Oper von Péter Eötvös als Produktion der Opéra National de Lyon im Theater an der Wien.Vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen und bejubelt, von der Kritik viel gelobt, wurde das Werk 1998 sogar als als wichtigste neue Oper des Jahres ausgezeichnet: "Drei Schwestern", die erste Oper von Péter Eötvös, in Lyon produziert und danach u. a. in Brüssel und Stuttgart mit Erfolg gezeigt, gastierte nun bei den Wiener Festwochen im Theater an der Wien. Es ist eine ebenso hörens- wie sehenswerte Produktion - umso mehr, als sie von zwei Spezialisten, dem Komponisten selbst am Pult des
"Il Ritorno d'Ulisse in Patria" als Gastspiel im Theater an der Wien.Den anderen Monteverdi, wie wir ihn in Opernhäusern eher selten vorgesetzt bekommen, präsentiert der Alte-Musik-Spezialist William Christie für die Wiener Festwochen im Theater an der Wien: "Il Ritorno d'Ulisse in Patria", das 1640 in Venedig uraufgeführte Meisterwerk, erleben wir hier zwar nicht in einer prächtigen, mit vielen Einschüben und Ergänzungen luxuriös aufbereiteten Version, wie Nikolaus Harnoncourt und Jean-Pierre Ponnelle sie von Zürich aus zum europäischen Erfolg geführt haben. Aber Christie versteht
Eine Hommage an Marcel Prawy, den faszinierenden, originellen und streitbaren Musiktheaterbesessenen.Viel, woran ich glaube, ist nicht allgemein gültig, nicht einmal immer für mich. Wesentlich aber ist: ich glaube!" Das ist der Schlüsselsatz eines Glaubensbekenntnisses der besonderen Art. Ein Satz, der sozusagen das Portal ist, durch das der kritische Beobachter tritt, um in seine Welt zu gelangen - wobei er bei diesem Opern-Dante durchaus nicht die Hoffnung fahren lassen muss. Dieser Satz ist aber auch das dialektische Resümee, das etwaige Widersprüche virtuos auflöst, auf die man bei
Sie ist eine betagte Dame mit Vergangenheit. Die Meinungen, ob sie noch Zukunft habe, gehen mitunter weit auseinander. Zumindest gibt es einiges Für und Wider um die Frage, wie herausgeputzt, mit welchem Regie- und Ausstattungs-Make-up und mit welcher Geisteshaltung sie sich präsentieren muß, um auch noch gegen die Moden von morgen und übermorgen bestehen zu können: Die Rede ist von der Oper, jenem luxuriösen "Kunst-Produkt", das vor vierhundert Jahren von Meister Jacopo Peri und dem Librettisten Graf Rinuccini in Florenz geboren wurde, einen sagenhaften Aufstieg im Rahmen höfischer
Durch die Welt jettende Stars, denen die großen Opernhäuser ;alsDurchhäuser für ihre Selbstdarstellung dienen, sind keine Erfindung unserer Zeit. Mochten die Reisemöglichkeiten im vorigen Jahrhun -dert auch begrenzt gewesen sein, so hielt das die großen Künstler doch nicht davon ab, überall in Europa mit Hofopernhäusern, bürgerlichen Theatern und Konzertvereinigungen Verträge einzugehen. Ein Musiker schlug aber alle seine Zeitgenossen: Domenico Gaetano Donizetti, der mittlere des legendären italienischen Komponisten-Dreigestirns Rossini-Donizetti-Bellini, besaß in der Zeit seiner
Man hat es sich mit dem Komponisten Mendelssohn, mit . seinen zum Teil kühnen Ideen und seinem umfangreichen Schaffen zu allen Zeiten ziemlich leicht gemacht. Der kurzen Periode überschwenglicher, fast schon kritikloser Verehrung folgte bald nach seinem Tod - er starb am 4. November vor 150 Jahren - eine Zeit der Verdrängung. Der berühmte Wiener Musikkritiker Eduard I lanslick hatte die Lage schon richtig beurteilt, als er schrieb, daß Wagnerianer und Antisemiten im Fall Mendelssohn in „Haß und Überhebung ihr trauriges Geschäft” betrieben. Und die verordnete Verbannung
Zum Großspektakel geriet die Eröffnung der Saison des Wiener Operntheaters im Museumsquartier mit John Adams minimalisti-scher Oper „Nixon in China”. Und nicht nur, weil es Sven Hartberger, dem jungen „Opernunternehmer” , gelang, den prom inenten Architekten Wilhelm Holzbauer für das Rühnenbild - sein erstes - zu interessieren.Mit dem jungen Regisseur Peter Pawlik, dem Dirigenten Andreas Mitisek und einem hervorragenden Sängerensemble gelang ihm eine Produktion aus einem Guß. Eine effektvolle Polit-Oper als Kommentar zum historischen Treffen US-Präsident Nixons und Mao Tse-Tungs
Ende der Stein-Zeit! Zum Abschied von Salzburg polierte Regisseur Peter Stein seine Inszenierung des „Wozzeck”, eine Koproduktion mit den Salzburger Osterfestspielen, für Gerard Mortiers Sommerfestival auf. Und erneut stilisiert er Alban Bergs siedeheißes, messerscharfes Eifersuchts- und Morddrama zu einem Gesamtkunstwerk voll (zu eleganter) Schönheit:Gemeinsam mit dem Bühnenbildner Stefan Mayr gestaltet er auf der Riesenbühne des Salzburger Großen Festspielhauses zeitlose Genreszenen. Bald pfercht er die Episoden mimV turhaft in winzige Guckkasten-bildchen, bald weitet er die Szeiie
Als Karajan in den sechziger Jahren seine Salzburger Osterfestspiele gründete, war das ein künstlerisches Anliegen: Erbost reagierte er auf Streitereien an der Wiener Staatsoper. Er wollte endlich seine künstlerischen Wagner-Visionen verwirklichen können und machte Salzburg mit seinem Oster -festival, daneben aber mit den Sommerfestspielen und seinen Pfingst-konzerten zu einem „karajanischen Imperium”. Dreißig Jahre danach haben Kultur- und Tourismusmanagement dieses Vorbild entdeckt: Festivals zu gründen, ist der neue Hit.Baden-Baden bestellte etwa beim Wiener Stararchitekten
Er steht heuer im Mittelpunkt der Wiener Festwochen: Nikolaus Harnoncourt, einer unserer berühmtesten Originalklang-Spezialisten, stellt mit den Regisseuren Jürgen Flimm und Marco Ärturo Marel-li drei exemplarische Opernproduktionen vor: Im Theater an der Wien führt er zwischen 10.Maiundl3. Juni „Alfonso und Kstrella" und „Des Teufels Lustschloß" seines Lieblingskomponisten Franz Schubert und die wenig bekannte Oper „Alcina" von Georg Friedrich Händel auf. Eine Koproduktion und zwei Gastspiele aus Zürich, wo man Harnoncourt für solche Ausgrabungen stets
