Geistvoll reflektiert und heftig verirrt
„Orfeo ed Euridice“ in Salzburg, „Lulu” bei den Wiener Festwochen, „Lady Macbeth von Mzensk“ an der Wiener Staatsoper und ein philharmonisches Ligeti-Memento.
„Orfeo ed Euridice“ in Salzburg, „Lulu” bei den Wiener Festwochen, „Lady Macbeth von Mzensk“ an der Wiener Staatsoper und ein philharmonisches Ligeti-Memento.
Gleich dreimal stand Cecilia Bartoli in Salzburg im Fokus: als Intendantin, Gestalterin der Hauptpartie sowie als Mittelpunkt einer Ehrung. Denn im Anschluss an die Premiere von Christoph Willibald Glucks „Orfeo ed Euridice“ überreichte Staatssekretärin Andrea Mayer der an diesem Abend im Kleinen Festspielhaus Vielumjubelten die Urkunde der Ernennung zur Österreichischen Kammersängerin. Eine gute Gelegenheit, auch für das Salzburger Festspieldirektorium, Bartoli für ihre seit 2012 währende Tätigkeit als höchst erfolgreiche Impresaria dieses Pfingstfestivals coram publico zu danken. Für die diesjährigen Pfingstfestspiele hatte sich der Mezzo-Star das Thema Orfeo ausgesucht. Damit ergab sich die Wahl des Eröffnungsstücks quasi von selbst. Noch dazu, wo diese bedeutende Gluck-Oper in einer ihrer vier Versionen ‒ der Parma-Fassung ‒ die Partie des Orfeo derart ins Zentrum rückt, dass die anderen Protagonisten zu Nebenfiguren verblassen. Umso mehr konnte Bartoli mit ihrer Bühnenpersönlichkeit prunken und ließ dank ihrer unmissverständlichen Gestik und vokalen Artistik das Geschehen mehr als bloß erahnen.
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