Bücher machen ist nicht schwer, sie verkaufen dagegen sehr.” Das könnte als Motto jener 13 steirischen Verleger(innen) dienen, die sich aus Anlaß des Österreich-Schwerpunktes bei der Frankfurter Buchmesse zu einer Werbepartnerschaft zusammengeschlossen haben. Eine Kooperation mit regionalem Aufbau erscheint für Verlage eher un -gewöhnlich, da sich die „Buchmacher” üblicherweise über ihr Programm und nicht über ihre lokale Nähe definieren. Das ist auch der Grund dafür, daß einer der prominentesten, der literarische Verleger Maximilian Droschl, nicht dafür zu gewinnen war. Die
Wer mit seinen literarischen Erzeugnissen in die Öffentlichkeit gehen will, dem seien drei Literatur-Preisausschreibungen anempfohlen:Die Marktgemeinde St. Florian lädt alle Autorinnen und Autoren unter dem 'Titel „Floriana 95” ein, unveröffentlichte Texte zum Thema „Literatur zur/über/und Kunst” bis zum 31. Mai an Mag. Klaus Liedl, PF 95, 4490 St. Florian einzusenden. Die eingereichten Werke unterliegen formal und inhaltlich keinen Beschränkungen. Die Gewinner erhalten die Preise (100.000/50.000/30.000 öS) bei den Literaturtagen St. Florian vom 6.-8. Oktober.Das
Die beiden Autorinnen Henriette Green und Marie-Pierre Moine präsentieren hier eine Küche, die auch kulinarisch Verwöhnten schmecken und trotzdem schnell gehen soll. Die schlechte Nachricht: Diese Art von Küche muß man lernen, man muß eine gut sortierte Küchenausstattung besitzen und den Vorratsschrank ständig mit frischen Lebensmitteln auffüllen. Die gute Nachricht: Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Die Speisen sind in der Tat wohlschmeckend und gesund. Für Menschen mit wenig. Zeit und relativ viel Geld durchaus empfehlenswert.10-MINUTEN-KUCHE. Kreativ Kochen mit
Der Hauptalpenkamm, Barriere zwischen dem grünen Norden und dem Land, „wo die Zitronen blühen", wurde bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts „Norische Alpen" genannt. Erst danach bildete sich der unzutreffende Name „HoheTauern" heraus. Der Name Tauern bezeichnet nämlich „nicht die gesamte Hauptalpenkette, sondern nur die Übergänge an den geeigneten Einsattelungen des Alpenkamms, den Alpentoren", wie Friedrich Pirckmayer, Salzburger Archivar, in seinem Bericht von 1886 an den Salzburger Landeshauptmann über die Tauern festhielt.Viele solcher Geschichten um die
Das „seltsame Weltwesen" Wien, wie Friedrich Heer im Vorwort zu diesem Band schreibt, war immer zugleich anziehend und abschrek-kend. So fand Abraham a Sancta Clara keine Gasse Wiens, „welche der rasende Tod nicht hätte durchstrichen". Im Gegensatz dazu war für Ernst Moritz Arndt Wien „einer der schönsten und lustigsten Orte, die ich gesehen habe". In dieser kontroversiellen Weise sind in diesem Band Texte von Wien-Besuchern aus fünf Jahrhunderten versammelt, von Enea Silvio Piccolo-mini, dem späteren Papst Pius II., über Montesquieu und Dorothea Schlegel bis zu dem
Wo der Fluß Steyr in den alten Grenzfluß Erms fließt, dort entstand vor mehr als einem Jahrtausend eine strategisch günstig liegende Siedlung: Steyr, heute eine der schönsten Städte Österreichs. Berühmt ist die alte Eisenstadt neben seiner Industriegeschichte vor allem für seinen fischf örmigen Stadtkern auf der Achse Enge-Stadtplatz-Grünmarkt. Doch sehenswerte Altstadtensembles haben viele andere Städte auch, meint Walter Wippersberg. Ihn reizte das Einzigartige an Steyr, das er in der sichtbar gebliebenen Stadtentwicklung entdeckte. Denn, so Wippersberg, „das Steyrer Stadtbild
Mitten im Winter beginnt heutzutage meist die Planung für den Sommerurlaub. Einen Band, der dabei hilfreich sein könnte, legt Hans Gsellmann vor.Sein fotografischer und essayistischer Bericht aus Griechenland will nicht den gängigen Reiseführern Konkurrenz machen, sondern seine persönlichen Eindrücke wiedergeben. Es geht ihm nicht in erster Linie um die bekannten Sehenswürdigkeiten (auch wenn die Akropolis oder das Amphitheater von Epidauros vorkommen), sondern um noch weniger abgetretenen Pfade. Gsellmanns Entdek-kungsreise eröffnet auch dem Landeskundigen noch Neues. Vom Norden des
Die größte Insel dieser Erde, Grönland, kommt in unseren Medien so gut wie nie vor. Das ist nicht nur schade, sondern auch sachlich unbegründet: Denn seit die ehemalige dänische Kronkolonie 1979 interne Autonomie erhalten hat, ist eine beachtenswerte Entwicklung in Gang gekommen. Das Besinnen der Ureinwohner, die wir Eskimo und die sich selbst Inuit nennen, auf ihre eigene Sprache, die nun wieder Landessprache ist, zieht die Wiederentdeckung ihrer kulturellen Identität nach sich. Darüber hinaus ist die Schönheit einer arktischen Landschaft mit nichts vergleichbar.Der Autor gibt deshalb
Im Prag vor der Jahrhundertwende, zu einer Zeit also, in der Franz Kafka, Gustav Meyrink, Rainer Maria Rilke, Franz Werfel und andere in der Moldaumetropole heranwuchsen, spazierte auch der 1878 geborene Paul Leppin durch die engen Gassen. Viel später, nach dem "Großen Krieg", als viele seiner Prager Kollegen schon berühmt geworden waren, blickte er wehmütig auf dieses gemütlichere und geheimnisvollere Stadtleben zurück. Dieser Rückschau Leppins verdanken wir literarische Miniaturen vom Treiben in der tschechischen Hauptstadt um 1900, die eine Atmosphäre wiedergeben, die, wie Leppin
