„Verlorene Illusionen“: Balzac für die Internet-Generation
In seinem opulenten Kostümdrama bezieht Regisseur Xavier Giannoli auf satirische Art auch die Gegenwartsgesellschaft mit ein.
In seinem opulenten Kostümdrama bezieht Regisseur Xavier Giannoli auf satirische Art auch die Gegenwartsgesellschaft mit ein.
Honoré de Balzacs Roman „Verlorene Illusionen“ ist ein Sittengemälde über das Frankreich der Restaurationszeit und schon lange überfällig für eine Kinoadaption. Xavier Giannoli hat es versucht und ein opulentes Kostümdrama vorgelegt, das ein bemerkenswertes Gespür für die Relevanz des historischen Stoffes offenbart. Man kann gar nicht anders, als in der im Paris des 19. Jahrhunderts angesiedelten Geschichte vom Aufstieg und Fall des Journalisten Lucien Rubempré (Benjamin Voisin) einen satirischen Kommentar auf die heutige Internet- und Social Media-Kultur zu sehen.