Er ist heute ein Eckpfeiler unseres modernen Musikbetriebs wie der Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts, ein bewundertes Denkmal der Wiener Musikkultur der Ringstraßenzeit. Eine Konzertsaison ohne seine vier Symphonien, ohne sein „Deutsches Requiem”, ohne seine Kammermusik- und Orgelwerke, ohne sein Liedschaffen ist undenkbar. Sein QLuvre, einst von den „Neutönern” als erzkonservativ abgekanzelt, wirkt heute wie eine Apotheose der Wiener Klassik. Und doch weist sie zugleich voraus bis zu Arnold Schönberg, der ihn als Vorbild musikalischer Satzkunst pries: Johannes Brahms, der
Vor etwa hundert Jahren hatte der berüchtigte Kritiker Hans-lick seine Haßtiraden gegen das Werk geschleudert; 1920 erlebte Wien es als Gastspielproduktion in der Volksoper und in konzertanten Aufführungen: Umso erstaunlicher ist nun der Triumph, den Riccardo Muti mit dieser Produktion von Arrigo Boitos „Mefistofele” in der Staatsoper verbuchen konnte.1995 hatte er sich dieses Schlüssel-werk der italienisch-deutschen Bo-mantik an der Mailänder Scala vorgenommen. Für die kleinere Wiener Bühne mußten die riesigen Bilder zwar zum Teil vereinfacht werden; aber der Eindruck der
Man hat mit ihm unendlich viel Schindluder getrieben: Von Rudolf Hans Rartschs „Schwammerl"-Ruch bis zur «unre-flektierten Lizitation eines Richard Heuberger, der Schubert leichthin als „größten Künstler aller Zeiten" apostrophierte, wurde an seiner Riografie bedenkenlos herumgebastelt. Ein Lebensbild, zurechtgezerrt von Generationen, die ihr schlechtes Gewissen dem „Fall Schubert" gegenüber beruhigten, indem sie Schuberts Armut und Naivität rosa verzuckerten, niedlich machten, verharmlosten. Vom Franzi vom Himmelpfortgrund über den gehätschelten Wuschelkopf vom
Von einer Sensation und „der Premiere des Jahres" trommelte die Werbemaschinerie für dieses Debüt Klaus Maria Brandauers an der Wiener Volksoper: Der Film-und Burgstar wagte sich erstmals an eine Operette. Und machte im voraus kein Geheimnis, daß er an Franz Lehärs „Land des Lächelns" wie an jedes schwierige Sprechstück herangehen würde.Er hat sich dem Text von Herzer und Löhner tatsächlich „textkritisch" genähert - das bedeutet dreieinhalb Stunden Dauer - und versucht so, das Werk von Operettenklischees zu reinigen. Asher Fisch, der neue Chefdirigent der
Es mag merkwürdig klingen, aber so mancher Opernfreund dürfte sich zuerst einmal geärgert haben, daß Arnold Schönbergs „Moses und Aron" bei den Salzburger Festspielen bloß als „Remake" gezeigt wurde und das bei Kartenpreisen bis zu 4200 Schilling! Denn die Galapremiere dieser von Anfang an mit Spannung erwarteten Produktion wurde bereits im vergangenen Oktober in der Amsterdamer Oper präsentiert. Für Salzburg bedeutete die Übernahme der Produktion allerdings auch Positives: Pierre Boulez, der Präzisionsfanatiker, hatte genügend Zeit, das extrem schwierige Werk am Pult
Halbzeit bei den Salzburger Festspielen - und zwei der wichtigsten Premieren, die die Spannbreite stilistischer Möglichkeiten des Festivals zeigen sollten: Herbert Wernicke, in Salzburg mit „Boris Godunow" besonders erfolgreich, inszenierte im Großen Festspielhaus Beethovens „Fidelio", Christoph Marthaler, der Schweizer, der zu den Kultregisseuren der deutschen Theaterszene wurde, eine Musiktheaterproduktion aus Arnold Schönbergs Zyklus „Pierrot lunaire" und Olivier Messiaens „Quatuor pour la fin du temps". Und Sir Georg Solti, 83, der Doyen der internationalen
Seit seiner legendären konzertanten „Elektra" mit den Wiener Philharmonikern in New York sind sich Musikfreunde darüber einig: IxYrin Maazel und die „Wiener" musizieren die Oper Richard Strauss' in einer leidenschaftlichen Schönheit und aufregenden Farbigkeit, wie man das nur selten erlebt. Für die Salzburger Festspiele löste Maazel dieses Versprechen erneut ein: „Elektra" im Großen Festspielhaus steigerte er zur packenden, ja erschütternden dramatischen Vision, in der die Wildheit der antiken Muttermordtragödie, Hofmannsthals bohrendes Psychotheater und
Nur wenige Opernfreunde haben Carl Maria von A¥ebers „Oberon" schon auf der Biihne erlebt: 21 groBe Nummern fiir Chore und Arien voll dramatischer Kiihnheit und extremen technischen Schwierig-keiten stehen einem dramaturgisch diirftigen Libretto gegeniiber. Umso erfreulicher der Versuch der Salzbur-ger Festspiele, die Baritat in Martin Mosebachs Neufassung im Kleinen Festspielhaus zum Erfolg zu fiihren. Regisseur Klaus Metzger, ein Schiiler Peter Steins, holte das Salzburger Ma-rionettentheater Gretl Aichers, das das Marchen von Ritter Hiion und der schonen Kalifenentochter Rezia auf
Durchhalten” war die Devise der Eröffnungspremiere des Festivals ^Mozart in Schönbrunn”: Sänger und Orchester kämpften mit bewundernswerter Zähigkeit gegen plötzliche Regengüsse, Sturm und Kälte. Und trotz der Nässe funktionierten sogar die pyrotechnischen Kunststücke im Reich Sarastros klaglos. Daß die „Zauberflöte”-Premiere unter solchen Umständen nicht perfekt geraten konnte und klanglich beeinträchtigt wirkte, braucht man kaum hinzuzufügen. Immerhin beeindruckt Pantelis Dessyllas Bühnenraum voll romantischem (Maschi-nen-)Zaüber: Er hat Sarastros Sonnentempel
Als Renato Zanella 1993 sein „Mata Hari”-Ballett mit der großen Marcia Haydee in Stuttgart uraufführte, war's ein Erfolg. Jetzt brachte Zanella mit dem Wiener Staatsopernballett an der Volksoper ein Remake heraus. Und da ist schwer zu sagen, was an dem Mißerfolg mehr schuld ist - daß die Choreographie bereits so viel Patina angesetzt hat oder daß Simona Noja für die Titelrolle zu wenig Flair der Diva und des erotischen Luxusgeschöpfs mitbringt?Simona Noja zeigt zu Musik von Dimitri Schostakowitsch - karges Bühnenbild: Stefan Morgenstern, unattraktive Kostüme: Jordi Roig - Szenen