Die Lagunenstadt hat wie kaum eine andere Künstler aller Sparten inspiriert. Paul Floras Venedig ist das frühneuzeitliche, jenes, das Macht und Einfluß durch die Entdeckungen Christoph Columbus' und Vasco da Gamas rapide verliert. Der wirtschaftliche Niedergang hatte einen moralischen zur Folge: Venedig wurde zur Stadt der Masken, weil keiner mehr sein Gesicht zeigen konnte. Dekadenz und Liederlichkeit wurden von Reisenden (etwa Goethes Vater) zugleich mit Faszination und Ab-scheubeschrieben. "Man genoß das Leben, man ignorierte das Sterben", notiert Paul Flora dazu und weiter, "die Kirche
Weit über tausend Jahre besteht die Mönchsrepublik Athos auf der östlichen Landzunge der Halbinsel Chalkidiki. Auf der Grundlage einer uralten demokratischen Verfassung leben hier orthodoxe Mönche aus Griechenland, Rußland, Bulgarien, Rumänien, Jugoslawien, aber auch Westeuropa und Lateinamerika in 20 Großklöstern und 250 kleineren Gemeinschaften im Geiste der Ein-heit in der Verschiedenheit. Eine urchristliche Lebensweise macht es möglich, diese Gemeinschaft von Menschen unterschiedlichster Cha-raktereigenschaften, Kulturen und Nationalitäten über so lange Zeit zu erhalten.Gerhard
Wer kennt nicht die großen russi- schen Dichter Fjodor Michailo- witsch Dostojewski, Nikolai Go- gol, Leo Nikolajewitsch Tolstoi, Anton Tschechow und die berühm- ten Komponisten Modest Mussorg- ski, Nikolai Andrejewitsch Rims- ki-Korsakow und Pjotr Iljitsch Tschaikowski. All diese standen in enger Verbindung zu einer Maler- gruppe, die sich „Wanderer" nann- te und erstmals auf das Land, in die Dörfer hinausging, um das alltägli- che Leben des russischen Volkes auf die Leinwand zu bannen. Von der einfachen Bevölkerung Ruß- lands in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde dies so
Die wenigen Gemälde Leonardos wurden oft veröffentlicht. Weitaus weniger bekannt sind seine theore- tischen Schriften, vor allem sein „Trattato dellapictura" (Lehrbuch der Malerei), das er um 1490 am Mailänder Hof begonnen, aber nie vollendet hatte. Dieses Werk steht nun im Zentrum des vorliegenden Bandes, dem aber auch sämtliche gesicherten Gemälde und Kartons des Universalgenies vorangestellt sind. Bemerkenswert an dieser Zu- sammenstellung sind so manche Wi- dersprüche zwischen Theorie und Praxis.LEONARDO DA VINCI. Sämtliche Gemälde und die Schriften zur Malerei. Herausgegeben,
Mit so imposanten romanischen Basiliken und Abteien wie Frank- reich oder Deutschland (man den- ke nur an Saint-Etienne in Caen oder Maria Laach in Rheinland- Pfalz) kann das „Barockland" Österreich nicht aufwarten. Daß auch die Alpenrepublik mit klei- nen, aber feinen romanischen Bau- werken, Reliefplastiken und Fres- ken aufwarten kann, beweist der vorliegende Band eindringlich. Das Grandiose der romanischen Bau- weise ist zweifellos die Schlicht- heit, Ausdruck des Glaubens zu Beginn des Hochmittelalters: Fest auf der Erde stehend, richten sich die Türme oder auch Tonnen (be- sonders
Bereits im vierten Jahrtausend vor Christus begannen die Ägyp- ter Flachs anzubauen, zur sel- ben Zeit, als man in China den Faden der Seidenraupe zu we- ben anfing. Aber auch in Mittel- europa gehen die Zeugnisse vom Flachsanbau bis in die Jung- steinzeit zurück. Die Geschichte der Leinenerzeugung ist gekenn- zeichnet durch immer raschere Technisierung. Doch selbst heu- te, wo die Herstellung volltech- nisiert ist, hat sich an der Verar- beitung des Urmaterials, näm- lich der Stengelfaserpflanze, wenig geändert. Noch immer muß die Faser getrocknet, ge- schwungen und gehechelt wer- den,
In der kargen LandSchaft Kastiliens nehmen sich die monumentalen Burgen aus wie Naturdenkmäler. Sie scheinen wie verwachsen mitden Felsen', auf denen sie rQhen. für Ortega y Gasset waren sie Natur und Geschichte in einem. Denn diesen Steinen haftet auch ein .Jahrtausend abendländischer Historie an. Islamisches und Christllches, Afrikanisches uii.d Europäisches verband sich hier auf einzigartige Weise zu einem Naturschauspiel.Viele Festungen Kastiliens, das seinen Namen vom spanischen Castilla ableitElt, sindAusdru'�k indÖger????anischen Wesens: Die Zinnen und Türme sind errichtet, um
Nachdem er aus Arles vertrieben worden war, zog sich Vincent van Gogh nach St. Remy und Auvers zurück. Es war ein verzweifelter Überlebenskampf, dem die staunende Nachwelt 82 Ölbilder verdankt, die er in den letzten beiden Monaten gemalt hatte. In, wie er es selbst formulierte, „tätige Melancholie" verfallen, wendete er sich in dieser Zeit von den grellen Farben des Südens ab und Erdfarben und Halbtonen zu. Wenn auch noch nicht farblich, so ist das Mitte 1989 gemalte Bild „Der Schnitter" doch inhaltlich bereits ein Kontrast zum berühmten „Sämann".VAN GOOH IN ST. REMY UND AUVERS.
