Geht der Wochenendtourist, der Zweitwohnungsbesitzer in seiner Freizeit in die Kirche? Hat er Kontakt mit dem Pfarrer im Ferienort?Millionen Menschen sind mobil geworden, ob Winter oder Sommer, sie fliehen aus der Stadt, gehen aus ihrem angestammten Pfarrbereich weg. Werden sie in ihrem Erholungsort von der Kirche angesprochen? Haben sie einen Kontakt mit der kirchlichen Gemeinschaft? Das sind die Fragen, die die Pastoralämter in ganz Europa und nicht zuletzt auch in Österreich beschäftigen.Im Weinviertel ist das Problem der Neusiedler besonders aktuell. Die einen integrieren sich sehr
Schichtarbeit: Da denkt man zuerst an Stahlwerke, Hochöfen und an die petrochemische Industrie, an Betriebe, in denen die Erzeugung ununterbrochen vor sich gehen muß. Doch auch im Dienst der Gesundheit, der aügemeinen Sicherheit und im Transportwesen nimmt die Schicht-' arbeit rund um die Uhr zu. Sie verbessert wohl augenfällig die Lebensqualität der gesamten Gesellschaft, die Gesundheit der einzelnen aber, die diese Arbeit ausführen, wird erheblich gestört.Dr. Margit Koüer, Assistenzärztin am Institut für Umwelthygiene an der Universität Wien, hat eine erste Feldstudie in einem
Ökumenismus wird oft mißverstanden. Wenn etwa die Protestanten auf ihrer Liste abstreichen, was die Katholiken seit dem Vatikanum II für Reformschritte unternommen haben, oder wenn die katholische Kirche ihre Pforten öffnet und sagen würde: Seht her, es trennt uns nicht mehr viel, kommt ins Mutterhaus zurück.Ökumene ist auch keine Superkir-che, keine pluralistische Arbeitsgemeinschaft, keine Interessensge-meinschaft der Konfessionen gegenüber Politik, der UNO oder dem ORF. Das heißt auch nicht: Christen aller Bekenntnisse, vereinigt euch für eine effektivere Caritas.„Ökumene, das
„Ein schwerkranker Mensch ist hilflos, er ist auf Gedeih und Verderb auf die Hilfe und Geduld anderer angewiesen. Er wird auf das „Kind“ reduziert. In unseren technisierten Spitälern aber bleibt der Patient oft sich selbst überlassen, Ärzte und Pflegepersonal sind überfordert und haben wenig Zeit. Die seelische Hilfe ist ein entscheidender Faktor für die Genesung. Eine Medizin aber, die die Hoffnung nicht aufrecht hält, ist keine Medizin.Der Patient muß sich mit seiner Krankheit auseinandersetzen können, dazu gehört das Gespräch mit dem Arzt. Die Medizin ist keine
Obwohl es in Österreich eigentlich keine Tradition der Ikonenmalerei gibt, haben wir einen modernen Ikonenmaler: Anton Wol-lenek aus Baden. Seine zeitgenössischen Ikonen, wohl nach antiken Vorbildern gestaltet, suchen neue Möglichkeiten einer Interpretation dieser alten religiösen Kunst.Flache, aus Holz geschnitzte Reliefs sind, oft auf vergoldeter Unterlage, mit prächtigen Farben bemalt. In der Farbgebung fällt eine gewisse Verwandtschaft mit Arik Brauer auf. In ihrer Ausdruckskraft sind diese Ikonen den antiken ähnlich. Mit dem Historismus der vergangenen Epoche haben sie nichts
Nach dem spektakulären Zusammentreffen Papst Pauls VI. mit dem ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Athenagoras, wurde es um die Einheitsbestrebungen stiller und stiller. Man hatte den Eindruck, als ob nach den großen öffentlichen Gesten die Wiedervereinigungsbestrebungen mit den orthodoxen Kirchen eingeschlafen wären. Seither sind jedoch viele Dinge geschehen, die für ein gegenseitiges Kennenlernen grundlegend wichtig waren.Die Stiftung „Pro Oriente“ in Wien veranstaltete ihre Symposien und Konsultationen. Ganz besonders nahm sie sich der Altorientalen an. Die fünf
