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„La chimera“: Mitten unter Grabräubern

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Alice Rohrwacher erzählt in „La chimera“ vom sehnsuchtszerfressenen Arthur, der durch eine besondere Gabe antike Artefakte in Mittelitalien aufspüren kann. Ein Märchen von einem Film.

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Alice Rohrwacher erzählt in „La chimera“ vom sehnsuchtszerfressenen Arthur, der durch eine besondere Gabe antike Artefakte in Mittelitalien aufspüren kann. Ein Märchen von einem Film.

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Mit ihrem vorletzten Zauberkunststück, „Glücklich wie Lazzaro“, konnte Alice Rohrwacher die Viennale eröffnen. Fünf Jahre später reüssierte sie mit dem Nachfolger „La chimera“ gleichfalls auf dem Wiener Filmfest: Und es war einmal mehr ein Seherlebnis, der auf 35 mm, 16 mm und Super 16 analog gedrehte Filmerzählung im Wiener Gartenbaukino beizuwohnen. Nun kommt die cineastische Schimäre auch weihnachtlich regulär in die Lichtspieltheater des Landes.

Auch in „La chimera“ frönt Rohrwacher einem Mix aus mythischen und modernen Elementen, die sie zu einer Geschichte mit Bezügen zusammenwebt. Namentlich hat sie diesmal den Orpheus-Mythos im Gepäck, also jene Geschichte, in der der antike Held seine verflossenen Geliebte durch sein Singen aus der Unterwelt – leider nur beinahe – zurückholte. Die Schimäre, das Trugbild der Eurydike, geistert bekanntlich seither durch die Kulturgeschichte.

Unterwelt in den 1980er Jahren

In „La chimera“ heißt der unglückliche Held Arthur (Josh O’Connor), der ins mittelitalienische Etrurien der 1980er Jahre nach einem Gefängnisaufenthalt zurückkehrt. Arthur hat den Verlust seiner großen Liebe Beniamina (Yile Vianello) nicht überwunden, ihr gibt er weiter nach und sucht die Verlorene immer noch.

Dabei ist Arthur eine besondere Gabe zu eigen: Er kann mittels einer Wünschelrute archäologische Artefakte, die in der etruskischen Erde zuhauf versteckt sind, aufspüren. Das macht sich eine Bande von Tagedieben und Grabplünderern – Tombaroli – zunutze, denen Arthur hilft, ihr illegales Auskommen zu finden. Das Eindringen in die antiken Totenorte gehört zur Suche nach dem Entschwundenen, der sich Arthur verschrieben hat. In der Schattenwelt der Gräber verliert sich der Unglückliche in die Sehnsucht, die ihn immer noch umtreibt.

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