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Kosovo im Schatten Bosniens
Während die Welt gebannt die Bilder des lichterloh brennenden Sarajewo mit seinen von Tag zu Tag durchsichtiger werdenden Hochhaussilhouetten sieht, ist die Gefahr einer weiteren Tragödie im Bereich des ehemaligen Jugoslawien keineswegs geringer geworden: Der Kosovo liegt zwar derzeit im Windschatten der bosnischen Tragödie, aber niemand kann heute sagen, was die Serben morgen tun werden.
Zu beobachten ist erstens eine schon seit Monaten anhaltende massive Bewaffnung der serbischen Milizen, Reservisten und der zivilen Bevölkerung. Berichte darüber aus dem Kosovo können nicht nur den Tag solcher Waffen-und Munitionslieferungen angeben, sondern auch die genaue Adresse des Empfängers und die Registrierungsnummer des betreffenden Lieferfahrzeuges.
Zweitens ist ein Teil der serbischen Truppen der einstigen „Jugoslawischen Volksarmee", die aus Mazedonien abgezogen worden waren, jetzt im Kosovo stationiert. Das große Fragezeichen ist: Wenn Serbien in Bosnien dem internationalen Druck weichen muß, wird es dann, um das politische Image wenigstens einigermaßen zu bewahren, zumindest im Kosovo das ursprüngliche Konzept durchzuführen trachten? Das hieße die in letzter Zeit immer wieder öffentlich geforderte „Südfront" zu eröffnen.
Die Albaner haben zwar in den letzten Monaten einen etwas höheren Grad der internationalen Aufmerksamkeit verbuchen können; sie müssen aber auch am Beispiel des KSZE-Mitglieds Bosnien-Herzegowina zur Kenntnis nehmen, wie es um die Effizienz der europäischen Hilfsbereitschaft bestellt ist.
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