Die tiefgreifenden gesetzlichen Veränderungen seit Beginn der siebziger Jahre haben die Schule nicht nur neu organisiert, sondern auch zu Veränderungen der gesamten pädagogischen Situation geführt. Wenn es trotz der neuen gesetzlichen Maßnahmen manchmal mehr Polemik als tatsächlich durchgeführte Reformen gab, lag das daran, daß es in Osterreich „mehrere Pädagogiken“ gab, meinte der Direktor des Kollegium Kalksburg, Erich Schmutz, in einem Forumsgespräch über die pädagogische Situation in Österreich, das der Kathoüsche Akademikerverband veranstaltete. Es habe eine
Papst Johannes Paul II. setzte dem Weltfriedenstag 1979 das Motto: „Um zum Frieden zu gelangen, zum Frieden erziehen!“ Kardinal Franz König griff den Appell auf und stellte ihn in den Mittelpunkt seiner Rede während der nun schon traditionellen Feierstunde in den Räumen der Internationalen Atomenergieorganisation in Wien.Der Kardinal wandte sich besonders an die jungen Menschen, bei denen ein neues solidarisches Denken heute überall auf der Welt spürbar werde. Er sprach von ihrer Sehnsucht nach einer neuen Ordnung, von ihrem Bewußtsein der Einheit der ganzen Menschheitsfamilie. Dort
Der kleine Thomas, fünf Jahre alt, konnte noch kein Wort sprechen. Er galt als schwer behindertes Kind. Elisabeth Huber, eine alleinstehende, geschiedene Frau, nahm ihn als Pflegekind zu zwei anderen dazu. Regelmäßig besuchte sie mit ihm den Sprachpädagogen, gab ihm Nestwärme, ihre mütterliche Fürsorge und Geschwister. Nach einem Jahr konnte der Bub sprechen, heute besucht er mit gutem Erfolg die normale Volksschule. Seine Behinderung durch einen langen Aufenthalt im Kinderheim hat sich weitgehend gegeben.Renate wiederum war seelisch so gestört, daß sie mit vier Jahren einfach nicht
Die große Symposionreihe „Wovon morgen leben?“, deren erster Teil am 17. und 18. November stattgefunden hat, will als Zeichen eines neuen Aufbruches im Katholischen Akademikerverband gewertet werden. Der erste Teil befaßt sich mit der Wirtschaft, der Rolle des Geldes und der Evolution des Menschen. Im kommenden Frühjahr werden Kultur und Bildungsgeschehen beleuchtet, im Herbst 1979 soll dieser Themenkreis mit einer Auseinandersetzung über Religion seinen Abschluß finden. Die Ergebnisse werden publiziert.
Auf Einladung der Stiftung „pro Oriente“ berichtete Metropolit Ignatius Hazim aus Lataque (Syrien) über die „Probleme der Einheit der Kirche aus'antiochenischer Sicht“. Jede der fünf Kirchen im Libanon hat ihre eigene Liturgie, ihre Tradition und auch Varianten im Glaubensbekenntnis. Neben der größten, der mit der katholischen Kirche unierten maronitischen Kirche, zählt die syrisch-orthodoxe Kirche mit 360.000 Gläubigen zu den größten Gemeinschaften. Dieses Patriarchat von Antiochien besitzt 18 Metropolien sowie drei Männer- und zwei Frauenklöster.Metropolit Ignatius ist sich
Hat die großzügige Leihgabe des Aachener Industriellen Ludwig in Wien eine Museumskrise verursacht? Joachim Diederichs von der Kasseler Dokumenta meinte anläßlich eines Round-table-Gespräches in der Galerie nächst St. Stephan, daß es gar keine Krise gebe, es handle sich hier wie in Köln, Paris oder Berlin um eine Neugründung. Diese aber bringt heute eine Unzahl von Problemen mit sich, mit denen man sich, wie oft hierzulande, viel zu spät auseinanderzusetzen beginnt.Auf die Einladung zu diesem längst fälligen öffentlichen Gespräch hat es von offizieller Seite, ob Ministerium oder
