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Digital In Arbeit

Verdammte Hausaufgaben

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Der Schule Unangenehmes nachzusagen, ist allerorten und allseits sehr beliebt. Zwangsläufig und dementsprechend ergibt sich dabei auch ein recht guter Markt für sogenannte Lebenshüfebücher in Form von Selbsthilfeanleitungen. Wer Sorgen hat — und wer hat die nicht —, der wird schon kaufen. Dazu ein Beispiel aus dem vielfachen Themenkatalog: Die Hausaufgaben.

Wenn man diese Bücher liest, so scheint es, dann gehören Hausaufgaben gleich den Zensuren zu den größten Ärgernissen überhaupt. Und — darüber läßt sich auch nicht streiten — irgendwie belasten uns diese Hausaufgaben auch wohl alle: Die Schüler ebenso wie die Eltern; nicht zuletzt natürlich auch die Lehrer.

Die einen müssen sie machen, die anderen sollten sie überwachen und die letzteren kontrollieren. Lästige Pflichtübungen also, nicht sehr beliebt, aber wohl unvermeidlich.

Moment! Sind Hausaufgaben wirklich unvermeidlich?

Um es gleich zu betonen: Ja! Hausaufgaben müssen sein! Warum? Weil sie ein sehr gutes Mittel sowohl der Erziehung zur gewissenhaften Pflichterfüllung als auch der Gewöhnung junger Menschen an selbständige Arbeit sind. Sie dienen auch der Vertiefung und Ergänzung des Gelernten und sind ein Beweis für erworbene Kenntnisse und Festigkeiten.

Ist die Kritik also unberechtigt? Nein! Hausaufgaben können und sollten nicht abgeschafft werden. Aber sie sollten reduziert werden. Und: Sie sollten anregender, abwechslungsreicher und individueller gestaltet werden. Vor allen Dingen aber sollten sie nicht als Disziplinierungsmittel und Strafmaßnahmen mißbraucht werden.

Hausaufgaben könnten auch ermutigen und motivieren. Doch dazu wäre sicherlich ein wenig mehr Phantasie vonnöten. Vielleicht würden dann die „verdammten Hausaufgaben“ sogar Spaß machen.

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