie hatten durch die Bank keine Gnade
Das Werk Ferdinand Raimunds ist sachgemäß und liebevoll betreut. Schon ein Jahr nach seinem Tod, 1837, erschien Johann Nepomuk Vogls erste Gelamtausgabe; es folgten an wesentlichen die von Sauer-Glossy, Castles Hesse-Ausgabe, vor allem aber, seit 30 Jahren bis heute mustergültig, Castle-Brukners sechsbändige kritische, alle Briefe und Quellen umfassende Schroll-Ausgabe. Die beste jüngere ist zweifellos die neue Bergland-Ausgabe: Ferdinand Raimund, Dramatische Werke in zwei Bänden. Mit einer Einführung, Einzelvorworten und einem Nachwort. Herausgegeben von Gustav Pichler, Präsident der
GESCHICHTEN AUS DEM WIENERWALD. Hundert österreichische Anekdoten. Von Mirko J e 1 u-s i c h. Pilgram-Verlag, Salzburg 1960. 95 Seiten, vier mehrfarbige Bildtafeln, geb. mit Schutzumschlag. Preis 42 S.Der „Maler“ des historischen, politisch angehauchten Größporträts hat hier mit dem Haarpinsel Miniaturen gemalt, mit einer Liebe zum Detail und einer Liebe zur „Idee“, die auf der rechten Seite Österreichs nicht häufig anzutreffen ist. Die Ausgabe 1952 hat nunmehr vier farbige Illustrationen und einen hübschen Umschlag erhalten. Der Text der „endgültigen Ausgabe“ ist geblieben
IM BERLINER WESTSANATORIUM, Deutschlands Künstlermassenmausoleum, ist am 15. Oktober die deutsche Filmdarstellerin Henny Porten gestorben. Die Verlautbarung des Chefarztes, die Patientin habe ein langes chronisches Leiden gehabt, das schon vor einem halben Jahr erfolglos operiert worden war, läßt keinen Zweifel über die Art und die Heimtücke der Krankheit zu.IHR IST GESCHEHEN, was Grillparzer das Bitterste von allem nennt: „Vermissen, was schon unser war, / Den Kranz verlieren aus dem Haar; / Nachdem man sterben sich gesehen, / Mit seiner eignen Leiche gehen.“ So sehr war sie, die
Wenn das Wort der alten Römer, nach dem auch Bücher ihre Schicksale haben, zutrifft, dann gilt es für dieses Buch. „Dieses Buch“, schreibt die Autorin in der Widmung, „ist meinem Manne gewidmet, meiner, Sonne', in tiefer Dankbarkeit für die vierzig Jahre unserer glücklichen Ehe.“ Eine ungewöhnliche Hochzeitstagsgabe. Ungewöhnlich wie das Schicksal dieses Buches, seiner Dichterin und ihres geliebten Mannes, Mitarbeiters und Übersetzers. „Salzburger Trilogie“ könnte man es nennen, denn es ist die Frucht jener ersten, in allem und jedem überaus glücklichen Zeit, die dem
Am Nachmittag des 26. September 1960, ihres 26. Geburtstages, versuchte sich die französische Filmdarstellerin Brigitte Bardot in der Villa einer Freundin bei Nizza durch Veronal das Leben zu nehmen. Sie wurde noch recht* zeitig aufgefunden und ist nach den letzten Nachrichten wieder wohlauf.Offensichtlich handelte es sich diesmal um einen ernster gemeinten Selbstmordversuch als vor Jahfen, als'Brigitte durcrr'ffieseff'Tric^'veW ihren Eltern die Zustimmung zur Ehe mij ihrem ersten Gatten erpreßte. Trotzdem wäre1 <Mi:'-Nachricht ihre fünf Zeilen nicht wert, wenn nicht hinter dem
EIN STRAUSS VON IRRTÜMERN. Roman von Salvador de Madariaga. Aus dem Englischen von Hugo Raumann. Fischer-Bücherei, Band 345. Preis 2.20 DM. - OLIVIA. Von O Ii via. Roman. Fischer-Bücherei, Band 348. - JACOBOWSKY UND DER OBERST. Roman nach dem Bühnenstück von Franz Werfel. Von S. N. B ehr mann und George Fr o esc hl. Aus den Englischen („Me and the Colo-nel“) von Anton Langer. Eduard Wancura Verlag 1960. 219 Seiten. Preis 65 S.