Alban Bergs „Wozzeck" in der Inszenierung Adolf Dresens und Herbert Kapplmüllers (und mit Claudio Abbado am Pult) zählte seit 1987 zu den glanzvollsten Produktionen der Wiener Staatsoper: Szenisch und musikalisch hat diese Aufführung auch nun, in der Wiederaufnahme, kaum von ihrer dramatischen Dichte, aufregenden Intensität und musikalischen Perfektion verloren. Denn Michael Boder, der junge Deutsche am Pult der Philharmoniker, ist ein Präzisionsfanatiker, der die extrem heikle Partitur im kleinen Finger hat. Was ihm fehlt, ist die Besessenheit, diese Szenen in einen Mahlstrom der
Der Budgetnotstand macht auch vor Erfolgen nicht halt: Für 1995 wurden Zuschüsse, Dauer und Musikangebot des Festivals schmerzhaft gekürzt. Als Abbado protestierte und zu gehen drohte, wurde ihm immerhin für 1996 ein Festival im großen Umfang zugesichert.Die Sparmaßnahmen wirkten sich dank der Sponsoren nicht so drastisch aus wie befürchtet: Wien modern 1995 konnte in 23 Konzerten eine Reihe wichtiger Bilanzen ziehen; Interpreten wie Abbado, Mauricio Kagel, Hans Zender, Dennis Russell Davies, Arturo Tamayo, Michael Gielen, Nicholas Cleobury, Ingo Metzmacher, das Klangforum Wien,
Fünfundsiebzig Jahre und kein bißchen leise, könnte man anläßlich dieses Jubiläums sagen, das die Salzburger Festspiele heuer feiern: Wurden hier künstlerische Konzepte und Geschäfte früher in aller Stille zwischen dem jeweiligen künstlerischen Leiter und den Künstlern ausgehandelt, so sind die Festspiele seit Gerard Mortiers Bestellung zum künstlerischen Leiter und Intendanten in die Schlagzeilen gekommen: Nie zuvor hat in Salzburg ein Festspielchef - vom legendären Baron Pouthon über Bernhard Paum-gartner bis zu Herbert von Karajan und Präsident Albert Moser - so viel Show um
Vergangenes Jahr in Verona. Das Essen nach der Arena-Aufführung -mäßig! Die Preise - unverschämt! Der Massentourismus macht Veronas Küche offenbar kaputt!” Seit ich die Aufführungen der Stagione lirica der Arena von Verona besuche - und das ist jetzt auch schon bald dreißig Jahre - höre ich solche Lamenti. Und nicht nur von Österreichern, von denen jährlich immerhin an die achtzigtausend in die Gegend von Verona fuhren. Und fahren.Und doch: Verona ist eine Stadt des Kulinarischen. Der kulinarischen Oper, kulinarischer Kunst, der Kunst der Feinschmeckerei. Wer der Kunst und der
Richard Wagners „Ring des Nibelungen" im Repertoirebetrieb aufzuführen, wird von den meisten Operndirektoren als Husarenstück gewertet. Die Staatsoper wagt es dennoch, den ohnehin glanzvollen Saisonschluß mit einem „Ring" aufzuwerten. Eine triumphal gefeierte Aufführungsserie.Peter Schneider spannt den Riesenbogen vom „Rheingold" bis zur „Götterdämmerung' mit packender Intensität aus. Mit den hervorragend disponierten Wiener Philharmonikern entwickelt er das Musikdrama im Orchester mit bestechender Präzision.Einfühlsam führt er die fast durchwegs glanzvolle
Die Salzburger Festspiele in der Krise: Nach außen herrscht Ruhe; intern ist aber ein heftiges Tauziehen im Gange, das mit dem Abgang des Festspielintendanten Gerard Mor- tier enden könnte. Am 10. Jänner müssen die Streitparteien - Mother, sein Direktorium und Philharmoniker-Vertreter — bei Salzburgs Landeshauptmann Katsch- thaler Rede und Antwort stehen, wie das Zusammenleben weiter funktionieren soll.Die heikle Situation hatte Mortier selbst heraufbeschworen. Beim Festspielleiter-Treffen in Budapest hatte er wieder einmal vollmundige Sprüche geklopft. Das Orchester schlug zurück
„Hervorragend", „brillant", „aufregend schönes Musizieren" - mit diesen und ähnlich enthusiastischen Worten feierten prominente Kritiker vor kurzem die Wiener Symphoniker.
„Das Frühjahr kommt - Zeit für die erste Salzburg-Hatz”, sagen sich offenbar manche, denen das neue Festspielteam seit der Stunde Null im Vorjahr nicht geheuer und vor allem Gerard Mortier ein Reizfaktor ist. Schon erklingen die ersten Unkenrufe, wie schlecht es heuer vermutlich um den Kartenverkauf des Festivals bestellt sein könnte. Denn das meiste, das da von den Festspielen heuer auf die angeblich so schwachen Beine gestellt wird, sei ja weit davon entfernt, eine Attraktion zu sein.Und so mancher, der sich zu Kara-jans Zeiten über das ewige Einerlei Karajanscher Opern- und
Zum Salzburger Festspielfinale hatte man ein Ende des Gezeters um den neuen Festspielchef Gerard Mortier erwartet. Doch da witterten offenbar die Osterfest-spielmächer, Beate Burchardt als Generalsekretärin und Karajans Anwalt Werner Kupper, ihre Chance, Mortier seine Anmerkungen über „mafiose Beziehungen" zu Schallplattenfirmen heimzuzahlen. Zum glanzvollen Festspielende mit Claudio Abbado und Pierre Boulez brach ein neuer Streit aus.„Ganz zufällig" hatte die Osterfestspielchefin Beate Burchardt bei einem Empfang der „Deutschen Grammophon" vor einer ORF-Kamera ihr
Nach Wochen des Heckenschützen-kampfes, ob Salzburgs Festspiele nun der Kunst oder dem Kommerz zu gehorchen hätten, ist in die Festspielstadt wieder Frieden eingezogen. Zumindest für ein paar Tage. Wohl gerade solange, bis der neue Festspielintendant, der 49jährige Belgier Gerard Mortier, sich wenigstens die schärfsten seiner vollmundigen Angriffe gegen Nutznießer der Festspiele auszusprechen verkneift.Mortier, der flotte Plauderer, war plötzlich Stadtfeind. Alle hatten sich da Luft gemacht und „Dampf abgelassen": Die einen schäumten über seine Bemerkungen über
Wien braucht Attraktionen, Salzburg braucht Attraktionen, Österreich braucht Attraktionen. Wir brauchen neue Formen der Präsentation von Kultur und dafür die geeigneten Räume: So etwa umriß Wiens Bürgermeister Helmut Zilk, also einer, der es wissen muß und umso schmerzlicher empfindet, daß er mit seinem EXPO-Wien-Projekt baden gegangen ist, die Situation.
Am 28. März feiern die Wiener Philharmoniker das Jubiläum ihres 150jährigen Bestehens. Seit 1860 gibt es „Philharmonische Konzerte", deren Besonderheit ist, daß ein Opernorchester regelmäßig symphonische Konzerte bestreitet.
