Es kann nicht überraschen, daß gerade in Zeiten, in denen Gesellschaften Belastungen ausgesetzt sind, für die sie noch keine Lösungsstrategien konzipiert haben, auf einfache, pseudologische „Gesetzmäßigkeiten" zurückgegriffen wird. Wie einfach ist doch die Welt zu erklären! Des eigenen Vorurteiles hat man sich nicht mehr zu schämen, verfügt man doch über Argumentationsfiguren, die „wissenschaftlich" belegt sind. So verwundert es nicht, wenn sich Europas „Neue Rechte" (besonders in Frankreich) bei ihrem Konzept des „Ethnopluralismus" auf Verhaltensforschung, Anthropologie und
Über Herkunft, Wesen und Bestimmung des Menschen sind Religionen, Human- und Naturwissenschaften verschiedener Auffassung, in einem stimmen sie heute überein: Darin, daß der Mensch in hohem Maß gefährdet, zugleich aber, vor welcher Instanz auch immer, Gott oder „der Evolution“, für sein eigenes Überleben wie für das Leben auf der Erde überhaupt, selbst verantwortlich ist.
Horst Seidler und Andreas Rett weisen in ihrem neuen Buch nach, daß der Nährboden der Nazi-Ideologie, ein inhuman-biologisti-sches Denken, weltweit etabliert war.
Wir erleben immer wieder dasselbe: Jene Kassandra-Rufe, die vor einer genetischen Verschlechterung der Menschheit durch die erfolgreiche medizinische Behandlung von Kindern mit Erbkrankheiten warnen, werden ernst genommen, obwohl sie wissenschaftlich fast jeder realen Grundlage entbehren. Gegenargumente dringen kaum durch. Bestenfalls lächelt man über die „verträumten humanistisch-utopischen Vorstellungen“ jener, die fürchten, die Warnung vor Zunahme der Erbkrankheiten könnte leicht in eine Zukunft führen, in der wieder einmal die Eugeniker das Sagen haben.Hingegen werden jene
Um aus der Vergangenheit zu lernen, um ein Wiederaufleben intoleranter und inhumaner Ideo--logien verhindern zu können, wäre es notwendig, in einem breiten interdisziplinären Ansatz die Geschichte und Gesetzmäßigkeiten der Rezeption von Ideen zu erforschen und zu begreifen...Kurz nach der Jahrhundertwende startete eine intensiveKampagne, um die Öffentlichkeit in den Staaten mit dem neuen rassenhygienischen Konzept vertraut zu machen...Bereits im Jahre 1907 wurde in .Indiana ein „Gesetz zur Verhütung der Fortpflanzung der unverbesserlichen Verbrecher, Idioten, Imbezillen und
Nahe der Jahrtausendwende begreifen wir mit Staunen, daß Wirklichkeit wird, wovor schon vor längerem gewarnt wurde, und unheilvolle Prozesse sich dramatisch beschleunigen.So starb von den damals bekannten Vogelarten vor dem 18. Jahrhundert nur eine aus, im 19. Jahrhundert wurde bereits durchschnittlich alle 25 Jahre eine Vogelart unwiderruflich ausgerottet, zwischen 1900 und 1945 alle zehn Jahre, seither stirbt alle drei bis fünf Jahre ein Vogel aus.1976 kamen 22 heimische Brutvögel in Österreich nicht mehr vor, 68 Arten galten nach den Roten Listen schon damals als gefährdet. Hält man
Der Begriff der Art war eine revolutionäre Einführung und ist vor allem Carl von Linne zu verdanken, dessen „systema naturae“ 1735 erstmals erschien. Es wird bis heute unverändert angewendet.Linnes „binäre Nomenklatur“ beruht darauf, daß alle Organismen mit einer Kombination zweier Namen bezeichnet werden, dem Gattungsnamen („ge-nus“) und dem Artnamen („species“). Canis lupus, der Wolf, zählt darin ebenso wie Canis aureus, der Goldschakal, zur Gattung der Hundeartigen, Genus Canis.1758, in der berühmten zehnten Auflage, vollzog Linne einen weiteren revolutionären
Am 29. Juni 1984 beschloß der Deutsche Bundestag die Einsetzung einer Expertenkommission zum Thema „Chancen und Risiken der Gentechnologie”. Die Empfehlung des Ausschusses kam mit den Stimmen der CDU/ CSU-, SPD- und FDP-Fraktionen bei Stimmenthaltung der Grünen zustande. Zwei Jahre später folgte die Veröffentlichung der Diskussionen und wissenschaftlichen Fakten. Im Vorwort des zusammenfassenden Bandes weist Abgeordneter Wolf-Michael Catenhusen darauf hin, daß sich einzig die Grünen nicht mit dem Kommissionsbericht einverstanden erklärten und eine abweichende Stellungnahme abgaben.
In der Frage „Künstliche Befruchtung“ hüllt sich der Gesetzgeber nach wie vor in Schweigen. Die Dringlichkeit einer Regelung unterstreichen einmal mehr zwei Beiträge von betroffenen Experten.