"Des Teufels Bad": Töten, um zu sterben
Veronika Franz’ und Severin Fialas exzeptioneller Film "Des Teufels Bad", für den Kameramann Martin Gschlacht soeben den Silbernen Bären der Berlinale errang, kommt ins Kino.
Veronika Franz’ und Severin Fialas exzeptioneller Film "Des Teufels Bad", für den Kameramann Martin Gschlacht soeben den Silbernen Bären der Berlinale errang, kommt ins Kino.
Als Veronika Franz und Severin Fiala vor zehn Jahren mit „Ich seh Ich seh“ als Regieduo beim Spielfilm debütierten, setzten sie in puncto Abgründe neue Maßstäbe im österreichischen Film – und das in einer Filmlandschaft, wo die Abgründe ja fast genetisch bedingt scheinen (von Michael Haneke bis zu Franz’ Partner Ulrich Seidl): In der Einschicht des Waldviertels bricht sich das Böse in den Kindern einer alleinstehenden Mutter Bahn, dass einem Hören und Sehen vergeht. Doch die Abgründe müssen nicht nur künstlich sein, lernen wir von „Des Teufels Bad“, dem nunmehrigen cineastischen Parforceritt dieser Regisseure. Denn beim Stoff, aus dem die Alpträume dieses Films sind, handelt es sich um historisch verbürgte Geschehnisse aus dem 18. Jahrhundert, die aber kaum bekannt sind: Mehr als 400 Fälle von Frauensuizid durch Kindsmord gab es allein im deutschen Sprachraum, liest man im Nachspann des Film.