Nicht erst seit seinem Tod im Jahre 1940stehtEdouardVuillardimSchatten der heute Höchstpreise erzielenden Impressionisten, Seine Bescheidenheit und Scheu ließen ihn ein zurückgezogenesLebenführen. Der 1868 geborene Maler gehörte zuerst der Künstlergruppe llin Pierre Bonnard, mit dem er oft verglichen wird, Auguste Renoir und Henri de ToulouseLautrec an, wandte sich dann jedoch der Gruppe der Nabis zu. Die in dieser Periode (1890-1900) entstanden Werke stehen an Kühnheit seinen berühmterenKollegenumnichtsnachVUILLARD. Von jeanine Warnocl. Südwest Verlag, München 1990. % Seiten, 98
„Im Schatten großen Reichtums / geht Hungertod durch das Land". So beschrieb der berühmteste Ben- gale, der Literatur-Nobelpreisträ- ger von 1913, Rabindranath Tago- re, seine Heimat. Daran hat sich bis heute wenig geändert. Einst war Bangladesh ein kontemplatives Land: Vier Monate Arbeit genüg- ten, um ein Jahr leben zu können. Heute, wo das Land statt sieben über hundert Millionen Menschen beherbergt, genügen nicht einmal mehr drei Ernten im Jahr, um alle ausreichend zu ernähren.Im Mittelalter dagegen rühmten die Seefahrer den großen Reichtum Bengalens, der sich auf Landwirt-
Ein überaus reichhaltiger Bild- band über die Volkskunst des größ- ten Staates der Erde, der Sowjet- union, dokumentiert in 1430 Ab- bildungen den Reichtum dieses Rie- senreiches an Keramiken, Metall-, Holz- und Steinarbeiten sowie Trachten, Spitzen und Teppichen.In fünf großen Kapiteln wird eine umfassende Übersicht der Volks- kunst aus Rußland, dem Kaukasus, der Ukraine, Belorußland und dem Moldaugebiet, dem Baltikum und Mittelasien mit Kasachstan gebo- ten. Dabei wird nicht nur die enor- me Vielfalt der über 100 Volksgrup- pen sichtbar, sondern auch man- che Gegensätzlichkeit.
Aus Anlaß des 100. Todestages von Gottfried Keller am 15. Juli dieses Jahres erschien eine neuarti- ge Biographie. Mit Hilfe von Doku- menten, Kommentaren und zahl- reichen Bildern soll darin dieser berühmteste Schweizer Dichter in seiner heutigen Gestalt präsentiert werden. Der Gelehrte, der vieles vorausgesehen hat, was jetzt erst Realität wird, soll statt des „Fest- schweizers", wie der Herausgeber Hans Wysling formuliert, aus dem Keller geholt werden. Des Schrift- stellers Kritik am unverdienten Wohlstand zum Beispiel, der zum Selbstzweck wird, ist aktueller denn je. Ein bisher
Die Raumkunst der französischen Gärten wurde im Barock schnell weit über Frankreich hinaus be- kannt und begehrt. Zu den impe- rialen Schlössern gehörten bald in ganz Europa „komponierte" Gär- ten mit stilisierter Natur, Statuen und als Lieblingselement rauschen- des Wasser, als Fontäne und Kas- kade, im Bassin und Kanal oder als Katarakt. Am liebsten alles zusam- men wie zum Beispiel in Hell- brunn.Der vermutlich 1675 geborene Gärtner Matthias Diesel, in Wit- telsbachschen Diensten stehend, sammelte die seit dem 16. Jahrhun- dert häufig produzierten Stiche solcher Anlagen und
Wegen der langen Belichtungs- zeiten waren auf den ersten Foto- graphien des Bühnenbildners und Connaisseurs Louis-Jacques Man- de Daguerre keine Menschen zu sehen. Seine Bilder verwandelten das pulsierende Paris in ein stei- nernes Meer. Seinem persönlichen und dem Erfolg der „Daguerreoty- pie“, wie er sein mit Nicephore Niepce entwickeltes Verfahren der Fixierung der Bilder aus der Came- ra obscura nannte, konnte das nichts anhaben.Aber nicht nur seinetwegen ist Paris untrennbar mit der Fotogra- phie verbunden. Zahlreiche bedeu- tende Fotographen porträtierten diese Metropole. Einen
Viele zieht es heute in die (kulturellen) Zentren mit den allseits bekannten Sehenswürdigkeiten. Dabei gäbe es an der Peripherie einiges zu entdek-ken, wie dieser Band beweist.Georg Schreiber lädt mit diesem Bildband ein, die versteckten Sehenswürdigkeiten an Österreichs Nord- und Ostgrenze zu besuchen: Schlösser,Klöster und Kirchen, Dörfer und Kleinstädte, Kellergassen und Bildstöcke. In Bildern und Texten werden Geschichte und Gegenwart dem Leser nähergebracht.AN ÖSTERREICHS GRENZEN. Vom Böhmerwald ins Burgenland. Von Georg Schreiber. Styria Verlag, Graz/Wien/Köln 1989.160
