Die Antwort auf die Frage, wie ich zu meiner Dichtung gekommen bin, ist sehr einfach: ich bin nicht zu ihr gekommen, sondern ich war immer mit ihr zusammen, soweit ich zu denken vermag. Zwar lese ich immer wieder in den Besprechungen, die man meinen Büchern schenkt, ich habe spät zu dichten begonnen. Das ist nicht richtig, ich habe im Gegenteil sehr früh begonnen. Man sagt mir, ich hätte als Kind beständig kleine, selbstverfaßte Verschen hergesagt — meine Mutter hat sie aufgeschrieben. Sie bewahrte auch, als ich dann schon schreiben konnte, meine mit schauriger Orthographie
Wenn wir die Veränderungen betrachten, welche die Entwicklung einer ungeahnt großartigen Technik auf der ganzen Erde hervorgebracht hat, so überkommt uns eine gewisse Beklemmung. Nicht etwa, daß diese ihren Grund in der Technik selbst hat — das Staunenerregende ihrer Leistungen, die Macht über die Naturgewalten, die sie dem Menschen verleiht, die Erleichterungen und Erhöhungen seines Lebens, die sie geschaffen hat, erfordern unsere Dankbarkeit. Es fragt sich nur, ob der Mensch selbst, der uns dieses großartige Geschenk darbietet, ihm auch gewachsen ist — gewachsen nicht nur im Sinne
Dies ist die Geschickte einer denkwürdigen Heimkehr zu Gott. Der Prinz von Beauvau, Freidenker, Günstling der allmächtigen Marquise am Hofes des Franzosenkönigs, hat als Gouverneur aus dem Turm von Aigues-Mortes in einer Anwandlung von menschlichem Mitleid die Hugenottenfrauen freigelassen — ohne königliche Vollmacht. Wer rettet ihn vor der Ungnade des Königs? Die Marquise? Der Jesuitenpater, an den sie ihn gewiesen hat? Das nachfolgende Gespräch zwischen Prinz und Pater bereitet des Prinzen Einkehr und endgültige Heimkehr vor.(Aus „Der Turm der Beständigkeit“, Insel-Verlag 1957.)
Die Frage1: „Soll die Jugend heute noch die Klassiker lesen?“ möchte ich mit der Gegenfrage beantworten: Warum sollte die Jugend sie heute nicht mehr lesen? Die wirklichen Werte ändern sich nicht, auch der Mensch als solcher ändert sich nicht, zu ändern vermögen sich nur die äußeren Umstände seiher Existenz. Nun ist es richtig, daß diese in den letzten Jahrzehnten eirtem großen Wandel unterworfen waren, allein voh daher kann die Aufgabe der Bildung — und um eine Bildungsfrage geht es hier — nicht bestimmt werden. Bildung hängt weder von den äußeren Umständen ab, noch hat
Die Aufforderung, über die abendländische Frau zu schreiben, kann nur verstanden werden als ein Anruf zur Selbstbesinnung. Denn die Frage, die wir uns vorlegen müssen, lautet: Ist die Erneuerung des christlichen Abendlandes möglich? Damit ist die tiefe Bedrohtheit der gemeinsamen christlichen Kultur unseres Erdteiles freimütig zugegeben. Aber, so werden viele fragen, liegt nicht die Rettung dieser Kultur in erster Linie dem Manne ob, ist sie nicht abhängig von den großen geschichtlichen Entscheidungen, die ausschließlich ihm vertraut sind? Kein Zweifel, die grausamen Kriege, welche