Biochemie - das ist heute eine Wissenschaft, von der nicht nur die Boulevardpresse immer wieder Sensationen zu berichten weiß; auch ernst zu nehmende Magazine können zuweilen mit Berichten aufwarten, die aus Huxleys „Brave new world“ stammen könnten. Viel Staub hat ein amerikanischer, sicher mit der Materie gut vertrauter Journalist aufgewirbelt, als er berichtete, daß durch Genmanipulation im Laboratorium tatsächlich bereits „Klone“ beim Menschen erzeugt werden konnten.Man hätte einen Menschen aus gewöhnlichen Körperzellen ohne Befruchtung, allein durch Genmanipulation auf
Österreichs Verbindungen zu Lateinamerika sind derzeit, verglichen mit denen anderer europäischer Staaten, eher locker; dies, obwohl Städte wie Wien, Mexico und Lima einst zu einem Reich gehörten, in dem die Sonne nicht unterzugehen schien. Auf die Spuren dieses Reiches stößt heute noch jeder Tourist. Nicht zu vergessen all die Österreicher, die mit Maximilian und Leopoldine als Militärs und Hofstaat nach Mexico und Brasilien gegangen sind, aber auch die Emigranten des Ersten und des Zweiten Weltkrieges, die in den Ländern Lateinamerikas neu verwurzelten, wo Europäer mit Indios,
Afrika, das ist der Kontinent vor der Tür Europas, der Erdteil, der sich für die Entwicklungshilfe geradezu mit einem moralischen Imperativ anbietet. Dieser „schwarze Kontinent“ bildet seit je den Schwerpunkt sowohl für kirchliche wie für staatliche Hilfen. Gerade in Afrika aber kam die staatliche Spendentätigkeit zumindest zu Beginn in vielen Fällen nicht denen zugute, die es am meisten benötigten. Das hat dem Ruf der Entwicklungshilfe sehr geschadet.Die eingesetzten Entwicklungshelfer einerseits, die Politiker und Wirtschaftsfachleute anderseits haben mit der Zeit ihre Erfahrungen
Der Stadtrand, grüne Umgebung, bessere Luft und moderne Wohnungen haben geradezu eine magnetische Anziehung für viele Wohnungssuchende, gleich welchen Alters. Dies führt notgedrungen zu einer fortschreitenden Stadterweiterung. Sie ist zwar offiziell bereits etwas gebremst, doch immer gibt es, bald hier, bald dort, ein Projekt im Grünen. Wird dies weiter so betrieben und werden unsere alten Stadtviertel nicht ernsthaft einer Sanierung unterzogen, dürfte es schon in absehbarer Zeit einen modernen Vorortering um Slums und Geisterstädte geben. Das ist keine leere Drohung, denn der Zug
Wir können zwar die Welt nicht verändern, doch auch das kleine Österreich kann Entwicklungsprojekte finden, in denen wir lokal oder in einer ganzen Region ein konkretes Werk zu verwirklichen trachten. Ein durchdachtes und mit allem Einsatz geführtes Projekt kann zu einem Zeichen der Hoffnung werden, daß es keine Utopie ist, diese unmenschlich Armen aus ihrer Hoffnungslosigkeit herausziehen zu können. Diese Einsätze, die die Entwicklungshelfer leisten, sind nicht nur jene Tropfen auf heißen Steinen, wie so viele meinen, die von vornherein jede Entwicklungshilfe ablehnen.Worauf kommt es
Wittgenstein-Symposien in Cambridge und Zagreb, ein Thomas-Bernhard-Symposium in Triest, eines für Nationalökonomie von bekannten österreichischen Experten an der Columbia University in New York - fast jede Woche kann der aufmerksame Radiohörer und Zeitungsleser auf Nachrichten über kulturelle Aktivitäten von Österreichern irgendwo im Ausland stoßen. Ist diese Kulminierung ein Zufall oder steckt Absicht und Planung hinter dieser Darstellung eines neuen österreichischen Selbstverständnisses? Einem Selbstverständnis, an dem mehr Österreicher arbeiten als den meisten bewußt ist, um