In Anwesenheit von Frau Bundesminister Hilde Hawlicek präsentierten der Grazer Verleger Maximilian Droschl und der Wiener Verleger Dieter Bandhauer den Almanach „Österreich Literatur Jetzt“. Damit starten 26 engagierte österreichische Verlage eine neue Initiative zur Literaturförderung, die vom Unterrichtsministerium, aufgrund gestiegener Budgetmittel für Verlagsförderung, stärker als bisher unterstützt wird. Ziel dieses Engagements ist es, Buchhändler, Agenturen, Kultur- und Germanistische Institute vor allem in der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz sowie
In den herrlichen Räumlichkeiten des barocken Stiftes Melk wurde heuer zum erstenmal eine Serie musikalischer Veranstaltungen zu den Pfingstfeiertagen abgehalten.Im ausverkauften Marmorsaal gab am Pfingstsamstag das Wiener Nonett in einer Soiree bei Kerzenlicht einen eindrucksvollen Beweis seines Könnens. Den Höhepunkt bildete das Es-Dur-Nonett op. 139 von Joseph Rheinberger (1839-1901), die Farbenpracht von Paul Trogers Deckenfresko war ein wunderbares Ambiente zum Melodienreichtum Rheinbergers, in dessen Opus die jungen Künstler, angeführt von Erich Schagerl (Violine) virtuose
Die Blaus sind ins Sommerquartier übersiedelt. Hermann und Kilian, das Zwillingsbrüderpaar, das ständig verwechselt wird, obwohl sie doch so grundverschieden sind, haben sich in Melk einquartiert. Im barocken Mun- genastpavillon des Stiftgartens, wo sie ihr munteres Komödienspiel ab- schnurren lassen. Natürlich ist das mehr oder minder lokaler Melker Komödienstil, den Peter Janisch hier seit vielen Jahren kultiviert. Aber im Grunde ist er sympathischer und tejn- perapaentvollpr als so manche intellektuell-verdrehten Nestroy-Inszenie- rungen, in denen der kritische Pessimist und
Die „Josefstadt“ auf Reformwelle. „Veränderungen, aber ohne Revolution! Keine drastische Umorganisation im Ensemble, keine wilden Experimente! Aber wichtige Entwicklungen einleiten...“: Für Professor Ernst Haeussermann sind das die Grundsätze, nach denen er die Josefstadt führen will. Denn im Herbst 1977, wenn Josefstadt-Kodirektor Franz Stoß den Hut nimmt, will er seine drei Wiener Theater im Alleingang profilieren.
Wiens Publikum vergöttert seine Sänigerlieblinge. Vierzig Minuten Jubel und Zugaben für Weltstar Teresa Berganza, Berge von Blumen für sie und — einen Tag vorher — für Elisabeth Schwarzkopf. Die eine in der reifen Blüte ihrer erlesen schönen Stimme, ihrer ungemein kultivierten Gesangstechnilk; die andere, noch immer fabelhaft aussehende Primadonna, Grand Dame in leuchtendem Rot, wirkt umflort von gewaltig viel Erinnerung... Nostalgischer Erinnerung an die großen Tage, als die Schwarzkopf noch Ereignis der legendären Wiener, Salzburger, Londoner Mozart- und Strauss -Aufführungen
Chinas Opernensembles im heftigsten Politkampf. Wer hätte das gedacht, daß sie einander die Entscheidungsschlacht statt am Yangtsekiang gerade an der schönen blauen Donau liefern würden — sie, Maos theatralische Sendboten, die stählernen Ruck-Zuck-Girls der „Roten Frauenkompanie“, und ihre zarteren, edelsteinbeladenen Rivalinnen, die intriganten Prinzessinnen, Hofdamen und Fabelwesen mitsamt ihren Ministern, Prinzen, Generalen und Gala-nen aus der alten Peking-Oper, die immerhin auf eine Tradition von fast 2000 Jahren bauen. Wie' lange noch, ist allerdings eine andere Frage. Denn in
Den Einspringer zu spielen, ist kein sonderlich dankbares Geschäft. Bei den Wiener Philharmonikern aber ist es für einen Dirigenten wie Horst Stein offenbar dennoch ein Vergnügen. Denn, wie er dieses Abonnementkonzert im Musikverein „rettete“, mit wieviel Geschmack, Einfühlung und Intensität, das zeigt, wie eng er dem Orchester verbunden ist. Dabei stand ein durchaus nicht gängiges Werk von Brahms auf dem Programm: das „Doppelkonzert“ für Violine und Cello (a-Moll), als dessen Solisten sich Rainer Küchl und Robert Scheiwein präsentierten. Stein traf da genau jenen herbstlich