BRIEFWECHSEL MIT SEINER FREUNDIN STELLA PATRICK CAMPBELL. Von Bernard Shaw. Herausgegeben von Alan Dent. 378 Seiten, ro-ro-ro-Taschenbuch Nr. 355/356.„Deine lieben Briefe sind alle nicht wahr. Aber sie sind wahre Wunder“, schreibt „Mrs. Pat“, die Schauspielerin, am 15. August 1933 an den Dichter. Das abenteuerliche Schicksal dieses einzigartigen, 40 Jahre währenden Briefwechsels ist erst unlängst in Erinnerung gebracht worden, als ein deutsches Künstlerpaar aus der Bühnenfassung dieser Briefe am Josefstädter Theater in Wien Funken und Feuer schlug.CLAUDINE GEHT. - DUETT. Von
Aus dem Verlag Haus Altenberg in Düsseldorf, dessen Publikationen aus der Tätigkeit der Katholischen Filmkommission für Deutschland hier schon mehrmals gewürdigt worden sind, kommt ein Kompendium von erstaunlichem Ausmaß: „6 000 Filme/ Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 195 8“, Handbuch V der Katholischen Filmkritik, Düsseldorf, 2. Auflage, März 1960, 637 Seiten. Es enthält die Kurzkritiken der Filmkommission mit sämtlichen Sachangaben, die staatlichen und kirchlichen Prädikate, ein Schmalfilmverzeichnis und eine Menge weiterer Übersichten. Das imponierende Werk macht
ES WAR IM ERSTEN AUFSATZ dieser Untersuchung (siehe „Die Furche“ Nr. 27 vom 2. Juli 1960) die Rede von allgemeinen Zeit-und von besonderen Filmimpulsen, die einander beeinflussen und steigern und jene erotische Hochspannung erzeugen, die sich im ganzen öffentlichen Leben unserer Zeit ausdrückt und allgemein fast wie eine Qual empfunden wird.Auch im Film. Niemals in der ganzen Filmgeschichte hat eine eindeutige, aufdringliche Erotik eine so große Rolle gespielt wie in unseren Tagen.VON DER GEBURTSSTUNDE AN kennzeichnet den Film unverkennbar ein erotischer Infantilismus und Primitivismus
FRANZ WERFEL: DIE DRAMEN. Herausgegeben von Adolf B. Klarmann. Zwei Bände in Kassette. S.-Fischer-Verlag, Frankfurt am Main 1959. 1088 Seiten. Leinen. Preis 48 DM. - JEAN COCTEAU: DRAMEN. Mit einem Vorwort von K. H. Ruppel. Albert-Langen—Georg-Müller-Verlag, München 1959. 421 Seiten. Leinen. Preis 16.80 DM. - JOHANN WOLFGANG GOETHE: GEDENKAUSGABE DER WERKE, BRIEFE UND GESPRÄCHE (XXIV Bände). Herausgegeben von Ernst Beutler. 1. Ergänzungsband (XXV): Johann Caspar, Cornelia und Catharina Elisabeth Goethe: Briefe aus dem Elternhaus. Artemis-Verlag, Zürich und Stuttgart 1960. 1028 Seiten. Leinen. Preis 27.80 sfr. - NIKOLAUS LENAU: SÄMTLICHE WERKE / BRIEFE. J. G. Cottasche Buchhandlung Nacäf., Stuttgart 1959. 1091 Seiten. Leinen. Preis 28 DM. - SHAKESPEARE: KING LEAR / KÖNIG LEAR. Englisch und Deutsch. Rowohlts Klassiker der Literatur und Wissenschaft 1960. Nr. 70. 222 Seiten. Preis 1.90 DM
22 Jahre, nachdem die Weltgeschichte im März 1938 das Vorhaben im letzten Augenblick zerschlug, findet nun in Wien ein Weltkongreß der Internationalen Katholischen Filmexekutive (OCIC) statt: Filmstudientage mit dem Thema „Jugend, Film und Öffentlichkeit“ und die Generalversammlung des Internationalen Katholischen Filmbüros. Aus 30 Ländern und allen fünf Kontinenten sind 150 Delegierte in allen Hautfarben gekommen. In tief besinnlicher Stimmung begann der Kongreß am Sonntag mit einer Betsingmesse im Dom zu Sankt Stephan. Kardinal König stellte in den Mittelpunkt seiner Ansprache
DIE ATOMBOMBE VON HIROSHIMA hatte einen Namen, einen first name zumindest, der mit weißem Lack auf den dunklen Mantel des Bombenkörpers gemalt war. Der Name war Gilda. „Gilda“ war der Titel eines überaus beliebten Films, und seine Darstellerin, Rita Hay-worth, stand damals auf dem Gipfel ihres seinerzeit ausschließlich glamourösen Starruhmes. Ihre Bilder klebten auf den Spinden der Kasernen, auf den Panzern der Invasionsarmeen und, wie gesagt, ihr Rollenname, sprühend vor Sinneslust und Lebensfreude, schmückte die Bombe von Hiroshima, solcherart noch den hunderttausenden Toten und
