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„PFADFINDERORDEN"

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Die in einzelnen Leserbriefen kritisierte Bezeichnung „Traditionalisten“ (FURCHE 36/1994) für Mitglieder des neuen Ordens „Servi Jesu et Mariae“ (SJM) trifft voll zu. Kardinal Antonio Innocenti, Leiter der (eigens für Rom-treue Traditionalisten gegründeten) Kommission „Ecclesia Dei“, betont im Errichtungsdekret: „Diese Päpstliche Kommission ,Ecclesia Dei‘ hat die an sie gerichtete Bitte wegen der traditionsgebundenen Eigenart des Institutes der Diener Jesu et Mariae wohlwollend aufgenommen.“

Ferner heißt es: „Die Mitglieder dieses Institutes ,fühlen sich einigen früheren Formen der Liturgie und der Disziplin der lateinischen Tradition verbunden1, sind aber von ,der Notwendigkeit überzeugt, daß die Treue noch vertieft und gefestigt werden muß und vor allem irrige Ausdeutungen sowie willkürliche und ungerechtfertigte Erweiterungen in Dingen der Glaubenslehre, der Liturgie und der Disziplin zurückzuweisen sind1.“

Nachzulesen ist das Dokument in der Publikation „Pfadfinder Mariens“ der „Engelwerk“-nahen Katholischen Pfadfmderschaft Europas, deren geistlicher Mentor in Deutschland, Andreas Hönisch, auch die SJM leitet. Das Dekret nennt auch die Förderer der SJM. Die Errichtung als „klerikale Ordensgemeinschaft päpstlichen Rechtes“ sei erfolgt „auf Empfehlung des Hochwür-digsten Herrn Manoel Pestana, des Bischofs von Anäpolis, der bis jetzt die Priester wohlwollend in seine Diözese in- kardiniert hat, und des Hoch würdigsten Herrn Kurt Krenn, des Bischofs von St. Pölten, der vor kurzem in seinem Regierungsbereich die zentrale Niederlassung kanonisch errichtet hat“.

Die Diözese St. Pölten hat eine kanonische Errichtung - sie müßte schon vor dem 16. Juli 1994, dem Datum des römischen Dekretes, erfolgt sein - aber bis heute nicht publiziert. Bekannt ist nur, daß der Orden das Schloß Auhof in Blindenmarkt erworben hat und derzeit drei SJM- Angehörige, zwei als Jugendseelsorger in Zwettl und einer als Kaplan in Ybbs, in der Diözese wirken.

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