Sonntage (weniger: Feiertage) sichern

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Für die Verankerung des freien Sonntags in allen Landesverfassungen und auch in der Bundesverfassung treten Österreichs katholische Bischöfe ein. Dies erklärte Kardinal Christoph Schönborn nach dem Ende der Herbstsession der Bischofskonferenz. Schönborn würdigte dabei das Engagement des Linzer Bischofs Maximilian Aichern, unter dessen Leitung die bundesweite "Allianz für den freien Sonntag" einen breiten Konsens mit anderen Kirchen, Gewerkschaften, Wirtschaftskreisen und anderen gesellschaftlichen Institutionen repräsentiere. Die Bischöfe veröffentlichten auch ein Hirtenwort zu "Sonntag und Feiertage in Österreich", in dem sie vor allem die religiösen und sozialen Aspekte der Feiertagsruhe betonen.

Differenziert äußerte sich Schönborn zu Journalistenfragen, inwieweit die katholische Kirche auch auf den freien Feiertagen, etwa den Donnerstagsfeiertagen, bestehe: Es werde sicher keine bischöfliche Initiative zur Abschaffung dieser Feiertage geben, sollte diesbezüglich aber ein gesellschaftlicher Konsens herrschen, werde sich die Kirche nicht verschließen.

Weitere Erklärungen gaben die Bischöfe zum Weltfrieden und zu Situation des ländlichen Raums ab; klar positionierten sich die Bischöfe zu einigen bioethischen Fragen (siehe dazu Seite 18 dieser furche).

Zu den sommerlichen Diskussionen um ein Positionspapier der Katholischen Männerbewegung, in dem unter anderem auch eine Diskussion über die Segnung gleichgeschlechtlicher Verbindungen angeregt wurde, erklärte Schönborn, das Ganze sei eine "Sommerlochdebatte" gewesen. Er stellte aber klar, dass ein Segen für homosexuelle Paare der kirchlichen Doktrin widerspreche, und dass von katholische Organisationen verlangt werde, sich "klar und unmissverständlich zur katholischen Glaubens- und Sittenlehre" zu bekennen. Was dies konkret für die Katholische Männerbewegung bedeute, wollte Schönborn nicht öffentlich diskutieren, von personellen Konsequenzen war ebenfalls keine Rede.

Das Thema Homosexualität verbarg sich auch hinter der mit "Jugendschutz" übertitelten Erklärung: Die Bischöfe treten für die Beibehaltung des Paragraphen 209 im Strafgesetzbuch, der homosexuelle Beziehungen von erwachsenen Männern mit unter 18-Jährigen unter Strafe stellt, ein. In Bezug auf heterosexuelle Beziehungen wollen Österreichs Hirten eine Anhebung des Schutzalters von 14 auf 16 Jahre. Otto Friedrich

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