Noch vor zehn Jahren hätte kein Opernfreund es für möglich gehalten, daß der Oper als „Serienprodukt" die Zukunft gehören könnte. Jeder Opernchef pflegte seine individuellen Komponisten und Werkvorlieben. Das könnte in Zukunft anders werden.Anstoß zu solchen Überlegungen gibt eine Opernproduktion, die vor kurzem in Brüssel uraufgeführt und von den Spitzen der internationalen Presse als Paradefall modemer Opernkonzeption bejubelt wurde: John Adams' Musiktheater „Der Tod Kling-hoffers", der auch ab 9. Mai bei den Wiener Festwochen gastieren wird. Die Produktion war von
Das Mozart-Jahr hat begonnen. Mozart-Feste in Wien, Salzburg und in allen Musikzentren der Welt jagen einander, Dutzende Symposien und Kongresse versuchen, letzte Grauzonen und Legendenbildungen im Leben Mozarts aufzuspüren. Die Musikwissenschaft hat Details zutage gefördert, die für unser Mozart-Bild wenn schon nicht kühne Korrekturen, so doch wenigstens kleine Richtigstellungen bringen.Eine wichtige solche bringt die Ausstellung „Zaubertöne", was in den Kritiken kaum zur Kenntnis genommen wurde. Für die „Zaubertöne" hat das Historische Museum der Stadt Wien Mozarts
Skeptiker hatten den Publi-kumserfolg, den die Veranstalter des ersten Festivals "Wien modern" im Jahr 1988 verbuchen konnten, zur Mode abzuwerten versucht. Claudio Abbado, die Wiener Philharmoniker und eine Reihe glanzvoller internationaler Namen als Zugpferde hätten dem gewagten Unternehmen den Anstrich des "Schicken", "Mondänen", "Zeit-geistigen" gegeben und die Kon-zertszene so "modisch maßgestylt".Nun laden Wiener Konzerthaus und Musikverein, Staatsoper, Ver-einigte Bühnen Wien, Volksoper, Hochschule für Musik, Odeon, der Kunstverein Alte Schmiede und viele andere Veranstalter
Das letzte Kennzeichen künstlerischen Wertes ist in einem Element von Vitalität ver- körpert", meinte Ernst Krenek einmal im Gespräch. Wenn der Komponist „die göttliche Gnade habe, macht es nichts aus, ob er sich an unglücklichen Liebeserfahrun- gen, an Spaziergängen durch die Wälder oder am Studium mittelal- terlicher Musik inspiriert".Krenek-Kritiker haben diese „Vielschichtigkeit" oft abgeurteilt; sie verstanden seinen „Zickzack- kurs" der Stile nicht, sie kreideten ihm seinen „Spürsinn für Aktuali- tät" und seine permanente „Zeit-genossenschaft" ebenso an wie die
Salzburgs Festspiele sind in die Jahre gekommen: Sie feiern heuer ihren „Siebziger". Und in einem Gedenk-Vorabend, der den Festspielreigen heuer am 26. Juli eröffnet, wird man goldene Worte aufbieten und hehre Erinnerungen hervorkramen, um die epochale Festspielidee Hugo von Hofmannsthals, Max Reinhardts, Richard Strauss' und anderer brillanter Köpfe zu würdigen. Sie hatten einFest der Künste in einer Atmosphäre der Weltoffenheit versprochen - und lieferten dabei eines der ersten modernen Beispiele für Kunst und Umwegrentabilität. Der Gedanke, daß die künstlerischen Darbietungen der
(Salzburger Osterfestspiele, Gro- ßes Festspielhaus; Matthäuspas- sion) Sie haben sich die große Öra- torientraditiondes 19. Jahrhunderts bewahrt, in ihren Bach-Auf f ührun- gen ist bis heute ein Hauch jener musikalischen Selbstdarstellung der frommen Gemeinde spürbar, auf die Mendelssohn seine Wieder- belebungsversuche der Bach-Pas- sionen gründete. Nun gastieren Kurt Masur und sein Leipziger Gewandhausorchester mit der Matthäuspassion im Salzburger Großen Festspielhaus. Masur ver- traut Bach vor allem Jugendchören an. Das gibt der Matthäuspassion lichteren Charakter, durchsichti-
Für Österreichs und Europas Musikmanager ist das Jahr 1991 ein magisches: Geraten die einen mehr und mehr in Panik, welche Projekte sie bis zu diesem Termin zum Thema Mozart aushecken, woher sie dafür das Budget auftreiben sollen und ob ihre Pläne originell genug sind, lamentieren die anderen schon heute, welche Mozart-Lawine da ein Jahr lang über die Musikfreunde niedergehen wird. Außerdem fragen sich alle, woher die vielen erstklassigen Sänger, Dirigenten, Musiker, Regisseure kommen sollen, um diese Mozart-Hausse in Gang zu halten.Nicht nur in Österreich, sondern weltweit wird am
Österreichische Musikkultur triumphiert in Japan. Das Publikum füllt die Riesenhallen, die Kritik jubelt. „Selten hat es eine so umfangreiche, glanzvolle Selbstdarstellung Österreichs im Ausland gegeben. Wir werden auf Händen getragen!“ Euphorie ist in den Worten zu spüren, mit denen etwaDirektor Claus Helmut Drese kürzlich den Erfolg der Wiener Staatsoper beim Gastspiel in Tokyo beschrieb.Aber auch von den japanischen Veranstaltern und dem Management hört man nur begeisterte Worte über dieses von Japans Privatwirtschaft gesponserte- Gastspiel, in dessen Rahmen in vier Wochen (bis
Die Würfel sind gefallen, das neue Führungsteam, das Unterrichtsministerin Hilde Hawlicek sich ab 1991 für die geistige und organisatorische Erneuerung der Salzburger Festspiele gewünscht hat, wartet in den Startlöchem, um im Herbst seine Arbeit aufzunehmen. Als letzter wurde nun der Salzburger Bankier Heinrich Wiesmüller zum neuen Festspiel-Präsidenten ab 1991 und Nachfolger von Präsident Albert Moser bestellt.Wiesmüller ist - wie er selbst sagt - „der Salzburger im Festspiel-Team“, der die Interessen des Bundeslandes gegenüber dem zukünfti-genkaufmännischenFestspielleiter aus
Es gab und gibt nur wenige Dirigenten, die wie er im allgemeinen Bewußtsein klassische Musik verkörpert haben: Wie Gustav Mahler und Artūro Toscanini hat Herbert von Karajan als Künst- lervon epochaler Bedeutung die Musikszene geprägt, in manchen Fragen sogar Entwicklungen eingeleitet und musikalische Konsequenz diktiert. Von jahrelangen schweren Leiden gezeichnet, hatte er bis zuletzt Konzerte von unvergleichlicher Qualität dirigiert. Penibel, wie er in Musiktheaterfragen ein Leben lang war, wollte er auch jetzt bei der Salzburger Eröffnungspremiere mit Verdis „Maskenball“ nichts
Das Land ist so groß wie Österreich, hat jedoch kaum mehr als dreieinhalb Millionen Einwohner. Ackerbau und Viehzucht bestimmen das Leben, die Industrie steckt in den Kinderschuhen. D,as Christentum, der Islam und alte Geister- und Ahnenkulte wurden zu einem merkwürdigen Glaubensamalgam verbunden: in Benin, dem einstigen Königreich Dahomey, das 1960 als französische Kolonie in die Freiheit entlassen wurde und seit 1977 als Volksrepublik zwischen den politischen Einfluß-sphären Rotchinas und der UdSSR lebt. Benin wird jetzt von Europa und vom europäischen Tourismus entdeckt.Künmierten
Wenn es auch zum Start populäre Unterhaltung gab, etwa einen musikalischen Kordon zwischen Musikverein und Konzerthaus mit einem John-Cage-Spektakel „Klavierkonzert ohne Klavier“, so bietet das Festival „Wien modern“ bis 21. November in 26 Konzerten und fünf Komponistengesprächen doch vor allem „klassische Avantgarde“. Eine Bilanz des Schaffens von Pierre Boulez, György Ligeti, György Kurtag, Luigi Nono und des jungen Wolfgang Rihm wird gezogen, ein Symposion „Ideen, Ideologien, Wirklichkeiten“ wird den Begriff „Moderne“ diskutieren. Eng verknüpft damit ist die Frage,
Getümmel herrscht in der internationalen Opernszene: Operndirektoren laufen um die Wette, um ihren Konkurrenten die interessantesten Regisseure und Dirigenten wegzuschnappen. Und hinter den Kulissen rangeln sie mit Agenten, Managern, Plattenfirmen, um die besten Mozart-Sänger zu ergattern und die Wünsche der Regisseure und Dirigenten zu befriedigen.So mancher Direktor hat dabei schon die leidvolle Erfahrung gemacht, daß es in der gesamten Opernwelt nicht einmal halb so viele bedeutende Mozart-Sänger gibt, wie Festivals, Mozart-Wochen und große Opernhäuser ihrer bedürften, um zum 200.