DIE FRAU UND DIE TECHNIK. Von Gertrud von Le Fort. Die kleinen Bücher der Arche, Nr. 290/291. Im Verlag der Arche, Zürich. 72 Seiten. Preis 25.85 S. - DIE LETZTE BEGEGNUNG. Novelle von Gertrud von Le Fort. Insel-Verlag, Wiesbaden. 40 Seiten. Preis 3.80 DM
Oesterreichs bedeutende Beiträge zur Filmliteratur sind an den Fingern einer Hand abzuzählen. Um so schwerer wiegt eine Publikation, die (nach Rudolf Oertels erstem Versuch in „Macht und Magie des Films“) nunmehr die Geschichte des österreichischen Films und seiner Persönlichkeiten in enzyklopädischer Form vorlegt: „Kleines Filmlexikon des österreichischen Films“, herausgegeben und redigiert von Dr. Ludwig Gesek, unter Mitarbeit von Otto W1 a d i k a u. a. (erschienen als Heft 22—30 der Zeitschrift „Filmkunst“, Kommissionsverlag und Auslieferung für den Buchhandel:
Es beginnt mit fast gespielter Harmlosigkeit wie eine Elementargrammatik des Films. Eine gute Grammatik, denn Fritz Kempe, Direktor der Staatlichen Landesbildstelle Hamburg, verfügt' über ein immenses Vergleichsmaterial und den ordnenden Blick des Fachmannes und Pädagogen. Sein Buch „Film — Technik, Gestaltung, Wirkung“ (Georg-Westermann-Verlag, Braun-schweig, 196 Seiten mit zahlreichen Färb- und Schwarzweißbildern, Ganzleinen 19.80 DM) spult vorerst in sieben Kapiteln das ganze Abc des Films ab, von . den Maßen der Filmstreifen über den Atelierbetrieb bis zum Raumfilm. Mit diesen
Zu einem Festspiil' gehoren drelf eine natirliche Ktlisse eine' ldee uhif aain i2iiübbter;’' det tleii Quell aus dem Felsen schlägt. Das Kärntner Burgenstädtchen Friesach präsentiert in den Ruinen des Petersberg-Schlosses eine Naturbühne von einfacher Großartigkeit, in seiner reichbewegten Geschichte (zurück bis zum deutschen Ludwig) die Idee mittelalterlicher Machtkämpfe-Tragik, die uns Heutigen mehr denn je auf der Haut brennt, und im Universaltalent des Schöpfers, Regisseurs und Hauptdarstellers seiner Festspiele, Hannes Sandler, einen Besessenen, dem zudem sein Architektenberuf
Es klingt schön und verlockend: „Die schönsten Erzählungen aus Oesterreich.“ Handbuch unvergänglicher Prosa. Mit einem Geleitwort von Franz Theodor C s o k o r. Lizenzausgabe für die Büchergilde Gutenberg, Wien, sonst Verlag Kurt Desch, Wien-München-Basel. 846 Seiten, 22.50 DM. Aber man sollte vorsichtiger sein mit solchen Vorschußlorbeeren. Gewiß haben 100 Jahre schon genügt, um vieles in diesem Buche, von Grillparzer, Sealsfield und Stifter bis Broch und Musil, im Glanze der Unvergänglichkeit zu bewahren. Schwieriger wird es in der neuesten Zeit, wenn sich die Unsterblichkeit
Von den schon toten Dichterpersönlichkeiten dieses Jahrhunderts hat kaum eine eine so hingebende Betreuung ihres Nachlasses und ihres Fortwirkens gefunden wie Enrica von Handel-Mazzetti durch den Wiener und nun schon seit langem Wahlheimat- Linzer Dr. Kurt Vancsa. Diesem Amhebelsitzen, dem emsigen Suchen, Forschen und Deuten in den zum Teil noch ungehobenen Schätzen des 1956 eröffneten Handel-Mazzetti-Archivs der Bundesstaat- r liehen Stjadienbibliothek Linz ist auch die Neuaus- gabe.. einys_sonderbareri. Dokumentes zu danken„ das zu den seltensten und kostbarsten dichterischen
