Werbung
Werbung
Werbung

Christian Kern probiert es also bei der FPÖ jetzt mit Umarmung, während Reinhold Mitterlehner auf Abgrenzung setzt. Vertauschte Rollen mithin. So ungefähr lautete die öffentliche Wahrnehmung. In Wahrheit sind nur die Ausgangssituationen verschieden -für die SPÖ war die FPÖ offiziell tabu (Vranitzky-Doktrin), für die ÖVP nicht. Ein bisschen fühlt man sich an den alten Kreisky/Taus-Witz erinnert, wo Taus den geangelten Fisch unter Missfallensbekundungen der Umstehenden absticht, während Kreisky seinen zur Begeisterung des Publikums streichelt und Taus zuraunt "hin wird er so a". Nun sieht es zwar beileibe nicht danach aus, als könnte es Kern gelingen, Heinz-Christian Strache politisch zu Tode zu streicheln. Aber klüger ist seine Strategie allemal. Ganz abgesehen davon, dass sie auch inhaltlich Sinn macht, weil es zwischen Rot und Blau ebenso Überschneidungen gibt wie zwischen Schwarz und Blau. Nicht ganz klar ist indes, was uns Mitterlehner sagen wollte. Dass er, um Strache zu verhindern, notfalls auch einer Rot-Grün(-Pink)-Allianz die Mehrheit sichern würde? Was Besseres könnte der FPÖ nicht passieren. Und die ÖVP bräuchte dann bei den nächsten Wahlen gar nicht mehr anzutreten. Aber sich selbst überflüssig zu machen, ist niemandem verboten.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung