Andrea Fischer Gletscher - © Foto: APA / EXPA / Johann Groder

Andrea Fischer: Botschafterin der Gletscher

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Die Glaziologin und Hochgebirgsforscherin ist Österreichs "Wissenschafterin des Jahres 2023".

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Die Glaziologin und Hochgebirgsforscherin ist Österreichs "Wissenschafterin des Jahres 2023".

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„Den Klimawandel sieht man an den Gletschern am drastischsten, am besten und am intuitivsten“, sagt Andrea Fischer. Bilder vom Rückgang der Eis- und Firnmassen sprechen quasi für sich selbst: „Man versteht sofort, dass hier Dinge im Gang sind, denen wir Aufmerksamkeit schenken sollten“, sagt die stellvertretende Leiterin des Instituts für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Innsbruck. Diese Woche wurde die 50-jährige Glaziologin und Geophysikerin zur „Wissenschaftlerin des Jahres 2023“ gewählt. Damit zeichnet der Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten jene Forschenden aus, die sich erfolgreich darum bemühen, ihre Arbeit einer breiten Öffentlichkeit verständlich zu machen.

Fischers großes Thema ist die massive Gletscherschmelze in den Alpen, deren Folgen für Österreich von weitreichender Bedeutung sind – nicht zuletzt aufgrund der gefährdeten Sicherheit im alpinen Gelände. Die Hochgebirgsforscherin geht davon aus, dass die Gletscher in den Ostalpen bereits 2050 vollständig verschwunden sein werden. Grund dafür sei die „stark geänderte Dynamik der Klimaerwärmung“. Die „Botschaften der schwindenden Gletscher“ seien wichtig, weil „wir in den sehr entwickelten Ländern natürlich zu den Hauptverursachern des Klimawandels zählen – und auch die nötigen Ressourcen haben, um eine Vorreiterrolle bei dessen Begrenzung einzunehmen“, so die begeisterte Bergsportlerin und ehemalige Staatsmeisterin im Eisklettern. Mit der Schmelze geht auch ein jahrtausendealtes „Klimaarchiv“ verloren. Mit intensiven Einsätzen am Berg trägt Fischer dazu bei, Eiskerne zu bergen und so diese gefrorenen Daten zur Klimageschichte zu retten.

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