Es ist mir wurscht, was die anderen von mir sagen oder denken. Es kommt auf die besseren Nerven an. Ist dieser Herr von Einem begabt - die Nerven dazu hat er!“ Gottfried von Einem gibt sich im Selbstgespräch streitbar wie eh und je. Auch als Siebziger — er feiert am 24. Jänner Geburtstag — macht er kein Geheimnis daraus, daß ihn kaum interessiert, ob einer seine Opern und symphonischen Werke „altmodisch“ findet oder rückwärts gewandt. Einem, der Doyen unter den österreichischen Komponisten, argumentiert als überzeugter Demokrat heftig und nennt es schlicht und einfach
Ausländer, die zu den Feiertagen die Wiener Staatsoper besuchten, schwärmten. Placido Domingo als Dirigent der „Fledermaus“ , Domingo mit Mirella Freni in einer „Boheme“ -Serie, Sänger wie Peter Dvorsky in der glanzvoll besetzten „Rusalka“ . Festtage für Opernfreunde, das Publikum atmet auf.Denn die vergangenen Monate waren an der Staatsoper alles andere als festlich gewesen: Wiederaufnahmen von „Aida“ und „Boris Godunow“ waren gefallen,kaum ein Sängerstar zog durchs Haus am Ring, die großen Werke fehlten. Und die extrem teuren Karten verkauften sich schlecht-trister
„Noch nie hat eine Musik mich so rein und schön bewegt als diese“, schwärmt Schiller 1801 in einem Brief an Körner. „Es ist eine Welt der Harmonie, die gerade zur Seele dringt und in süßer, hoher Wehmut auflöst“: Emphatische Worte über „Iphigenie auf Tau-ris“, die von Gluck in Paris 1779, in den gleichen Wochen, vorbereitet wurde, in denen Goethe sein „Iphigenie“-Drama in Weimar zum ersten Mal aufführte.„Iphigenie“, das Musterbild der „schönen Seele“, wurde Schlüs-selfigur der Epoche. Mögen da auch mehr „edle Einfalt“ und weniger „stille Größe“ die
„Wenn Österreich das Weltmusikland sein oder wieder werden will, dann muß hier in Hinkunft auch die Avantgarde viel mehr zum Zug kommen. Gerade im Mozart-Jahr 1991 wird man uns ohnedies als .Sängerknaben auf Li-pizzanern mit Mozartkugel' zu verkaufen versuchen. Umso mehr müssen wir schon jetzt alle schöpf erischen Kräfte mobilisieren, um nicht als völlig verzopft dazustehen!“Wiens rühriger Konzerthaus-Generalsekretär Alexander Pe-reira, der in der Wiener Musikszene immer mehr als unkonventioneller Muntermacher agiert, hat vor kurzem mit dieser programmatischen Erklärung für
Das Wettrüsten für 1991, zur 200. Wiederkehr des Todesjahres Wolfgang Amadeus Mozarts, ist überall, in Operndirektionen, bei Konzertveranstaltungen und Festspielen, in vollem Gang. Auch Salzburgs Festspiele planen Mozart-Projekte. Franz Willnauer, seit Jahresbeginn Generalsekretär, will in Hinkunft weniger in Reprisen schwelgen —15 Jahre alt ist Jean-Pierre Pon-nelles vergagter „Figaro”, bald ein Jahrzehnt hat seine „Zauberflöte” auf dem Buckel. Gesichert sind Herbert von Karajans und Michael Hampes klischeehafte „Don Giovanni”-Inszenierung und Johannes Schaafs vom
Wer von Musik in Wien und von den Meistern spricht, die jahrhundertelang das Wiener Musikszenario bestimmten, denkt kaum daran, in welchem Maß die Musiker des kaiserlichen Hofes Geisteshaltung oder politische Gesinnung und damit Glanz und Pracht bestimmten. Kaum jemand gedenkt jener Hofkapellmeister, Hofcompositeurs und Hoforganisten, deren Wirken die Metropole Wien zum Anzie-hungspunkt auch für jene schöpferischen Kräfte werden ließ, die hier europäische Musikgeschichte machten. Aber selbst wenn man an Musiker wie Johann Heinrich Schmelzer, Johann Kaspar Kerll, Johann Joseph Fux,
„Ein mittelmäßiger, uninteressanter Komponist! Ein Musiker, der seine blassen Einfälle durch bombastische Instrumentation zu tarnen versuchte!“ Mit dem Brustton voller Uberzeugung urteilten so noch Anfang der sechziger Jahre selbst Gymnasiallehrer, wenn im Musikunterricht die Rede auf Franz Liszt kam.Liszt — was fiel einem damals, Anno sechzig, schon zu diesem merkwürdig glanzlos gewordenen Namen ein, außer daß ein Thema seiner symphonischen Dichtung „Les Preludes“ während der Nazi-Herrschaft im Rundfunk als Tonsignet für „Frontmeldungen“ verwendet wurde. Oder daß seine
So glanzlos und arm an Novitäten wie heuer haben sich die Salzburger Festspiele seit Jahren nicht präsentiert. Und mögen auch die Verantwortlichen im Festspielkartenbüro stolz ihre Verkaufsbilanz ziehen, so fällt das künstlerische Resümee doch recht bescheiden aus. Denn in diesem Programm-Sammelsurium von 1986 war von einem Festspielkonzept, von einer Festspieldramaturgie schlechthin nichts zu bemerken. Das fast zufällige Nebeneinander einer neun Jahre alten „Zauberflöte“, einer vierzehn Jahre alten „Hochzeit des Figaro“, einer seit den Osterfestspielen 1985 ziemlich
„Mozart heute“ — ein kühnes Unternehmen! Darin waren sich alle einig, als Wiens Festwochenintendantin Ursula Pasterk vor mehr als einem Jahr ihr Festwochenkonzept 1986 vorstellte und als zentrales Ereignis eine Mozart-Bilanz ankündigte. Wo steht die Mozart-Operrt-Interpretation heute? Eine Bilanz, die umso bedeutsamer und gewichtiger schien, als wir in fünf Jahren den200. Todestag Mozarts feiern und Opernhäuser und Konzertveranstalter überall auf der Welt schon jetzt für das Monsterfest rüsten.Die Wiener Festwochen und die Mozart-Bilanz sind inzwischen an uns vorbeigezogen. Und
„In seiner Hand war das Zwölf tonsystem tatsächlich berufen, Bereiche des menschlichen Seelenlebens zu beschreiben, Geheimnisse von Leben und Sterben zu ergründen, die nur mit den Mitteln der expressionistischen Kunst erschlossen werden können“. Zu einer Zeit, als das Musikpublikum noch Alban Bergs Werke, vor allem der Zwölftonzeit, als schockierend und entartet verteufelte, schrieb der Musikologe Karl Wörner dieses weitblickende Urteil. Er pries es als ein Geheimnis Bergs, „eine letzte expressionistische Verschmelzung von Klangfarbe und Harmonik“ zu erreichen, formal strengsten
