das himmelszelt - © Foto: Ruiz-Cruz

Im Banne des Kometen

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Eingebettet in ein historisches Setting, entpuppt sich „Himmelszelt“ als postmoderner Krimi. Zu sehen ist das neue Stück der jungen britischen Dramatikerin Lucy Kirkwood im Burgtheater.

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Eingebettet in ein historisches Setting, entpuppt sich „Himmelszelt“ als postmoderner Krimi. Zu sehen ist das neue Stück der jungen britischen Dramatikerin Lucy Kirkwood im Burgtheater.

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„Gott ist nicht oben, am Himmel. Er ist in uns. In unsern Körpern.“ So lauten die ersten Sätze der jungen Mörderin Sally in Lucy Kirkwoods „Himmelszelt“, und sie sind voller Provokation wie auch Weisheit. Am Sonntag hatte das Stück Premiere, das ideal das Motto des Burgtheaters „Die Politik der Körper“ vertritt. Die 36-jährige britische Dramatikerin Lucy Kirkwood hat einen Thriller verfasst, der zwar 1759 in einem englischen Dorf spielt, aber gezielt an die Gegenwart anknüpft. „Himmelszelt“ zitiert ebenso „Hexenjagd“ wie „Die zwölf Geschworenen“, vor allem aber die Idee der Bio-Macht, die Michel Foucault entwickelte. Diese lautet: Wer besitzt Verfügungsmacht über die Körper? Der zentrale Eingriffspunkt der Machtmechanismen ist die Sexualität, die den individuellen Körper diszipliniert und die Bevölkerung reguliert. Bei Kirkwood ist die Kehrseite der Biopolitik ein postmoderner Krimi. Im Zentrum steht die 21-jährige Sally. Sie ist angeklagt, die Tochter eines reichen Lords ermordet zu haben.

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