Saisonstart im Wiener Musikverein mit einer Konkurrenz prominenter Orchester: Amsterdams Concert-gebouw Orkest unter seinem Chef Bernard Haitink und die Wiener Philharmoniker unter Dr. Karl Böhm. Beide im Einsatz für Mozart, was bei den Amsterdamern (Symphonie D-Dur, KV 202) recht steril und langweilig wirkte, die Wiener hingegen gleich vom ersten Moment in die richtige federnde Eleganz, in geschmeidigen Wohllaut und sattgetönte Farben finden ließ („Sinfonia concertante“, Es-Dur, KV 297 b). Kunststück! Karl Böhm ist bei Mozart-Wiedergaben der treibende und alles regulierende Motor,
Bravo- und Dacapogeschrei für Nikolai Ghiaurov, über eine Viertelstunde Jubel am Schluß: Ein imposantes „Don-Carlos“-Fest, mit dem Egon Seefehlner, der neue Staatsopernchef, seine erste Saison eröffnete. Prominenzaufgebot hatte er sich allerdings auch in den Zuschauerraum geholt: Liz Taylor prunkte mit schwerer Diamantenlast in einer Loge, Politiker- und Parteiprominenz fehlte nicht.Mit seiner Superriege der Stars hat sich Seefehlner jedenfalls einen souveränen Einstieg geschaffen. Stimmenbravour ließ da so manche wunde Stelle dieser alten Otto-Schenk-Inszenierung, die Häßlichkeit
Was an Musikprominenz gut und teuer ist, paradierte nach alter Tradition beim Salzburger Festspielfinale, ließ beim Publikum die Flaute der Orchesterkonzerte der vergangenen Wochen, die phantasie-und mutlosen Programme einigermaßen vergessen. Den prunkvollen Abschluß bescherte natürlich Herbert von Karajan mit seinen Berliner Philharmonikern und dem Wiener Singverein: Beethovens „Neunte“ in einer glanzvollen Aufführung, von Karajan ungernein intensiv gestaltet, vom Orchester brillant gespielt, vom Chorchef Hellmuth Froschauer penibel studiert... Eine um so interessantere Wiedergabe,
Dr. Karl Böhm war der Regent der letzten zwei Opernpremieren der Salzburger Festspiele. Zweimal bescherte er Mozart-Abende von unvergleichlicher Schönheit, zweimal ließ er all die Probleme der Inszenierungen fast vergessen, weil seine Intensität und Spannkraft Sängerensemble und Philharmoniker zu optimalen Leistungen mitriß. Wobei Günther Rennerts „Cosi fan tutte“-Inszenierung geschmacklich eine sehr runde Produktion mit vielen kleinen Fehlern ist, „Idomeneo“ hingegen, von Gustav Rudolf Seilner inszeniert, eine Entgleisung.
Ins Wasser gefallen ist die Premiere von Jacques Offenbachs Oper „Hoffmanns Erzählungen“ auf der Bregenzer Seebühne. Statt in Lutters Weinkeller sich von Hoff mann über seine Affären erzählen zu lassen, konnten sich angereiste und einheimische Festspielgäste bestenfalls im Bregenzer Nobel-„Beisl“ Messmer vom „Hoffmann“-Team was erzählen lassen... Wer Glück hatte, konnte aber wenigstens die öffentliche Generalprobe sehen: „Hoffmanns Erzählungen“ als Breitwandspektakel. Eine aufwendige Revue, von Kurt Pscherer szenisch allzu vordergründig gestaltet, von Toni Businger seltsam stilbrüchig ausgestattet.
Auch Krems hat jetzt so etwas wie einen „Jedermann“. Ob man den Mut haben wird, ihn auch in kommenden Jahren vorzuzeigen? Zum Nachteil der Stadt wäre es sicher nicht. Denn Walter Hessler, 50, Lehrer und. gründlicher Experte der Kremser Geschichte, hat da ein Stück (aber gottlob kein Mysterienspiel!) mäßgeschneidert. Nach Maß gebaut für den stimmungsvollen Hohen Markt vor der gotischen Gozzo-Burg. Ein hochpolitisches Stück über Gozzo, den reichen und berühmten Kremser Richter und Prokurator (gestorben 1291), dessen Name als ein Symbol für Gerechtigkeit und Wahrheitsliebe galt. Wobei Gozzo auch im Stück zu einem Symbol wird. Für Gerechtigkeit und bürgerliche Besonnenheit. Denn im Mittelpunkt des Dramas steht die Judenverfoleune des Jahres 1349.