Uber kluge Vorschläge könne man reden, Türen würden nicht zugeschlagen, aber die Diskussionsphase müsse einmal zu Ende sein: Wissenschaftsminister Heinz Fischer macht kein Geheimnis daraus, daß das politische und planungstechnische Für und Wider um die Neugestaltung des Wiener Messepalastes und damit um die Neuorganisation der Bundesmuseen und ihrer Sammlungen praktisch abgeschlössen ist. Der Entwurf - zu 80 Prozent ein Werk des Wiener Kunsthistorikers Hermann Fillitz und in der endgültigen Form Ergebnis einer Sechser-Enquete — liegt ebenso vor wie prominente ausländische
Er galt von Anfang an als einer der originellsten Komponisten. Das Publikum bewunderte seinen gescheiten Witz und seinen Spürsinn für Aktualität. Kritiker sagten schon dem 22jährigen nach, daß er wie kaum ein anderer die Gegenwart auf die Opernbühne geholt hätte.Kf enek wurde 1900 in Wien geboren, war Paradeschüler Franz Schrekers, dann erfolgsverwöhnter, vielgespielter Komponist, der 1937 zeitgerecht nach Los Angeles emigrierte. Welche Werke fallen dem Musikfreund bei Nennung des Namens Ernst Kfenek ein? Natürlich „Jonny spielt auf”, seine 1927 in Leipzig uraufgeführte Jazzoper
Noch pendelt er zwischen Zürich, wo er bis Juli 1986 das Opernhaus leitet, und Wien, wo er sein Amt als Opernchef im August 1986 antritt. Obwohl er sich in Zürich noch penibel um den Betrieb kümmert, hat er für Wien bereits gründliche Vorarbeit geleistet. Claus Helmut Drese, zwei-undsechzigjährig, aus Aachen gebürtig, leitete zuerst die Staatstheater Wiesbaden, führte dann die Bühnen von Köln und Zürich zum Erfolg. Ein Weltmann, der auf Form und Stil Wert legt, ein brillanter, kritischer Formulierer, der sich im Gespräch gern an Goethe hält und seinen Partnern gegenüber
Sechs Kinder aus der ersten Ehe mit Maria Barbara, die fünf-unddreißigjährig stirbt, dreizehn aus der zweiten mit der Schülerin Anna Magdalena. „Insgesamt gebohrene Musici”, schreibt Johann Sebastian Bach stolz und beteuert, daß er schon „ein Concert mit der Familie formieren kann, zumahle da meine itzige Frau gar einen sauberen So-prano singet...”Er führte ein vorbildliches Familienleben in Harmonie, Zucht und Ordnung. Keine Genieattitüden, Kapriolen und gesellschaftliche Eskapaden. Wenn er seinen Lebenslauf niederschreibt, genügen ihm sachliche Daten: Am 21. März 1685 —
Das milde Licht barocker Kronlüster mit ihren Hunderten Kerzen scheint über seinen Menuettsätzen, Giguen, Gavotten und Passacaglias zu liegen. Leises Rauschen schimmernder Seiden und Brokate mischt sich mit verwehten Fetzen höfischer Konversation. Virtuosen und kleine Solistengruppen — im Wettstreit mit prunkvoll auftrumpfenden Strei-chertutti - zaubern „al fresco” — Impressionen der Jahreszeiten, Allegorien der Schönheit, des Geistes und Fleißes und den Olymp mit seinen kapriziösen Göttern in die fürstlichen Salons und Spiegelgalerien: Das könnten die Bilder sein, die einem
Als vor wenigen Wochen Salzburgs Landestheaterchef Federik Mirdita mit seinem Spielplan der Saison 1984/85 auch Alban Bergs „Wozzeck” anläßlich der 100. Wiederkehr des Geburtstags des Komponisten am 9. Februar ankündigte, kam es zum Krach zwischen dem Intendanten einerseits, der versucht hatte, in Salzburgs Musiktheaterleben auch außerhalb der Festspiele Bezüge zum 20. Jahrhundert spürbar zu machen, und Abonnenten und ein paar ewig gestrigen Politikern andererseits. Man kann's kaum glauben, aber es sollen im Fall „Wozzeck” sogar manche von „Mist” und „Entartetem”
Die Experimente der Avantgarde sind passe, der Blick in den Rückspiegel europäischer Kunst ist Trumpf. Und jede Entdek-kungsreise in die überreiche Kulturlandschaft der Zwischenkriegszeit fördert neue Dokumente zutage, die der schillernden Kunstszene der zwanziger und dreißiger Jahre neue eigentümliche Farbwerte hinzufügt und mitunter sogar Sensationen beschert. Künstlerische Marksteine von einst, die zuerst der Feme der NS-Machthaber als entartete Kunst zum Opfer gefallen waren und dann, nach dem Zweiten Weltkrieg, durch den zukunftsschwangeren Optimismus der Avantgarde der fünfziger
Die Zeiten, da Ur- und Erstaufführungen neuer Opernwerke in Wien zu den Rarissima zählten, scheinen vorbei zu sein. Ein Blick auf den Spielplan 1984/85 der Wiener Staatsoper beweist es: der soeben vorgestellten Erstaufführung von Luciano Berios „musikalischer Handlung“ „Un Re in Ascolto“, die in Wien produziert wurde und nun als Übernahme der Salzburger Festspiele nach Wien zurückkehrte, folgen die Wiederaufnahme von Friedrich Cerhas sensationell erfolgreichem „Baal“ und die Erstaufführung von Ernst Kreneks „Karl V.“.Und schon macht man sich Gedanken wegen einer
Wien im Abschiedstaumel von Staatsopernchef Lorin Maazel. Die einen triumphieren, daß der Stardirigent schon nach der Vertragshalbzeit aufgegeben hat und nach einem spektakulären Kleinkrieg in einem Brief an Unterrichtsminister Zilk Dirigier- und Komponiergründe (er-) fand, um von einer Vertragsverlängerung Abstand zu nehmen; die anderen rechnen bereits mit ihm ab, als ob er aus den USA nie wieder auf seinen Direktorsessel zurückkehren wolle.Auf der anderen Seite präsentierte der Unterrichtsminister bereits nach einem Parforceritt in Sachen Bundestheaterdirektoren den neuen
G. B. Shaw hielt ihn für altmodisch, Schönberg nannte ihn progressiv: die Diskussion über Brahms zeigt immer neue Facetten in dem von vielen geliebten, von wenigen verstandenen Werk des norddeutschen Meisters.
