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Trauer und Streit Das Trennende zwischen den Religionen, zwischen Parteien und Völkern müsse zurückstehen: Dies erklärten der Wiener Kardinal Christoph Schönborn und der evangelisch-lutherische Bischof Herwig Sturm im Salzburger Dom in einer gemeinsamen Ansprache am Beginn des offiziellen - katholischen - Trauergottesdienstes für die Opfer der Seilbahnkatastrophe von Kaprun: Es gehe darum, sich gemeinsam der Hoffnung zuzuwenden, die im Wort Gottes und im Gedächtnis von Jesu Tod und Auferstehung zugesprochen sei. Salzburgs evangelische Superintendentin erklärte dennoch nach dem Gottesdienst, in nächster Zeit in Salzburg an keinen ökumenischen Gottesdiensten mit der katholischen Kirche mehr teilzunehmen: "Ökumene ist Geben und Nehmen. Ökumene ist Partnerschaft. Ökumene ist Dienst an den Menschen unserer Zeit", so Müller. Diese Prinzipien seien in Salzburg derzeit empfindlich gestört. Salzburgs Erzbischof Georg Eder hatte - unter Hinweis darauf, dass 80 Prozent der Toten von Kaprun katholisch waren - auf einer katholischen Eucharistiefeier bestanden. Andere offizielle Trauerfeiern - etwa in Oberösterreich oder in Bayern - wurden als ökumenische Gottesdienste begangen. KAP, epdÖ, red CDU-CSU ergreift Partei Hohe CDU-Politiker, darunter die Ministerpräsidenten Erwin Teufel (Baden-Württemberg), Bernhard Vogel (Thüringen) sowie der CSU-Fraktionsvorsitzende im bayerischen Landtag, Alois Glück, haben in einer Stellungnahme, die in der "Frankfurter Allgemeinen" veröffentlicht wurde, vor einem drohenden Konflikt zwischen Amtskirche und Laienkatholizismus gewarnt. Ausdrücklich stellten sich die Politiker hinter die Betreiber des Vereines "Donum Vitae", der nach dem Ausstieg der Kirche die gesetzlich notwendige Schwangerschaftskonfliktberatung fortführen will. Die Politiker beklagen, dass sich bei manchen kirchlichen Amtsträgern ein Kirchenverständnis entwickelt habe, das weder mit dem II. Vatikanum noch mit den beiden nachkonziliaren Synoden in Deutschland in Einklang stehe. KAP Thema: Wallfahren Mit Wallfahrten und Pilgerwegen befasst sich das eben in neuem Layout erschienene Jahrbuch 2001 der Diözese Gurk. Neben Kärntens Diözesanbischof Egon Kapellari setzen sich prominente Autoren (darunter der Grazer Liturgiewissenschafter Philipp Harnoncourt, der Bonner Theologe Hans Waldenfels und der Dichter Julian Schutting) mit der Frage auseinander, wie in einer hochtechnisierten Welt Menschen durch bewährte religiöse Vollzüge wie Wallfahrten Orientierung gewinnen können. Das "Jahrbuch der Diözese Gurk 2001/Zbornik krske skofije 2001" ist in der diözesanen Pressestelle (pressestelle@kath-kirche-kaernten.at, Tel. 0463/57770-86) erhältlich. red

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