„Ihr westlichen und wir östlichen Christen kennen einander zuwenig. Aus der geringen Kenntnis der anderen wächst beiderseitige Entfremdung. Wir sollten nicht nur durch kluge Bücher zueinander kommen, sondern Aug' in Auge, indem wir zu euch und ihr zu uns kommt, und jeder von uns des anderen segensreiches Wirken erforscht“, meinte Metropolit Philaret, Exarch des Patriarchates von Moskau für Mitteleuropa, beim 21. ökumenischen Symposium, das „Pro Oriente“ veranstaltete. Es stand unter dem Motto: „Ökumene und russische Orthodoxie.“Der Exarch gab einen geschichtlichen Uberblick
Wiens Quartier latin ist gleichzeitig der älteste Kern der Innenstadt, das alte Universitätsviertel zwischen Fleischmarkt und Wollzeile, das heute in schleichendem Verfall dahindämmert. Es zeigt wohl Ansätze einer Revitalisierung, läßt aber kaum noch die einstige Lebensfülle ahnen. Das Prunkgebäude der Akademie der Wissenschaften, Neubau der Universität unter Maria Theresia, ist hervorragend gepflegt und voll wissenschaftlichen Lebens. Die alte Universitätskirche der Jesuiten bildet am Ignaz-Sei-pel-Platz die Front wie eine Theaterkulisse. Vor Jahren wurde Eliots „Mord im Dom“
Als vor zehn Jahren Papst Paul VI. mit dem ökumenischen Patriarchen Athenagoras in Konstantinopel zusammentraf, da gab es weltweit eine große Hoffnung auf das Ende des Schisma und eine Annäherung der orthodoxen mit der katholischen Kirche. Es schien, als ob die Kluft nicht so schwer zu überbrücken wäre, und selbst eine viele Jahrhunderte dauernde Trennung durch ein öffentliches Händeschütteln für null und nichtig gemacht werden könnte. Doch nach den spektakulären Treffen der Kirchenfürsten, besonders aber nach dem Tode Athenagoras' wurde es stiller und stiller, im Laufe der Zeit
Am Brunnen vor dem Tore”, „Das Wandern ist des Müllers Lust” und die „Muntere Forelle”, möglich auch das „Heidenröslein”, diese Lieder weiß fast jedes Schulkind zu singen. In den 18 Jahren seines schöpferischen Wirkens aber hat Schubert an die 600 Lieder komponiert, in knapp zwei Dezennien seines Schaffens hat er sieben Messen, neun Symphonien, 80 Chorwerke, elf Ouvertüren, sieben Bühnenwerke, 30 Kammermusikwerke und 450 Klavierstücke geschrieben. Schuberts Arbeitseifer ist uns heute unfaßbar. Nach dem Zeugnis von Freunden komponierte er täglich von sechs Uhr morgens
Zu einem Kabinettstück der Wiener Kulturszene ganz eigener Art gestaltete sich ein Vortragsabend von Max Löwenstein Clumetzky, den der Ver ein der Freunde alter und klassischer Musik im Kammersaal des Musikvereinsgebäudes gab. Mit 70 Jahren wagte sich der bekannte ehemalige österreichische Botschafter das erste Mal mit Gedichten und lyrischer Prosa an die Öffentlichkeit. Eine ganze Reihe davon hat Franz Wasner, der ehemalige Hausprälat der Familie Trapp, sehr einfühlend vertont. Nach den einführenden Worten des Verfassers will er mit seiner Lyrik eine „Begegnung des Unsagbaren”
Millstätter Orgelfestwochen, Wiener Orgeltage in Pötzleins- dorf, Kirchenmusikwochen in St. Pölten, Orgelseminar in Innsbruck, Orgel-Improvisationswettbewerb in Wien-Baumgarten, Orgelkonzerte jeden Mittwoch im Stephansdom, gar nicht zu erwähnen die unzähligen Orgelkonzerte und Orgelfeste in den Stiften, Domen und Pfarreien überall in den Bundesländern des ganze Jahr hindurch. Das gleiche gilt Tür Italien, Frankreich, Holland und Deutschland, ja selbst für die skandinavischen Länder. Alte, historische Orgeln werden entdeckt, renoviert, doch nicht nur das: Neue Orgeln, zum