Ich trachte die Grenzen des geschriebenen Stils zu überwinden, oder vielmehr dessen Grenzen aufzuheben … Ich bin das Ungeheuer, für alles gebildete und ungebildete Volk: monstrosa facies, spectaculum mirum, Antlitz des Monsters, Zauberspiel.“ Selbstverliebt betrachtet sich Gabriele d’Annunzio im Spiegel seiner Sprache. Ein exzentrischer Liebhaber, der jeden seiner erotisch-sentimentalen Eindrücke sorgsam notiert, ein theatralischer Revolutionär, der goldgravierte Marmortafeln seines Wirkens wie Fingerabdrücke hinterläßt, ein Spektakelpolitiker, Flieger, Kriegsheld aus Eitel keit,
Es gibt nichts Endgültiges.Jede Zeit muß ihre eigene Haltung zu einem Kunstwerk finden. Theater heißt immer Wandlung.“ Davon war Wieland, der EnkelRichard Wagners,felsenfest überzeugt. Und seit 1951 exerzierte er der staunenden Kulturwelt mit aller Konsequenz vor, was er unter neuer Sicht und Interpretation des gewaltigen Welttheaterwerks seines Großvaters verstanden hatte.Er wurde damit zum Ahnherrn einer Generation von Regisseuren, Dirigenten, Bühnenbildnern, Sängerinterpreten und Theater- und Musiktheoretikern, die bis heute das phantastische Abenteuer auskosten, Wagners
Der Kulturkalender hatte den Stichtag angezeigt: Ab 31. März 1982 feiert Österreich seinen großen Komponisten Joseph Haydn. Fest folgt auf Fest.Datumgemäß ist in Sachen Haydn-Renaissance also alles in Ordnung. Wir zeigen, daß wir uns seines Werts wohl bewußt sind und daß wir in den Archiven, Bibliotheken, Gedenkstätten alles an Kostbarkeiten auszugraben imstande waren. Nur daß Haydn, der da plötzlich wieder zum Liebkind der Nation aufstieg, besser verstanden werden wird als bisher, das läßt sich nicht voraussagen.Staatsoper und Volksoper werden sicher keines seiner Opernwerke im
Als Arnold Schönberg zu komponieren begann, war er ein glühender Anhänger der „Zukunftsmusik“ , Richard Wagners. Der romantischen Tradition gehörte seine künstlerische Überzeugung. Brahms, Mahler, Richard Strauß und Wagner waren seine geistigen Ahnen.Und als er 1899 sein Streichsextett „Verklärte Nacht“ und 1901 seine monströsen „Gurrelieder“ vorlegte, hätte kaum ein Musiker seiner Zeit vorauszusagen gewagt, daß Schönberg sehr bald mit dieser Tradition und ihren Errungenschaften kritisch abrechnen würde.Alsam 13. Juli 1951-also vor 30 Jahren - Schönberg im 77.
„Ich wollte schon immer Kirchenmusik der einen oder anderen Form schreiben, und ich dachte an einen ökumenischen Gottesdienst, der die Elemente verschiedener Religionen und Sekten verbindet, an Religionen des Altertums und an Stammesglauben“: Leonard Bernstein, Amerikas erfolgreichster Komponist, hat seine Idee für „Mass“ lange mit sich herumgetragen. Immer wieder notierte er neue Einfälle, immer wieder verwarf er Konzepte. Und als ihn ein Kritiker des „High Fidelity Magazine“ fragte, wie „Mass“ eigentlich zustande gekommen sei, meinte er: „Sie überrumpeln
Österreichs Festspielsaison geht zu Ende. Festspielbuchhalter haben alle Hände voll zu tun, ihre Bilanzen vorzulegen, Rekorde zu melden, Pleiten diskret zu tarnen. Das vom Festspielfieber geschüttelte, von Völkerwanderungshorden des Tourismus überrannte Land schickt sich an, wieder auf Normalverbraucherkultur umzuschalten. Herbstmüdigkeit legt einen Schleier des Vergessens über die Nieten, die so manchem Festspielmanager Sorge bereiteten. Nur in Salzburg triumphiert man wieder.Das Einspielergebnis ist da natürlich auch heuer wieder sensationell: Mehr als 60 Prozent der fast 220
FURCHE-Mitarbeiter Karlheinz Roschitz, der in diesem Beitrag Entstehung und Wiederentdeckung der Ringstraße skizziert, hat die Ausstellung „Kaiser Franz Joseph und die Ringstraße“ im Wiener Künstlerhaus gestaltet.
Ein neuer Mann für die Wiener Kunstszene: Dr. Dieter Ronte, 35, gebürtiger Leipziger mit Studien in Deutschland und Italien und wissenschaftlichen Arbeiten über die Nazarener und die Malerfamilie Breughel, übernimmt das neugeschaffene Wiener Museum moderner Kunst. Erfahrungen konnte er dafür genügend sammeln - ist er doch selbst in Köln am Wallraf-Richartz-Museum hochgeschätzter Kustos und plant dort das neue Museum des deutschen Industriellen Ludwig, von dem „abhängig“ zu sein, er allerdings bestreitet. Demnächst kommt er nach Wien, um hier endgültig die Details seines Vertrags
Eigentlich steht er noch mit 206 Gulden bei der Gemeinde Wien in der Kreide. Aber die Gemeindeväter haben wohl diskreterweise darauf vergessen. Denn eintreiben können sie die Summe ohnedies nicht mehr. Er wäre zwar heute längst ein steinreicher Mann, die Tantiemen, die er allein durch die Konzerte zwischen New York, London, Wien und Tokio bekäme, gingen in die Millionen, um von den Platten gar nicht zu reden. Aber der Schuldner, Franz Schubert, ist bereits vor geraumer Zeit verstorben. Am 19. November vor genau 150 Jahren. Und aus dem Nachlaß war damals nichts herauszuschlagen.Das geht
„Das musikalische Frankreich hat in ihm einen hohen Trumpf in seinem Spiel. Gewiß steht er an der Spitze seiner Generation.“ So schwärmte Arthur Honegger bereits vom jungen Olivier Mes-siaen, der als bedeutendster Vertreter der „Jeune France“ und als Lehrer einer ganzen Generation junger Komponisten wie Pierre Boulez wirklich zur Vaterfigur der europäischen Avantgarde wurde. Zu einem weithin geschätzten Lehrer und Anreger, zu dem zu pilgern auch junge Österreicher nicht versäumten.Nun feiert Messiaen am 10. Dezember seinen „Siebziger“. Auch das Wiener „Ensemble 20.
Die bildende Kunst steht in Salzburg, zumal zur Festspielzeit, im Schatten der Musik. Doch der nun zu Ende gehende Kunstsommer brachte der Stadt an der Salzach einiges auf diesem Gebiet, was nicht nur im Augenblick spektakulär war (und noch ist), sondern weiterwirken wird. Professor Welz wirbt nicht nur für seine Idee einer „Albertina der Moderne“, zu der die graphische Sammlung Rupertinum werden soll, sondern schlug auch die Gründung einer österreichischen Akademie vor — die Tragweite dieser Idee ist heute noch gar nicht abzusehen.
