Felix Hartlaub: Das Gesamtwerk. Verlag S. Fischer, Frankfurt am Main. 474 Seiten.Nachdem ei das von Freunden angebotene Asyl abgelehnt hatte, machte sich Felix Hartlaub, ein 3 2jähriger Obergefreiter, auf den Weg zur Spandauer Kaserne in Berlin. Es war April 1945, und er kam dort nie an. Damit liegt über ihm seither jener Schwebezustand zwischen Sein und Nichtsein, den die Sprache nur passivisch durch Partizipien wie „verschollen“ und „vermißt“ auszudrücken vermag. Später konnte man Auszüge aus seinem Tagebuch lesen. Nun liegt das Gesamtwerk Hartlaubs vor, dieses, wie Holthusen
Yamins Stationen. Von Peter Härtung. Verlag Bechtle, Eßlingen.Es ist bedenklich, daß diesen Gedichten eine Nachbemerkung angeschlossen werden mußte, in der es zu Anfang heißt: „Wenn ich seine Worte richtig zu hören vermag und am Schluß: „Nichts ist begreifbar, niemand findet heim ...“ Aber das so Gesagte stimmt: es ist schwer, die Worte richtig zu hören, und man findet nicht heim ... Stefan Georges äußere Spuren wandelnd, vermeidet der junge Autor große Anfangsbuchstaben und sämtliche Interpunktionen. Die innere Spur aber ist seine ureigene, er gibt flüchtige Impressionen,
Briefe der Freundschaft. Hugo von Hofmannsthal und Eberhard von Bodenhausen. Eugen- Diederichs-Verlag 1953. 273 Seiten. Preis 15 DM.Mit Eberhard von Bodenhausen verband Hofmannsthal von 1897 bis 1918, als Bodenhausen starb, eine tiefe und aufrichtige Freundschaft. 1868 geboren und sechs Jahre älter als Hofmannsthal, war Bodenhausen — Jurist, Kunstgelehrter und industrieller Organisator — zuletzt als Vorsitzender im Aufsichtsrat des Krupp-Konzerns tätig. Wilhelm von Bode hatte ihn zu seinem Nachfolger bei den Preußischen Staatsmuseen bestimmt, 1911 war er als Botschafter nach Petersburg
Die Gattin eines am Quirinal akkreditierten Botschafters war katholisch geworden und erbat eine Privataudienz bei Papst Pius XII. Der französischen Sprache nur zu mächtig, überdies von Natur aus redselig, begann sie, kaum eingetreten, dem Papst in ekstatischen Worten die Größe, die Tiefe, die Schönheit des Katholizismus zu schildern. Eine sekundenlange Atempause benützte der Heilige Vater, um ihr lächelnd zu sagen: Mais, Madame, moi aussi je suis catholique — „ ... ich bin ja auch katholisch.“Als Eugenio Pacelli schon Pius XII. hieß, kam Graf Konrad P r e y s i n g, längst
Trenck. Die Stunde des Panduren. VonGeorg Wagner. Europäischer Verlag, Wien.Georg Wagner betritt mit seiner Hörspieldichtung, einer dramatischen Ballade, formales Neuland. Um sie trotzdem mit Hilfe von schon Bekanntem zu charakterisieren, muß ich, was die äußere Atmosphäre, aber auch das innere Seelenklima angeht, auf Schillers Lagervorspiel zum „Wallenstein“, auf Rilkes „Cornet“ und auf Wildes „Ballade vom Zuchthause zu Reading“ verweisen. Franz Freiherr von der Trenck, Pandurenhäuptling, Haudegen, verwegener Kriegsheld, doch leider auch verbrecherischer Gewalt- und
Die Verwirrung der nach geistiger Orientierung Suchenden wurde in den vergangenen Jahren systematisch gefördert durch die sehr einseitige und höchst willkürliche Ausrichtung, welche nicht nur die Forschungen, sondern auch die Quellensammlungen, und Nachschlagewerke im Deutschen Reich erhielten. Eine Durchsicht der seit 1933 erschienenen Lexika zeigt die Verheerungen, welche hier ein bösartiges Totschweigen, Ausmerzen, zumindest arges Entstellen im geistigen Raum eines großes Volkes verursacht hat, eines Volkes, dessen großer Ruhm einst eben gerade die Weite, Größe, Freiheit und
Geschichte der Philosophie. Altertum und Mittelalter. Von Dr. Johann Fischl. Verlag A. Pustet, Graz 1947.In einer Zeit der Verwirrung der Geister und der Herzen haben Bücher, die bewährte Erkenntnisse aus der Fachliteratur und aus der Gelehrtenstube hinaus ins Volk bringen, eine große Mission. Dies läßt sich von Fischls philosophischen Kompendien sagen, von denen seit Kriegsende nun das dritte in dieser Reihe von Veröffentb'chungen vorliegt. Altertum und Mittelalter sind hier nicht bloß aus äußeren Gründen zusammengefaßt, denn es baut sich ja nicht nur die Philosophie der