Zum vierten Mal veranstaltete die ambitionierte Pfarre Pötzleinsdorf „Wiener Orgeltage”, und die Kirche war voll von begeisterten Zuhörern, jungen Leuten, Studenten. Die Orgel ist ein mittelgroßes Werk, von Arnulf Klebel erbaut, vier Jahre jung, auf ihr wurde Orgelliteratur aus allen Jahrhunderten, von der Renaissance, etwa einem Jan P. Sweelnick (1562-1621) über Johann Sebastian Bach bis zu unseren Zeitgenossen Anton Heiller und Petr Eben zu Gehör gebracht.Der Hausorganist Gottfried Zykan eröffnete die Orgeltage mit Werken von Max Reger. Diesem jungen Mann lag offensichtlich die
In der rumänisch-orthodoxen Kirche gibt es auch heute noch keine Trennung von Kirche und Staat Die Priester, die Professoren der Theolo- gischÄBikpltät undÄntliche Angestellte, und Funktionäre der Diözese werden zum überwiegenden Teil vom Staat besoldet, und doch üben weder Staat noch Partei in diesem Land einen Einfluß auf die Kirche aus. Der Rechtsstatus hat sich seit dem Königreich nicht geändert.Zu Ende des 19. Jahrhunderts überließ die Kirche den größten Teil ihrer enormen Güter dem Staat, der dafür für die Ausbildung des Klerus und die Erhaltung der gesamten orthodoxen
„Ein Karlsplatz darf einfach nicht passieren!” poltert der Rektor der Technischen Universität Wien, der Architekt Ernst Hiesmayr. Es fehlt einfach jede Einsicht, was man tun darf und was man nicht tun darf, meint er. Dort, wo von Natur aus ein Loch ist, kann man keinen Hügel aufwerfen und an einem Einschnitt des Wientales darf man keinen Berg hinsetzen. Nicht nur rationelles Denken braucht der Architekt, er muß sich auch eine gewisse Portion untrügliches Gefühl bewahren. Viel Schuld gibt der Rektor dem Schwund allgemeinbildender Fächer. Ganz vehement jedoch fordert er, anläßlich
In der Vorstadtkirche St. Anna (Wien-Baumgarten), wurde zu Pfingsten eine neue Orgel geweiht. Zu dieser Feier kam aus Rom Kurienkardinal Opilio Rossi, der langjährige apostolische Nuntius in Österreich.Die neue Orgel ist nun auch eine der bedeutendsten und interessantesten Österreichs. Der junge Organist Peter Dankelmeier wagte eine ungewöhnliche Disposition: Auf nur zwei Manualen unter Verwendung eines Teils der Pfeifen des alten Instrumentes wurde ein mitteleuropäisches Orgelwerk mit französischen Zungen kombiniert. Die Voraussetzung dafür waren sehr weit genommene Mensuren. Als
Seit 16 Jahren laufen die Vorgespräche, alle 16 autonomen Patriarchate orthodoxer Kirchen zu einem Panor- thodoxen Konzil zusammenzubringen. Der Gedanke selbst geht seit bald einem halben Jahrhundert um. Schließlich wurde Patriarch Athenagoras von Konstantinopel zum Fahnenträger der Synode. Wenn man bedenkt, daß die gesamte Orthodoxie nur die sieben Konzüe vor der Trennung von der Katholischen Kirche im 11. Jahrhundert anerkennt und seither keine allgemeine Synode mehr zu- ‘Standekämj Wird mai verstehen; daß die Sehnsucht, miteän’andeir zu1 sprechen, ungemein groß geworden
So verständnislos die Kommentare mancher Vorübergehender angesichts neuer Kirchenbauten manchmal sind, so zufrieden sind, in der überwiegenden Zahl der Fälle, die Gemeindemitglieder mit ihren neuen Pfarrkirchen, Bildungszentren und ähnlichen Anlagen. Die angesehene Zeitschrift „Kunst und Kirche“ zieht in ihrem Heft mit dem Motto „Blickpunkt Österreich“ vor allem Bilanz einer Epoche des österreichischen Kirchenbaues. Es ist eine ermutigende Bilanz, denn in einer Zeit, in der Bürokratisierung und Kommerzialisierung die künstlerischen Möglichkeiten des Architekten immer mehr einengten, konnten engagierte Architekten im Kirchenbau fallweise auch sehr kühne Vorstellungen realisieren.
