Im Vorhof der Krise
Die „goldenen 20er-Jahre“ ließen eine Gesellschaft am Höhepunkt der Geldentwertung in Parallelwelten der Lust und des Drogenkonsums schlittern. Berlin wurde, wie der Schriftsteller Stefan Zweig attestierte, zum „Babel der Welt“. Verschwörungstheoretiker und rechte Ideologen hatten Hochkonjunktur. Was also können wir aus der Geschichte heute, hundert Jahre später, lernen?
Die „goldenen 20er-Jahre“ ließen eine Gesellschaft am Höhepunkt der Geldentwertung in Parallelwelten der Lust und des Drogenkonsums schlittern. Berlin wurde, wie der Schriftsteller Stefan Zweig attestierte, zum „Babel der Welt“. Verschwörungstheoretiker und rechte Ideologen hatten Hochkonjunktur. Was also können wir aus der Geschichte heute, hundert Jahre später, lernen?
Sehnsucht, Wunder und der Wille, an übernatürliche Dinge zu glauben, ließen so manche auf ihren ganz persönlichen Messias warten. Im Hintergrund schlummerte eine noch blutjunge Demokratie, der viele nicht vertrauten. Das System der Sieger war geboren, das Deutschland und Österreich, die Verlierer des Ersten Weltkriegs, permanent an ihre Niederlage erinnerte. Auf den Straßen tummelten sich Lebensphilosophen, Wanderprediger, selbsternannte Christusnachfolger und rechte Ideologen, um die verlorenen Seelen wieder einzufangen. Einer davon war Adolf Hitler. Wie also kann man sich das Leben der Menschen im Jahr 1923, dem Jahr der großen Rezession, vorstellen?
Das ist Folge 1 des neuen FURCHE-Features. Folge 2 erscheint am 30. Dezember.
Produktion und Moderation: Manuela Tomic