Er zieht auch heuer wieder seine Sommerschnurren ab: Paisiellos „Barbier von Sevilla“, der sich nach Wiener-Kammeropern-Tradition im Schönbrunner Schloßtheater • als Possenreißer, Ehestifter, Schreck der feisten Sevillaner Bürger verdingt hat. Allerdings heuer tut er's hochgestochen, mit Intellekt. Denn die Kammeroper engagierte als Regisseur und Ausstatter Renato Capecchi, den kauzigen Star der Mailänder Scala und New Yorker ,.Met“, der sich für Paisiellos Meisterwerk eine moderne, psychologisch motivierte Spielfassung überlegte und diese mit jungen Sängern in einem
„Ich liebe nicht den Staat — ich liebe meine. Frau.“ Das war humoristisch gemeint, traf aber die Staatsauffassung des nach kurzem Krankenlager verstorbenen früheren deutschen. Bundespräsidenten. Und'das andere Wort von ihm gehört dazu: „Ich fühle mich nicht als Staatsoberhaupt oder als Staatspräsident.“ Auch das konnte nur ein Mann sagen, der zuvor mit diesem Staat, dem er dann zweimal als Minister und schließlich fünf Jahre als Präsident diente, keinen Frieden geschlossen hatte. „Staat“ überhaupt war ihm verdächtig, die Bundesrepublik, die ihr Entstehen als deutscher
Ein Stück an der Zeitenwende, eine Tragödie der Zeitenwende: Von 1918 bis 1925 arbeitete Hugo von Hofmannsthal an der ersten Fassung seiner Tragödie „Der Turm“, 1927 entstand die zweite Fassung (ohne die shakespearsche Hexenbeschwörung der Toten nach Macbeth-Art), und ohne die Apotheose des Kinderkönigs). Eine Kultur, durch Korruption, Gewalt und Machtgier der Großen, durch reaktionäre Machtversteinerung ins Bestialische abgeglitten, bricht zusammen. Die alte Welt der geheiligten Majestät geht zugrunde, die Neuen, die um Gerechtigkeit ringen und diese Welt bekämpfen, scheitern in
Turbulent geht's zu in der Geschichte des Wiener Naschmarkts, die Ereignisse überschlagen sich seit 1975. Am Anfang die offizielle Gemeindeparole: Weg mit den Standin, Demclierung des mehr als 50jähri-gen Provisoriums Naschmärkt. Platz für eine Stadtautobahn. Doch im heißen Kampf uns Überleben trugen die Standler den Sieg davon. Der Nasdhmarkt wurde für weitere zehn Jahre genehmigt. „Weana Schmäh“ hatte seinen Triumph: Als Volltreffer ging ein Krauthäuptel in einem spektakulären Fußballent-seheidunigamatch der Standler gegen die Maigistratsbeaimten ins Gemeindetor. Die Zukunft
Der noch amtierende Vorsitzende des Zentralausschusses der österreichischen Hochschülerschaft, Georg Schneider, hat erklärt, daß er anläßlich der nächsten Zentralausschußsitzung am 28. Jänner sein Amt aus Studiengründen zurücklegen werde. Damit ist die Frage nach dem neuen Vorsitzenden erneut virulent geworden. Eine neue Krise also?
Neben Westernern, Krimis und Gefühlsschnulzen nimmt auf dem großen Markt der Trivialliteratur der „Zukunftsroman“ einen besonderen Platz ein. Eine wahre Flut von Groschenheften und Taschenbüchern ergießt sich wöchentlich über den literarisch anspruchslosen Verbraucher, wobei der Zukunftsheld Perry Rhodan besondere Beliebtheit genießt. Mit'mehr als 900 (!) Titeln und einer Gesamtauflage von rund 100 Millionen (!) „Romanen“ gehört dieses Weltraummachwerk zu den Spitzenreitern auf dem Groschenmarkt.Kein Wunder also, wenn diese Literaturgattung in unseren Breiten immer noch als „Trivial- und Primitivliteratur“ bewertet wird, stellt doch die Lektüre, dieser Produkte keinerlei Anforderungen an den Intellekt des Lesers.Serien wie diese sind jedoch nur das bedauerliche Abfallprodukt einer Literaturgattung, deren ernst zu nehmende Exponenten-einer eingehenden Untersuchung durchaus wert sind.
Dieses Strauß-Jubiläumsjahr zur Wiederkehr des 150. Geburtstags gleicht einer Strauß-Demontage, einer Demolierung eines Standbilds. Als wollten alle Musik-Theater zugleich beweisen, daß diese Operetten keinen Heller wert seien — oder daß man's einfach heute wirklich verlernt hat, Operette zu inszenieren. Den neuesten Beweis dafür lieferte die Volksoper mit ihrer „Nacht in Venedig“, die nach der Produktion desselben Werks im Raimundtheater und nach der skandalösen Fest-wöchen-„Fledermaus“ Michael Kehlmanns ein Tiefschlag für Strauß ist.Denn der Regisseur Robert Herzl, der
Auch ein emotionsloser Buchhalter muß beim Kontoabschluß des Grazer „Musikprotokoll 1975“ bemerken, daß die Grazer Südostmesse der Musikproduzenten langsam, aber sicher in die roten Zahlen schlittert. 1973 noch dirigierten in Graz Penderecki, Amy, Gielen und Cerha, gastierten noch die Rundfunkorchester von Kattowitz und Stuttgart und die Pariser „Domaine musicale“, waren Ligetis „Clocks and Clouds“ uraufzuführen.