Wenn man die Gelder und Menschen zählte, die der Film in Bewegung setzt, wenn heute Psychologie und Pädagogik, aber auch Politik und Geschichte tastend die tieferen Wirkungsschichten des Films abzuheben versuchen und dabei die unmeßbaren Einflüsse des Films auf den Einzelmenschen, auf Klassen und Rassen, Nationen und Weltreiche, nicht zuletzt: auf Krieg und Frieden, meßbar machen wollen, dann muß man die im Titel gestellte Frage ohne Zögern bejahen. Der Wiener Theoretiker und Praktiker Rudolf O e r t e 1 geht noch weiter. Er hat die tiefliegenden Kabel dieser weltweiten „neuen
Im Rahmen des „Fischer-Lexikons“ der Fischer-Bücherei, das in 34 Bänden eine systematische Enzyklopädie des modernen Wissens geben soll und in erstaunlich kurzer Zeit bereits auf 12 Bändchen angewachsen ist, erschien als Band 9: „Film, Rundfunk, Fernsehen“, herausgegeben von Lotte H. Eisner und Heinz Friedrich, 368 Seiten, Preis 3.30 DM.- Max Ophuls und Friedrich Bischoff waren mit dem Urkonzept des Bandes betraut; der Tod nahm dem ersteren, Krankheit dem letzteren die Feder aus der Hand. Die neuen Herausgeber sind mehr als Lückenbüßer. Sie erkannten das Gemeinsame der drei
Vielleicht ist der Autor gar nicht so erfreut darüber, wenn wir ihn den österreichischen Don Camillo nennen. Warum aber nicht? Immerhin, er war Priester, der Schalk und Menschenfreund Guareschis; er redete mit Gott wie mit seinesgleichen. Michael Horatczuk redet mit den Menschen, nicht wie ein Lehrer und Prediger, sondern wie sie selber untereinander reden. Das mag den gewaltigen Nachhall seiner Bücher miterklären: „Hier lacht der Aszet“ liegt binnen kurzem in 5., „Lahme gehen zu Gott“ in 4. Auflage vor.Diesmal sind die „Schlagworte“ dran. „Schlagwort“ — ein merkwürdiges
Geflügelte Worte. Von Georg Büchmann. Zweite, ergänzte Auflage. 440 Seiten. Preis: Ganzleinen 9.80, Halbleder 11.50 DM. — Zitatenschatz der Weltliteratur. Von Richard Zoozmann. 9. Auflage. 922 Spalten. Preis: Ganzleinen 12.50, Halbleder 13.80 DM. — Beide: Verlag Praktisches Wissen F. W. Peters, Berlin W 15., Georg Büchmann (1822 bis 1884) war ein Sprachgenie, ein stiller Gelehrter. Seiner umfassenden Kenntnis der Weltliteratur entsprangen in den sechziger Jahren die „Geflügelten Worte“, die Büchmann nicht als bloße Zitate verstanden wissen wollte, sondern als „solche Worte,
„Mag auch die Zeit ihrem Werk nicht günstig sein, wie die gegenwärtige kleine Schar der Getreuen zu bezeugen scheint — sie war ja d.ich eine literarische Macht und ihr Werk ein hohes Lied der Liebe, was man nicht vergessen sollte.“ Diese Worte stammen aus einem Brief des unermüdlichen Sachwalters des literarischen Erbes der Handel-Mazzetti, Dr. Kurt V a n c s a, mit dem er die von ihm besorgte und eingeleitete neue Auswahl: „Enrica v. Hände 1-Mazzetti: Ein groß Ding ist die Liebe“ (Stiasny-Verlag, Graz und Wien, 128 Seiten) dem Rezensenten übermittelte. Vancsas „Einleitung“
Der neue „Bergland-Grillparzer“ gewinnt seinen Eigenwert aus der klugen und überaus reichen Auswahl, besonders aber durch die moderne Deutung der Einleitung des Herausgebers.Die Ausgabe enthält in ihrem ersten Band neben 60 interessanten Kunstdruckbildern einen kurzen genealogischen Abriß, in „Leben und Werk“ eine umfängliche Synchrondarstellung aller 19 Wohnungen und äußeren Lebensereignisse mit dem Werk sowie zwei bedeutende Ausführungen des Herausgebers: „Die Wirkung Grillparzers auf die Welt — gestern und heute“ und „Das Leben Grillparzers“; ihnen folgen: die
Es hat einen tiefen Sinn, wenn in unseren Tagen die größte lebende katholische Dichterin in einer Vision der letzten Hugenottenverfolgungen unter dem XV. Ludwig das Gesetz wiederentdeckt„ dem ihr ganzes bisheriges Werk (die „Erzählenden Schriften“ liegen ja nun seit 1956, drei Bände stark, gesammelt vor) mit unendlich zäher Liebe und Geduld gefolgt ist. Auch in dieser ihrer neuesten Novelle, „D e r Turm der Beständigkeit“, geht es Gertrud von L e F o r t „nicht um Toleranz, sondern um etwas viel Feineres und Tieferes: es geht um Menschlichkeit und Erbarmen, die man auch
