Prabowo Subianto: Vom Terrorgeneral zu Indonesiens "Kuschelpräsidenten"?
Einst machte er Jagd auf Demokratieaktivisten, jetzt ist er Favorit für das Präsidentenamt in Indonesien: Prabowo Subianto, der wegen Menschenrechtsverletzungen einst aus den USA und anderen Ländern verbannt wurde, könnte bei der Wahl am 14. Februar als Sieger hervorgehen. Dies verdankt er einer Social-Media-Kampagne, die ihn als tanzenden, knuddeligen Opa darstellt.
Einst machte er Jagd auf Demokratieaktivisten, jetzt ist er Favorit für das Präsidentenamt in Indonesien: Prabowo Subianto, der wegen Menschenrechtsverletzungen einst aus den USA und anderen Ländern verbannt wurde, könnte bei der Wahl am 14. Februar als Sieger hervorgehen. Dies verdankt er einer Social-Media-Kampagne, die ihn als tanzenden, knuddeligen Opa darstellt.
Ein Großteil von Indonesiens Wahlkampf fand in sozialen Medien statt, insbesondere auf TikTok. Kein Wunder vielleicht, denn in dem Land mit über 270 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern machen Millennials und die Generation Z mehr als die Hälfte der Wählerschaft aus. TikTok hat in dem südostasiatischen Inselstaat monatlich über 125 Millionen aktive Nutzer. Damit ist Indonesien nach den USA der zweitgrößte Markt für die chinesische Kurzfilmplattform. Vor allem dem 72-jährigen Prabowo Subianto ist dank TikTok ein fast unglaublicher Imagewandel gelungen: Vom terrorisierenden General zum niedlichen tanzenden Opa – zum „gemoy“, wie die Indonesier es nennen – ein Spitzname für alles, was kuschelig und liebenswert ist. Dabei war Prabowo vor 25 Jahren einst einer der am meisten gefürchteten Männer des Landes. Der einstige General und Schwiegersohn des verstorbenen Diktators Suharto soll im heutigen Timor-Leste ein Terrorregime geführt und Demokratieaktivisten entführt, gefoltert und getötet haben.
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