Aufgerissene Straßen, U-Bahn-Lö- cher gerade an den schönsten Stellen der Stadt, eingestürzte und schadhafte Brücken, ein Verkehrschaos, das mit der fortschreitenden Jahreszeit nur noch größer wird, eine „Luft zum Schneiden”, Lärmbelästigungen durch den Verkehr und Baumaschinen, und dazu noch all die vielen kleinen Nadelstiche, die nicht nur die Wiener verärgern, sondern auch die Touristen stören, aber auch viele Einwohner aus der Stadt treiben. Wer hier lebt, hat den Eindruck gewonnen, hier wird dies und jenes noch begonnen, aber geschieht denn auch wirldich etwas?Wird man
Ein katholischer Theologe und ein Freimaurer schrieben gemeinsam ein mit historischen Dokumenten belegtes Buch über die Freimaurerei und ihre Beziehungen zur katholischen Kirche im Laufe der Jahrhunderte. Seit einigen Jahren ist, verursacht durch das Vatikanische Konzil, ein Dialog zwischen beiden im Gange, an dem sich beide Autoren aktiv beteiligen.Das vorliegende Buch zeigt die Gründe für das Entstehen der Feindschaft zwischen Kirche und Freimaurerei auf, sodann die Schritte, die bereits getan wurden, um sie auf beiden Seiten abzubauen. Die sachliche Darstellung zeigt das Fehlverhalten
Ein neues „aktives” Denkmal- schutzgesetz wird derzeit im Unterausschuß des Nationalrates im Parlament beraten. Am 1. März fand das zweite Hearing der Experten statt. Dr. Walter Hagel (St. Pölten) vertrat als Beauftragter der Bischofskonferenz den Standpunkt der Kirche.Das große Interesse der Kirche an dem neuen Gesetz ist nur zu verständlich, wenn man bedenkt, daß sie nicht nur Eigentümerin so großer und berühmter Bauwerke wie des Stephansdomes oder der Stifte Melk, Göttweig oder Klosterneuburg ist, die aus Österreich nicht wegzudenken sind. Bei der Bestandaufnahme aller
Der oberste Meister des Zen von der buddhistischen Hochschule in Kyoto besuchte Europa und den Papst. Er sprach mit ihm, sie tauschten kleine Geschenke aus, nachher sagte er: „Ich habe Christus gesehen!” Seither spricht er mit seinen Schülern über das Geheimnis Christi. Das Interesse am Christentum ist so groß geworden, daß heuer eine Gruppe buddhistischer Mönche nach Rom kommen, 20 Tage in San Anselmo und 20 Tage in Montecas- sino mit den Benediktinern leben will. Šie ahnen, daß der Buddhismus gegenüber dem Kommunismus allein keine Überlebenschancen mehr hat. Das hat Vietnam
Soll der Graben elegant bleiben, oder soll er ein Miniprater im Herzen der Großstadt werden, oder soll er einen modernen Stempel erhalten? Die Wiener wurden aufgerufen, selbst zu entscheiden, was ihnen gefallt, wie die große Fußgängerzone Stephansplatz - Graben - Kohlmarkt mit den angrenzenden Plätzen und Gassen, wie der Petersplatz und die Naglergasse, gestaltet werden sollen.Im vergangenen Dezember wurden in der Hauptanstalt der Ersten österreichischen Spar-Casse verschiedene Pläne und Lösungsvorschläge von sechs Architektenteams ausgestellt. Vier davon befaßten sich
Daß Bürgermeister Gratz der „Getreidegarten“ auf dem Ballhausplatz nicht gefällt, und die Baulücke geschlossen werden muß, darin ist er sich eigentlich mit allen zuständigen Stellen einig. Dieser Platz vor der Mi-noritenkirche stellt heute das wichtigste Verbauungsprojekt der Wiener Innenstadt dar. Der Grund gehört dem Land Niederösterreich. Die niederösterreichische Landesregierung platzt aus allen Nähten und braucht ein neues Bürogebäude. Das gegenüberliegende Außenamt hat ebenfalls seine Wünsche für dringenden Raumbedarf deponiert.Ehemals stand auf diesem Grund das alte
Hans Joachim Seil, geboren 1920 in Neustettin, aufgewachsen in Berlin, legt nun nach drei Romanen, zwei von der Kritik besonders gewürdigten Spanienbüchern und einem Erzählband mit sogenannten „schwarzen Geschichten“ sein neuestes Werk: „Thekengespräche“ vor. Gemeint sind Dialoge in einer Bar, im Gasthaus an einem Schanktisch, meistens werden sie von Männern geführt an einem unverbindlichen Ort, an dem man sich keinesfalls an seinen Partner gebunden fühlen muß.Die Gespräche sind vom Schriftsteller her gestellte Zufallsdialoge, die „Die Zeit sichtbar machen“ sollen. Sie