Wir haben vor wenigen Monaten seines 75. Geburtstages und vor kurzem, am 26. Jänner, seines 35. Todestages gedacht: Alfons Petzolds, der großen Verlegenheit unserer Literaturgeschichte, die ihn nicht zu kartieren vermag — ob er zur Prosa oder zur1 Lyrik, zur Revolution oder zur Mystik, zum Realismus oder zur Romantik, zum glühenden deutschösterreichischen Kriegspatriotismus oder zum internationalen Pazifismus zu zählen sei. Er ist daran unschuldig, denn er hat sich zeitlebens ohne eigentliche Widersprüche, schlicht und natürlich als lebende, leidende und schöpferische Kreatur,
Mit Heinrich Fraenkel „Unsterblicher Film“, Die große Chronik II. Teil: Vom ersten Ton bis zur farbigen Breitwand, Bildteil von Wilhelm Winkel (Kindler-Verlag, München 1957. 499 Seiten, davon 230 Seiten Text und 120 Seiten „Stichworte“ und Register sowie 230 Bilder. Preis 14.50 DM), liegt nunmehr (nach' Sadoul, Zglinicky und Knaur) die kompletteste und aktualisierteste Filmgeschichte in deutscher Sprache vor. Der Band II reicht von 1926 bis Spätherbst 1957 („Stresemann“, „Vater, unser bestes Stück“) und umfaßt damit nicht nur die technischen Revolutionen von Tonfilm,
ÄljaC Rächmanowa's neuer biographischer Roman c Hätfeäes Zärehofes“ (Öie Ehe Wíkhnttef PuscRkinf)?’Verlag Hüb'ör & 'Co.,' Fraüdp- feld, 390 Seiten, ist nicht eigentlich' das, was män einen „Puschkin-Roman“ zu nennen pflegt. Alja Rachmanowa hätte ihn schreiben können. Sie wußte viel, alles -von Puschkin, von der Wiege bis zum Grabe, .und durch jede Zeile ihres neuen Werkes sickert das gewissenhafte Quellenstudium .— die von ihr benützte Literatur, besonders Puschkins und seiner Freunde Briefe, am Schlüsse sauber aufgeführt, nimmt allein ohne Biographien acht
Neuerscheinungen der Fischer-BüchereiMit de ügioßen Sterben į -.dtr Prachtausgaben in, blauem Saffian oder Goldpreßleinehi, der Klassiker io. 32 und 56 ’Bä nden, ist unzweifelhaft ein gutes Stück bürgerlicher Bildungsfassade und Innenarchitektur verschwunden. So wie die moderne Klein- und Mittelarchitektur nicht mehr den raumfressenden gläsernen Prunk einstiger Bücherstellagen und Vitrinen verträgt, ist der heutige Leser auch hier neuen sachlichen Lebensstilen zugeneigt und legt weniger Wert auf feierliche Hüllen als auf möglichst rasch zu erreichende Sachen und Inhalte. Das mag
„Jehova segnet die Gipfel der Welt. Begnadet und glücklich jene, die im Zeichen der Allmacht in liebt und Freiheit auf den firnen zu wandeln berufen sind.Dieses schöne Wort fand Don Achilles R a 11 i, später Papst Pius XI., am Tage, da ihm mit einem zweiten bergfreudigen Priester, Monsignore Luigi G r a s e 11 i, und zwei Führern aus Courmayeur am 31. Juli 1888 die erste Ueberschreitung des Monte Rosa von Macugnaga nach Zermatt geglückt war. Karl D o m e n i g g hat es vor Jahren in Erinnerung gebracht, als Leitwort einer Aufsatzreihe „Oesterreichische Kirchenfürsten als Bezwinger
Das Grab des Neides. Von Stephan Andres. Verlag R. Piper & Co., München. 120 Seiten.In Stefan Andres’ Werk gibt es keinen Rückschritt. Die Kühnheit seiner Vorwürfe, die virtuose Handhabung der „Rückblendung“ und die kleistischstrenge Sprache sind wieder gewachsen. Die Kohlezeichnungen Hans Fronius’ haben den innersten Rhythmus der Erzählung erspürt und gehen mit, schwingen mit, schaffen mit.Der Trollelch. Von Mikkjel F ö n h u s. Biederstein- Verlag, München. 217 Seiten. Preis 10.80 DM.Auch in dieser gespenstischen Geschichte von geheimnisvoller Schicksalsverbundenheit