Liest man zu Beginn des Jahres 1975 Zeitungen aus Osteuropa, so scheint 1975 weder im Zeichen der Frau noch in dem auslaufender Fünf- jahrespläne zu stehen. Thema Nummer. L ist schon jetzt, daß sich im Mai die Kapitulation Hitler-Deutschlands zum dreißigstenmal jährt. Was eine ganze Generation von jungen Deutschen, Polen, Tschechen, Slowaken, Ungarn und Rumänen nur noch als Filmstoff und vom politischen Unterricht her kennt, soll plötzlich Fleisch und Blut annehmen.Es ist zu bezweifeln, daß dies gelingen kann. Weder die ČSSR noch Polen, weder Ungarn noch Rumänien — von
In Österreich steht eine Reihe von Schulversuchen bevor, deren Einzelheiten noch nicht feststehen, die aber eines Tages dafür entscheidend werden könnten, mit welchen Optionsmöglichkeiten die heranwachsenden Staatsbürger in welchem Alter konfrontiert sein werden. Nicht als konkreter Vorschlag, sondern als Überlegung zur Methodik solcher Schulversuche an sich versteht sich ein Brief, den Universitätsprofessor Dr. Rudolf Gönner, Vorstand des Instituts für Pädagogik der Universität Salzburg, kürzlich an Unterrichtsminister Leopold Gratz gerichtet hatEs geht Gönner dabei in erster
Unabhängig von der materiellen Situation, in der sich ein Mensch befindet, ist ihm ein Gut anvertraut, das wertvoller ist als jedes andere: seine Gesundheit. Wie er damit umgeht, ist allerdings seine Sache, denn er hat ja auch die Konsequenzen seines Handelns allein zu tragen.Grundsätzlich gibt es in dieser Beziehung zwei Menschentypen: die Überängstlichen, die in der kleinsten Unpäßlichkeit eine lebensbedrohende Erkrankung sehen und bei jedem Schnupfen zum Arzt laufen, in der Hoffnung, er würde ihre rinnende Nase mit den neuesten, natürlich auch teuersten antibiotischen Mitteln
Für jede Fachrichtung und jedes Niveau ist heute permanente Weiterbildung möglich. Das weiß die Wirtschaft, die seit Jahrzehnten in den Wirtschafl^ördernngsinstituten — 1969 haben 526.000 Teilnehmer 12.736 Veranstaltungen besucht, und das waren dreimal so viel Teilnehmer und doppelt so viele Veranstaltungen, als vor zehn Jahren — im Institut für moderne Industrieführung und in anderen Institutionen zahllose Möglichkeiten anbietet. Das weiß der Staat, der demnächst zu den herkömmlichen Aus- und Weiterbildungseinrichtungen der einzelnen Ressorts eine Verwaltungsakademie einrichten
Einen „Wahlkampf auf Sparflamme“ werde es im Herbst geben, erklärte Dr. Kreisky, nach dem ersten Schock über das Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes, das den Wählern dreier Wiener Wahlkreise Neuwahlen beschert. Und weiter, die SPD“ betrachte diese in Österreich erstmalige Nachwahl keineswegs als Testwahl, „obwohl ich glaube, daß die SPÖ kein Mandat verlieren wird“.
,Mit Befriedigung“ stellte KPÖ-Vorsitzender Muhri fest, der „beharrliche Kampf der Kommunisten“ gegen das Bundesheer finde< nun durch das. von sozialistischen und linkskatholischen Kreisen angestrebte Volksbegehren zur Auflösung des Bundes-heeres „breitere Resonanz“. Damit ist die KPÖ die< erste Partei, die sich zu diesem Volksbegehren bekennt. Damit scheint die Initiative einiger Illusionisten und Träumer aber auch hinlänglich disqualifiziert.
„Wenn es der Wirtschaft schlecht geht, geht es den Geldinstituten gut.“ Wenngleich dieses alte Wirt-schaftswort nicht verallgemeinert werden darf und außerdem nur beschränkte Gültigkeit hat, steckt doch edn wahrer Kern darin: Für das Geschäftsjahr 1969 könnte man ihn darin sehen, daß die internationale Währungsunsicherheit, verbunden mit der D-Mark-Aufwertung und dem ungewöhnlich hohen Zinsniveau fast überall auf der Welt, der Wirtschaft global gesehen Einbußen gebracht hat. Für die beiden Wiener Großbanken Creditanstalt-Bankver-ein und österreichische Länderbank AG dagegen
„Wenn sie dich schmähen,* laß. s- geschehen, einstens wird man dich besser verstehen.“ Mit diesem Wort des Feldmarschalls Conrad von Hötzen-dorf könnte man am besten die Stimmung wiedergeben, die im Verteidigungsministerium am Wiener Franz-Josefs-Kai nach der Ankündigung der Einbringung eines Volksbegehrens zum Zwecke der Abschaffung des Bundesheeres vorherrscht. Dieses resignierende Achselzucken der für unser Bundesheer Verantwortlichen könnte jedoch sehr gefährlich werden. Denn dieses Volksbegehren — nicht die erste, aber diebisher wohl schlimmste Verirrung im Denken einiger
Eine Umänderung wird es bereits in der allernächsten Zeit in den höchsten Kommandostellen des Bundesheeres geben; damit sollen die in der letzten Zeit besonders häufig auftretenden „Kreislaufstörungen“ in der militärischen Spitze unseres Bundesheeres beseitigt werden.Dieses militärische Revirement wird nicht einmal vor dem ranghöchsten Offizier des Bundesheeres, dem Generaltruppeninspektor, haltmachen: General der Infanterie Erwin Fussenegger, der gemeinsam mit dem kürzlich verstorbenen Ferdinand Graf das Bundesheer der zweiten Republik aus der Taufe hob, wird voraussichtlich im
Verzweifelte Gesichter sah man in den ersten Manövertagen bei der sich in der Melker Biragokaserne von der Öffentlichkeit hermetisch abschließenden Übungsleitung: Die Tatze des angreifenden Bären griff immer tiefer in das Alpenvorland und schien damit den eigentlichen Übungszweck zu gefährden: nämlich zu demonstrieren, daß auch ein Kleinstaat gegen einen angreifenden, übermächtigen Gegner nicht chancenlos ist.