Hans Joachim Seil, 1920 geboren in Neustettin, aufgewachsen in Berlin, ausgezeichnet mit zwei Literaturpreisen — einer davon wurde ihm im Vorjahr von der Concordia in Wien verliehen —, legt nun nach drei Romanen, zwei von der Kritik besonders gewürdigten Spanienbüchern und einem Erzählband mit sogenannten „schwarzen Geschichten“ sein neuestes Werk: „Thekengespräche“ vor. Gemeint sind Dialoge an einer Bar, im Gasthaus an einem Schanktisch, meistens werden sie von Männern geführt an jenem unverbindlichen Ort, an dem man sich keinesfalls an seinen Partner gebunden fühlen muß,
75 Jahre ist es her, daß'Sigmund Freuds epochales Werk „Traumdeutungen“ erschienen ist. Ausgehend von dem Zitat: „In dem Streit um die Würdigung des Traumes erscheinen die Dichter auf der selben Seite zu stehen wie die Alten, wie das abergläubische Volk und wie der Verfasser der .Traumdeutungen'“, (Sigmund Freud) haben Dr. Harald Leu-ppld-Löwenthal und Friedrich Pola-kovics Texte aus seinem Werk mit Gedichten, Traumschilderungen und 'Stellungnahmen von Dichtern und Schriftstellern zu der Lesung „Zwischen Tag und Traum“ kombiniert.Wenn etwa Edgar Allan Poa in seinen
Vor wenigen Wochen wurde die Galerie Ulysses im Gebäude der Bundestheaterverwaltung eröffnet, die ihre Tätigkeit ausdrücklich in memoriam Msgr. Mauers verstehen will. In ihrer ersten Ausstellung zeigte sie Werke ehemaliger Gründungsmitglieder der Galerie nächst St. Stephan wie Mikl, Wotruba, Rainer, Parchensky, Hollegha u. a. Es war wahrhaftig eine Schau der Klassiker der abstrakten Kunst, Meilensteine, die bereits zu einem festen Bestandteil der Kulturszene dieser Stadt geworden sind, obwohl ihr erstes Auftreten noch gar nicht so lange zurüokliegt. — Die Galerie Ulysses will auch
Täglich geht das Fährschiff abends von Brindisi nach der griechischen Insel Korfu. Der wunderbare Anblick des unberührten Inselmorgens, der auch heute noch jeden Reisenden in seinen Zauber schlägt, läßt uns Odysseus verstehen. Es ist die erste der jonischen Inseln und güt als Vorposten Griechenlands. Wer’ hier landet, wird alsbald mit dem Hymnus Salomons, des großenDichters der Insel, sprechen: „Laßt uns die Sorgen des Alltags oblegen …” Hier werden sie einfach weggewischt von den überreichen antiken Ausblicken, denen man auf Schritt und Tritt begegnet. Das Meer spiegelt von
Kürzlich wurde im Hamburger Thalia-Theater das Horväth-Stück „Geschichten aus dem Wienerwald“ von dem Kölner Regisseur Jürgen Flimm (Jahrgang 1941) in Szene gesetzt. Er erzählt nicht eigentlich Geschichten aus Wien, es gibt sie nämlich überall — auch wenn eine Menge Wiener Schauspieler daran beteiligt sind. Sie zeigen die Menschen in ihrer Abhängigkeit voneinander und vor dem Hintergrund einer wirtschaftlichen Krise. Allein Flimm verwandelt Honraths prallen Realismus in einen anämischen Symbolismus. Seine Wiener Typen müssen bei ihm immer wieder zu „lebenden Bildern“
Zur großen Bildungswelle, die ein Land um das andere erfaßt, will nun auch das Fernsehen seinen Beitrag leisten. Hierzulande hat der ORF seine Bereitschaft kundgetan, in jeder Weise, ob Kinder- oder Erwachsenenbildung, mitzuwirken.
Regisseur Martin Eisler beschreibt das Teatro Colon als das Kulturzentrum Argentiniens. 180 Vorstellungen finden im Jahr statt, und das Theater ist mit seinen 3200 Sitzplätzen und 700 Stehplätzen täglich ausverkauft. Seit 1968 gib es neben der Hauptoper noch ein Kammeropernensemble, das in den argentinischen Sommermonaten Jänner bis März mit etwa drei eigenen Inszenierungen das Teatro Colon bespielt. Auf diese Weise erhält das große Opernhaus neben der Stagione noch eine erweiterte Opernsaison.Naturgemäß bilden die großen internationalen Sänger und Dirigenten auch dort die Basis
Im Gegensatz zu Europa ist die lateinamerikanische Folklore fast ausschließlich durch ihre Herkunft — ob von Indios, Spaniern, Portugiesen oder Negern — und kaum durch die Landschaft bestimmt. Denn selbst wenn man Küstengebiete mit abgeschlossenen Bergtälern vergleicht, sind es die einzelnen Volksstämme und ihre Mischungen, die den Ausschlag geben. So sind es im Hochland von Peru die schwerblütigen Indios, die den eigenartigen Charakter ihrer Kunst prägen und in den Küstengebieten Brasiliens verleihen die leichtlebigen Neger dem Kunsthandwerk ihre strahlende Heiterkeit. Wie wenig
Aurel von Milloss, der Leiter und Direktor des Corps de ballet der Wiener Staatsoper, hat seine erste Saison in der Ära Gams-jäger. Wir sprachen mit ihm über seine Pläne und Intentionen.