Das tragische Schicksal, daß die stürmische Entwicklung des Films selbst wichtige Veröffentlichungen der Filmästheten in den letzten Jahrzehnten veralten ließ, teilt die bedeutendste katholische Enuntiation zu diesem Thema: die Enzyklika Papst Pius' XI. „Vigilanti cura“ vom Jahre 1936 ganz und ga'%icht. Das ist kein ZufalL Die sittlich-religiösen Maßstäbe, die die Enzyklika an das erregende, weltbewegende Phänomen Film legte, erwiesen sich, wie auch sonst, eben auch hier krisenfester und dauernder als die ehrenvollsten Irrtümer und kühnsten Thesen der Aestheten, bestenfalls
Das große Werk der größten Dichterin des heutigen Deutschland, der 80jährigen Gertrud von Le Fort, hat beziehungsreiche Vorspiele, die Jahrhunderte zurück und tief in ihr allerjüngstes Schaffen hineinreichen. Auf dem Weg ihrer Ahnen, die als Hugenotten von Savoyen nach Genf flüchten, als Offiziere für Ludwig XVI. in den Tuilerien fechten, unter dem russischen Peter dienen und schließlich im Nordischen Krieg nach Mecklenburg gelangen, toben gnadenlose Kämpfe für Gott und Vaterland: sie werden Jahrhunderte später im Herz der Dichterin noch einmal aufgenommen, bis zum letzten
Das innere und äußere Wachsen der Fischer-Bücherei (Frankfurt/M.—Hamburg) ist erstaunlich. Fast eineinhalbhundert Bände liegen bis heute vor. Ihre Auswahl verrät Fachkundigkeit und Mut.Walter Rehm schickt den Fragmenten und Aufsätzen (nicht Dichtungen) des Bandes „Novalis“ eine kluge Theorie des Interessanten voraus. Karl Löwith hat „Nietzsche“ ausgewählt und aus neuester Sicht eingeleitet: trotzdem bleiben hier einige Kürzungen problematisch. Verdienstvoll die vollständigen Doppelband-Ausgaben von Franz Werfeis „Die Geschwister von Neapel“ und George Bernanos'
„Um die Filmgeschichte eines Volkes in ihren großen Zügen aufzuzeigen, erscheint es mir angebracht, die Methoden der Stilkunde und Stilentwicklung, wie sie die Kunsthistoriker ausgebaut haben, anzuwenden.“Mit diesen Worten charakterisiert die Autorin (Lotte H Eisner „Dämonische Leinwand“, der rfeuen Film-Verlagsgesellschaft Feldt, Wiesbaden-Biebrich. 173 Seiten) selbst am treffendsten Art und Weise, aber auch die Problematik dieses gescheiten und temperamentvollen Werkes über die Aetas aurea des deutschen Stummfilms. Denn sowenig es dem Film schadet, wenn einmal nicht Kom-merz oder
Der Buchklub Ex libris, Zürich, legte kürzlich Alexandra Rachmanowas Roman der Ehe Leo Tolstojs, „T r a g ö d i e einer Liebe“ (523 Seiten), auf. Es bleibt ein außerordentliches Verdienst der heute wohl unbestritten besten Keiinerin und poetischen Deuterin der russischen Seele, dem Leser in, diesem großartigen psychologischen Aufriß einen klaren Weg durch die widerspruchsvollen Selbstzeugnisse Tolstojs und die nicht minder unklaren biographischen Bruchstücke von Freunden und Forschern gebahnt zu haben. Die unheilvolle Rolle, die besonders im letzten Akt des Dramas Freunde und eigene
Walt Disney: „Wunder der Prärie.“ Entdeckungsreisen im Reiche der Natur, 2. Band. Gf schrieben von Louis Bromfield. Deutsch von Frnst Sander. Carl Gabler G. m. b. H„ München. 74 Seiten, 113 Farbbilder
Mit dem Segen und Fluch des „Wunderkindes“ behaftet, frühreif und früh aus Heimat und Elternhaus gedrängt, immer hungernd nach Liebe und immer enttäuscht — keine Gleichung, die glatt aufgeht: das ist das in unruhigen Kurven zuckende Leben und Schicksal• der russischen Mathematikerin und Frauenrechtskämpferin Sonja Kowalewski (1850 bis 1891). Ihr Werk, unangefochtene, bleibende Untersuchungen über Funktionentheorie und Differentialgleichungen, liegt klar vor uns. Ihr Leben, voll Widersprüchen und kaum zu erahnenden subtilen See lischen Schwingungen, war bisher in manches Dunke
