„Zeiten des Umbruchs“: Lektion in Sachen „Sei ein Mensch!“
Der Autor Philip Waldner über den Film „Zeiten des Umbruchs“ des Regisseurs James Gray.
Der Autor Philip Waldner über den Film „Zeiten des Umbruchs“ des Regisseurs James Gray.
Im autobiografischen Coming-of-Age-Drama „Zeiten des Umbruchs“ wirft James Gray die Frage nach dem richtigen Handeln angesichts globaler und persönlicher Katastrophen auf – und ist damit aktueller denn je. Anhand der Freundschaft zwischen dem jüdischen Buben Paul (Banks Repeta) und seinem schwarzen Mitschüler (Jaylin Webb) im Queens der frühen 80er Jahre reflektiert der Film über die Schwierigkeit, den gesellschaftlich tief verwurzelten Rassismus in den USA zu überwinden. Der englische Originaltitel („Armageddon Time“) verweist dabei sowohl auf einen Song von The Clash, als auch auf eine Aussage Ronald Reagans, der am Vorabend seines Wahlsieges den Weltuntergang heraufbeschwört. Konflikte herrschen nicht zuletzt innerhalb von Pauls Familie. Mit den Eltern (Anne Hathaway, Jeremy Strong) liegt Paul ständig im Clinch, nur der Großvater (Anthony Hopkins) ermutigt ihn beim Traum, Künstler zu werden. Von ihm lernt er auch die Lektion, die als Motto für den Film stehen könnte: „Sei ein Mensch.“