Mit Giorgio Strehler, einem der faszinierendsten Regisseure unserer Zeit, ist es den Salzburger Festspielen mißlungen, einen unverwechselbaren Mozart-Zyklus auf die Bretter dieses Salzburger Welttheaters zu hieven. Das Engagement, mit dem man ihn zuerst hätschelte und dann loszuwerden trachtete, machte eines der größten Festspielprojekte zunichte. Obgleich seine Inszenierung der „Entführung” ein Paradefall heutiger Mozart-Deutung war; und obwohl seine - bei der Premiere leider vom Fertigsein meilenweit entfernte und daher bruchstückhafte - „Zauberflöte” faszinierende Ansätze zeigte.
Wien hat zwar immer Saison, wollten uns die Rathausmänner stets glauben machen. Aber wenn die Sauregurkenzeit an- und ausbrach, wenn Wiens Mimen und Musikanten aufbrachen, um bei Festivals und Restivals, auf Burgen und Schlössern, in Felsen- und Gelsen-reitschulen ihre Schnurren abzuziehen, schien die Kulturmetropole Wien doch jedesmal verödet.Gerade heuer bemühte sich aber die Stadt Wien und vor allem das Kulturamt, die Szene mit ein paar Ideen, einer Geldspritze - aber leider viel zu wenig Werbeinitiative! -aufzupäppeln: mit dem Festival „Jugend und Musik“ etwa, bei dem sich
Seit Gerhard Freunds Bestellung zum neuen Fest wochenin-tendanten steht es fest, daß 1979, also das zweite Jahr des großen festwöchentlichen Österreich-Zyklus, dem Wien der Zeit Kaiser Franz Josephs, also von 1848 bis 1918, gewidmet ist. Aber von Maßnahmen für die Ringstraße ist keine Rede.
In Wien versucht jetzt das Historische Museum der Stadt Wien eine Neubewertung des Wiener Klassizismus und vor allem seiner großen natürlich nicht nur aus Österreich stammenden Architekten, Dekorateure, Bildhauer. Was sie alle, diese Meister eines klaren, sachlichen, fast kühlen Geschmacks vertraten, war edle Gemessenheit der Proportionen, die Schönheit der vorwiegend geraden, ungebrochenen Linie. 420 Objekte dieser bedeutungsvollen Schau demonstrieren, welch erlesene Qualität in Österreich zwischen 1770 und 1835 zur Entfaltung kam.
Zeige mir, wie du sitzt, schläfst, welche Hausgeräte du benützt, und ich sage dir, welchen Geschmack und, vor allem, welches Kulturbewußtsein du hast: Auf diesen einfachen, zeitlos gültigen Nenner könnte man all die künstlerischen, darüber hinaus aber weit in den Bereich moderner Ästhetik und Geisteshygiene reichenden Bestrebungen bringen, die im Wien der Jahrhundertwende ihren Anfang nahmen und in einer Revolutionierung des Massengeschmacks durch das moderne Design - aber nicht ganz im Sinne seiner Erfinder -gipfelten.
Langweilige Dokumente aus der Frühgeschichte der italienischen Oper - das war es wohl, was mancher vom Gastspiel der Zürcher Oper erwartet und befürchtet hatte. Ausgrabungen, die man nicht ohne Ehrfurcht vor dreieinhalb Jahrhunderten Tradition bestaunt. Die Wirklichkeit, also das, was dieses Gastspiel mit „Orfeo“, „Ulisse“ und „Poppea“, den drei erhaltenen Werken Monteverdis, im Theater an der Wien bescherte, muß viele Menschen in Erstaunen versetzt haben. Wiens Kritik sang den Aufführungen mit Recht Lobeshymnen, doch erschöpft sich die Bedeutung dieser drei Inszenierungen nicht in den Qualitäts-Superlativen optischen Reichtums und höchster Ensemblekultur.
Unter den Italienern der mittleren Generation zählt Giuseppe Zigaina zu den mit internationalen Ausstellungen, Biennaleruhm, Auszeichnungen und Preisen am meisten verwöhnten Künstlern. Seitenlang gibt der Katalog die Ausstellungsbeteiligungen an, die von Sao Paolo bis Moskau, von Messina bis Kopenhagen, Toronto und Berlin und von London bis New York reichen. Jetzt stellt die Wiener Galerie Würthle das Werk des eigenwilligen Friulaners in einer sehr charakteristischen Auswahl vor: einige der wichtigen Ölbilder, vor allem aus dem „Re-dipuglia“-Zyklus, Fettkreidezeichnungen, Radierungen
Unter den jungen Wiener Malern, die sich zeitgerecht der dekorativen Oberflächlichkeit der Wiener-Schule-Spielart des Surrealismus entzogen haben, ist Heinz Stangl, 35, einer der eigenwilligsten und originellsten geworden. Einer, bei dessen Bildern jeder Betrachter auf den ersten Blick weiß, mit wem er es zu tun hat. Denn Stangl, der als besessener Zeichner im Phantastischen begonnen hat, arbeitet heute mit IS der gleichen Intensität und Konsequenz an seinem Menschenbild.
Die Photographie hat sich als Kunstsparte emanzipiert. Auch wenn das viele noch nicht wahrhaben wollen. Aber schon seit den Experimenten eines Schad, Heartfield, Man Ray geht sie ihre eigenen und eigenwilligen Wege. Natürlich demontiert sie meist „Natur“, spielt meist eine Spielart des Realismus. Denn Photographie bemüht sich, selbst bei den raffiniertesten Dekompositionsmethoden und -tricks, über das Abbildungsverfahren zu neuen Ergebnissen zu kommen. Aber auch da hat sich gezeigt, wie weit gespannt die Möglichkeiten sind, eine persönliche „Handschrift“ zu entwik-keln.Cora
Der weiße Fleck auf der Kulturlandkarte Südosteuropas füllt sich zusehends: Bulgarien gewinnt für die Mitteleuropäer Profil. Ausstellungen wie die „Thrakische Kunst“, „1000 Jahre bulgarische Ikonen“ oder „Das bulgarische Buch“ haben uns den Blick zurück bis in die Zeit der Völkerwanderung freigegeben. Bulgarien als Gebiet kriegerischer Auseinandersetzungen, der Überschneidung großer Kulturtraditionen. Und nun der Versuch, Bulgariens Entwicklung auf dem Gebiet der Druckgraphik in einer Ausstellung in der Albertina zu belegen.
Die Kunst des Dadaismus ist zwar längst aus der Kunstgeschichte nicht mehr wegzudenken. Und über Hugo Ball, Schwitters, Mopp, Marcel Janco, also über Dadas Väter, Stars und Anhänger ist eine Menge geschrieben worden. Im Schatten der Großen blieben aber nicht wenige, die es nicht verstanden haben, sich spektakulär in Szene zu setzen, wie etwa Tristan Tzara. Es gibt also immer wieder Entdeckungen. Das Werk des heute 83jährigen Christian Schad ist ein solcher Fall.