Vor kurzem wurde in Linz, Badgasse 7 (hinter dem Finanzgebäude West), eine neue Galerie für moderne Kunst gegründet. Die „Galerie Bejvl“, wie sie nach dem Gründer und Inhaber benannt ist, will die Bestrebungen der früheren Galerie Kliemstein, die im Sommer 1961 durch den tragischen Tod des jungen Künstlers Engelbert Kliemstein verwaiste, fortsetzen und eine engere Verbindung zwischen den modernen Künstlern und dem kunstinteressierten Publikum herstellen. Eine Fühlungnahme mit anderen in- und ausländischen Galerien zum Austausch von Ausstellungen mit diesen ist vorgesehen. Auch
Nach den Betriebszählungen waren von den noch nicht 30jährigen im Jahre 1934 acht, im Jahre 1951 nur fünf selbständig tätig, von den 65- und mehrjährigen 13 bzw. 15 — ein Zeichen der zunehmenden Ueberalterung der eigenständigen Berufe.Diese Verschiebung muß an sich nicht nachteilig sein, da ja in der Regel die schwindende körperliche Leistungsfähigkeit des Alternden durch Erfahrung und Geübtheit ausgeglichen wird. In der Regel; aber nicht dann, wenn die Liebergabe des Betriebes nur aus Angst vor einem unsicheren Alter hinausgeschoben wird und der Betriebsführer ängstlich an
Gebrauchsgraphik im modernen Sinne gibt es in Oesterreich seit über einem halben Jahrhundert. Man versteht darunter, zum Unterschied von der freien Graphik, alle Arten der angewandten Graphik, wie Plakat- und sonstige Werbegraphik, Illustrationen, Exlibris, Buchschmuck, Gelegenheits- und Familiengraphik, Diplome, Firmen- und Warenzeichen, Briefmarken, Banknoten, Modegraphik, Packungen, Karikaturen usw.Schon in der dem ersten Weltkrieg folgenden Epoche erfuhr die österreichische Gebrauchsgraphik durch staatliche Stellen, Industrie und Handel vielseitige Förderung. Man erkannte, daßAus dem
Es ist nicht zu bezweifeln, daß die neue österreichische Jugendliteratur den rechten Weg eingeschlagen hat. Hier einige sehr bezeichnende Beispiele:Der Sammelband „Horch in dein Herz“ (Verlag Carl Ueberreuter, Wien-Heidelberg) läßt einige zeitgenössische und ältere Autoren zu den jungen Mädchen sprechen. Die Probleme der Reife werden nicht verschwiegen oder verniedlicht, sondern auf der hohen sittlichen Ebene der beglückenden Kunst dichterisch gestaltet. Für die vorzügliche Zusammenstellung zeichnet verantwortlich Dr. Hilla Maria Cislaghi, die beseelten Bilder stammen von Fritz
DDr. Mathias Mayer-Going zeigt in seinem Buch „Der mittelalterliche Weinbau im Nordtiroler Unterlande“ (Innsbruck, Schiernschriften, 1952), wie nach dem Jahre 1400 die Rebkultur nach und nach aufgegeben wurde, als Wein in immer größeren Mengen aus Niederösterreich und Südtirol eingeführt wurde: dem Wettbewerb des an Güte und Geschmack ungleich besseren und zugleich auch billigeren Getränkes konnte das heimische Produkt nicht standhalten.Dasselbe geschah im 16. Jahrhundert in Kärnten, ein wenig später — wie Dr. Werneck nachwies — in Oberösterreich und — in unseren Tagen —
Nach der eiben verklungenen Feier für Joseph Steinberger wurde in der Steiermark abermals ein Geburtstag begangen, an dem die Heimat mit dankbarem Gruß an ein Landeskind ihr eigenes Wesen gefeiert hat. Viktor von Geramb, der Schöpfer und Leiter des Steirischen Volkskundemuseums und seines Heimatwerkes, ist am 24. März 65 Jahre alt geworden, und alle Liebe, Verehrung und Anerkennung des Landes, die am 60. Geburtstag öffentlich zu bekennen versäumt oder verwehrt worden war, sind nunmehr an einem leuchtenden steirischen Feiertag herzlich und mit der gebührenden Ehrfurcht vor einem