Modern war vor 50 Jahren jener abgerissene, gerissene kleine Geschäftsmann, der in Amerika mit dem Bleistift in der Hand eine Stunde lang die Besucher einer dieser neuartigen Kinobuden notierte und auf dieser Zahl seine phantastische Karriere aufbaute, die ihn in fünf Jahren zum Millionär machte.Modern war vor 30 Jahren jener kluge östliche Ideologe Bela Balacs, der auf dem Höhepunkt des Stummfilms die Fahne eines berückenden Idealismus entrollte und an der Pforte des säkularisierten Tempels die These anschlug: „Der sichtbare Mensch“ ist da. Der Mensch hat die verschollene Sprache
In einer nachrevolutionären Zeit haben s politisch gebundene Herausgeber von Gedichtanthologien nicht leicht. Welcher Grundsatz bleibt zur Beurteilung von Gedichten übrig, wenn die weltanschauliche Bestimmung ausfällt? Das reine Maß des Gedichts? — Das beinahe gleichzeitige Erscheinen zweier Anthologien junger österreichischer Autoren — „Tür an Tür“ im Bergland-Verlag, Wien, und „Weg und Bekenntnis“ im Verlag Stiaßny, Graz — gibt zu dieser Frage Anlaß.In den Vorworten der beiden Sammlungen stehen richtungweisende Sätze. Auf der einen Seite, man darf sie getrost die
Eine natürliche Frommheit und Gläubigkeit, starke Intuition und unerhörter Quellenstudiumsfleiß kennzeichnet das imposante Werk der in der Schweiz lebenden, in ihrem literarischen Anfang und Aufstieg so intim mit Oesterreich verbundenen Russin AI j a Rachmanowa. Ihr neuer Roman „D i e falsche Zarin“ (Verlag Huber & Co., Frauenfeld, Schweiz, 300 Seiten) hat in wenigen Monaten zwei Auflagen durcheilt und stellt unzweifelhaft einen neuen, glänzenden Höhepunkt in ihrem literarischen Gesamtwerk dar. Er verfolgt auf den verdunkelten Spuren zahlloser befangener und echter historischer
In diesen heißen Sommertagen, da sich wieder einmal der Schicksalstag der Stauffcnberg-Erhebung jährt, rufen — ein ungewöhnliches Ereignis! — gleich zwei deutsche Filme desselben Themas auf einmal die Erinnerung an das blutigste Opfer der gegennationalsozialistischen Widerstandsbewegung wach. Aufsehenerregende Prozesse und Proteste lassen im Hintergrund des vieldiskutierten Vorganges wie schon beim Hitler-Film „Der letzte Akt“ die Frage laut werden, cb und wie weit solche Filme überhaupt imstande sind, der Bedeutung und den tiefen geistigen Hintergründen solcher Taten Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
Es ist eigentlich noch gar nicht so lange her, daß wir eine „Filmliteratur“ haben. Jahrzehntelang genügten der Masse die grellbunten biographischen Traktätchen — fehlerhaft und kritiklos und immer am Rande von Schund und Schmutz tänzelnd.Filmkunde und Filmwissenschaft haben wir, von einzelnen Vorgängern abgesehen, erst seit dem zweiten Weltkrieg. Sie ist gerade in unseren Tagen erfreulich im Wachsen.Eine abundante Darstellung der Situation in Europa vermittelt der Dokumente-Verlag Offenburg in Baden mit „Der Filfi in Europa“ (104 Seiten, illustriert). Zonale Quer- und kritische
Einrichtungen wie diese echte „Wiener Biennale“, die einzigen religiösen Filmfestwochen auf der Welt, sind nach zwei Ausdehnungen hin zu messen: einer äußeren, die sich in Glanz und Gloria des Andranges, der Empfänge und des öffentlichen Widerhalles zu spiegeln pflegt, und einer inneren, schwieriger ablesbaren: des religiösen und künstlerischen Eingriffes in das Erleben und Leben des einzelnen.In der Regel ist es nun so, daß das Vorschlagen der einen Intensität die andere zu erdrücken droht. Daß die IV. Internationale Festwoche des religiösen Films, die am Abend des 30. April