Die diesjährigen 18. Kunstgespräche sollten die neuen aktuellen Schlagworte wie „Realismus und Realität“ klären helfen. Msgr. Otto Mauer sprach gleich zu Beginn von einem „wohl vergeblichen Versuch“, zu einem tatsächlichen Ergebnis zu kommen. Er verstand Kunst als Realität sui generis, mit interpreta-tivem Charakter, als einen Akt der Emanzipation von der Natur. Sie hat aber nicht die Aufgabe, Realitäten zu kopieren, doch ist sie eine Verdichtung der Realität. Diese Differenz zur optischen Wirklichkeit ist notwendig und muß stets vorhanden sein.Nach dieser philosophischen
Hörspiele von Peter Handke, Fri-derike Mayröcker und Ernst Jandl wurden in der Galerie nächst Sankt Stephan vorgeführt. Von sämtlichen vom Tonband übertragenen Stücken kamen „5 Mann Menschen“ von Mayröcker und Jandl dem Hörspielcharakter am nächsten. Eine Parabel über das menschliche Leben wird unter einer ganz eigenen Sacht geboten und ist für die Zuhörer unbedingt, anregend. Eingesprengte Zitate und Sprichworte erinnern stark an Comic strips, was nach Aussage der beiden Autoren durchaus beabsichtigt war. Die dramaturgische und technische Problemstellung steht im Mittepunkt.
Langsam hat es sich herumgesprochen, daß in der kalten Jahreszeit der Pelz das schönste und wärmste Kleidungsstück ist. Für manche Dame ist ein Pelz eine einmalige Anschaffung, doch um den Wert eines schönen Felles auch tatsächlich zur Geltung zu bringen, bedarf es nicht nur der Pflege — die meisten Naturpelze vertragen keine Hitze, verlangen nach Luft und verabscheuen Plastikhüllen —, denn erst der Schnitt und die modische Verarbeitung machen aus einem Fell einen Pelz.Die heurige Saison bevorzugt die Redingote-Linie, einen taillenbetonten Mantelschnitt mit ausgestelltem Rockteil,
Ten Geburtstag und kann dabei auf eine Leistung zurückblicken, wie sie viele andere Institutionen nach 50 Jahren nicht aufzuweisen haben. Unter der Leitung von Dr. Wolfgang Kraus und unter der Patronanz des Unterrichtsministeriums wollte man fürs erste „der Literatur in Wien eine Adresse geben, ein Forum der Projekte, der Kritik, der Aktivität schnell wurde sie zu einer Kontakt- und Informationszentrale für alle literarisch Interessierten des In- und Auslandes und darüber hinaus ein Katalysator zwischen Ost und West.Nach außen hin sind die Lesungen und Vorträge von Autoren, Kritikern
Seit 25 Jahren beherbergt das schöne Barockpalais Lobko-witz das Französische Kulturinstitut in Wien. Hatte fürs erste das Institut Francais, wie es sich selbst nennt, begonnen, Kurse in französischer Sprache abzuhalten, so hat sich sein Tätigkeitsbereich im Laufe der Zeit enorm erweitert, so daß heute für Großveranstaltungen, die gemeinsam mit dem Französischen Lyzeum unternommen werden, zuwenig Platz im Palais ist. Ein Abkommen mit dem Fliegerkino, das seit kurzem französisches Eigentum ist, erlaubt, dort Ausweichveranstaltungen abzuhalten, während französische Spielfilme jeden Mittwoch im Palais Palffy vorgeführt werden.
Die Nationalbibliothek veranstaltet in ihrem Prunksaal anläßlich der ersten Tagung der „Hugo-von-Hofmannsthal-Gesell- schaft“ in Wien eine sehr anschauliche Ausstellung über diesen genialen österreichischen Dichter und sein Werk. Sie wird bis 15. Oktober geöffnet bleiben. — Es wurde der Versuch unternommen, die Stätten, den Raum, die Menschen seiner Umgebung miteinzubeziehen und das geistige Klima der Stadt ahnen zu lassen. Hofmannsthal wird als kleiner Junge von neun Jahren, in späteren Altersstufen und schließlich aufgebahrt in der Kutte des Dritten Ordens uns als Mensch nähergebracht. In 60 Schaukästen zieht auf diese Weise sein Leben mit seinem Werk an uns vorüber.