In der neuerdings so beliebten Gattung der Taschenbücher, der wohlfeilen und zur Reiselektüre wie geschaffenen handlichen Ausgaben älterer und neuerer Erzählungsliteratur, deren aller Wiege wohl bei Ro-Ro-Ro gestanden ist, konnte sich die österreichisch-deutsche „Seitenlinie“ der Forum-Taschenbücher in erstaunlich kurzer Zeit ihre Position schaffen. Das äußere Kleid, der bunte Karton, folgt dem Zuge der Zeit, das anspruchslose Papier der knappen Preiserstellung. Lobenswert der Vorspruch zu jedem Buch und der biographische Abriß mit Bild des Autors.Die Auswahl der bisherigen 14
Der deutsche Wald. Ein Bildwerk. Eingeleitet von Friedrich Schnack, Athanäum-Verlag, Bonn. 88 Seiten.Der Titel läßt Schlimmes befürchten — um so angenehmer die Ueberraschung. Sehr verhalten und besinnlich der Essay, zauberhaft die Bildtafeln, von eindringlicher Poesie die dichterischen Nachklänge. •Salzburg von A bis Z. Gesammelt und herausgegeben von Josef Kaut. Alpen-Verlag, Salzburg-Wien, 296 Seiten. Preis 84 S.Viel, viel schöner, umfassender und spritziger als das gleichnamige Wiener Buch. Bei allem Respekt vor dem ehrwürdigen Alten breitet sich sonnige, geistvolle Ironie über
Ueber die Geschichte des „Kalenders“ gibt es eine unübersehbare Literatur. Sie ist berechtigt, denn der Kalender in allen seinen Formen, vom anspruchsvollen Kunstwerk bis zum schlichten Volksbuch, ist wie kaum anderes ein Spiegelbild der Zeit und ihrer Kultur.Schöner, reicher und stattlicher denn je präsentiert sich diesmal der „Wiener Diözesankalen-d e r“ (Erzb. Seelsorgeamt, 210 Seiten, Preis S 10.—). Er feiert 10 Jahre kirchliche Aufbauarbeit nach dem Kriege und gibt in klugem, kühnem Aufriß ein imposantes Bild aus schlechtweg allen Gebieten des kirchlichen Lebens: Bau und
„Columbus — Unterhaltung und Wissen“ (Verlag Hallwag) hat in den fünf Jahren seines Erscheinens seinem Titel Ehre gemacht. Er hat mit den Augen der Jugend eine neue Welt entdeckt, eine Welt der Arbeit und des Spiels, des Ernstes und der Heiterkeit, der alten Leistung und des aufregenden Erlebnisses unserer Zeit der modernen Entdeckungen undAlle Bücher liefert Buchhandlg, Tyrolia, Innsbruck.der Fahrten in neue Weltenräume. Neue Themenkreise sind dem Buche zugewachsen, die Kulturgeschichte hat sich erweitert, geblieben ist die Würze des Buches: die amüsanten Denkaufgaben. Illustration
Hier liegt die „vierte Serie" einer anspruchsvollen Bibliothek der modernen Weltliteratur vor, die sich wie die vorigen der klugen Auswahl wie der. kultiviertesten deutschen Uebertragung rühmen darf. Die letztere bringt uns selbst so fremde, dem Mitteleuropäer nicht gleich zugängliche Duktusse nahe, wie etwa des Spaniers Dämaso A 1 o n s o s existentiellen Aufschrei in den Gedichten „Söhne des Zorns“, des frühgereiften, frühvollendeten Franzosen Alain- F o u r n i e r Briefe („Jugendbildnis“), Vorberichte zu seinem einzigen Roman „Le Grand Meaulnes , und schließlich die
Unsere Zeit hat eine neue Art der Klassikerausgaben geboren. Von den Regalen verschwinden die bürgerlichen Bildungsalibis, die (ungelesenen) „Sämtlichen Werke" in sechs, zwölf und mehr B¿unden. Ein- und zweibändige, atem- und raumsparende Dünndruckbände, klug eingeleitete und bedacht ausgewählte Ausgaben sind die große Mode: aus der Not ist eine richtige Tugend geworden.Denn — um ein Beispiel zu nennen — ein (ganze sechs Seiten starke) moderne Gegenwartsdeutung, wie sie Reinhold Schneider der E i c h en.d o rf f - Pr.o s a-Ausgabe des Bergland- Verlages Erzählungen und Das